Irlands Leuchttürme zählen zu den ältesten der Welt. Die Commissioners of the Irish Lights verwalten heute mehr als 70 der imposanten Anlagen, die noch immer viel zur maritimen Sicherheit beitragen. Zwölf gehören zu den „Great Irish Lighthouses“, die Touristen zugänglich gemacht wurden.
In einigen davon kann man sogar übernachten – wie etwa im romantischen Clare Island Lighthouse an den schroffen Klippen von Clare Island. Das rundum restaurierte Refugium serviert dazu sogar ein Sieben-Gänge-Menü mit frischen Fischgerichten, internationalen Weinen und raffinierten Dessert – im Laternenhaus des Hauptleuchtturms hoch über dem Atlantik mit 360-Grad-Panoramablick.
Das Clare Island Lighthouse war einst Irlands einzige Befeuerung mit zwei Leuchttürmen. 1965 stellte man den Betrieb nach 159 Jahren ein. 2008 wurde dann aus der denkmalgeschützten Anlage nach einer liebevollen Restaurierung die einzige gehobene B&B‑Unterkunft dieser Art in Irland. Auf dem Niveau eines luxuriösen Boutique-Hotels können die Gäste hier zwischen sechs Zimmern und Suiten wählen, von denen sich eine sogar abgeschieden direkt im Leuchtturm befindet.
Clare Island ist mit 16,4 Quadratkilometern die größte Insel der Grafschaft Mayo und liegt vor der Westküste Irlands am Eingang der Clew Bay. Trotz seiner überschaubaren Fläche bietet dieses idyllische Eiland eine erstaunlich landschaftliche Vielfalt mit spektakulären Steilklippen, Sumpfgebieten und Wäldern, die zum Wandern in einer vollkommenen Ruhe einlädt.
Auch Drumlins prägen den Charakter der Insel – längliche Landschaftsformationen aus der Eiszeit, die wie die Rücken abtauchender Wale aus dem Meer ragen. Die Insel erreicht man problemlos nach einer kurzen Fährfahrt von Roonagh Pier am spektakulären „Wild Atlantic Way“ – mit 2.500 Kilometern übrigens die längste ausgewiesene Küstenstraße der Welt. Eine deutschsprachigen Broschüre des Clare Island Lighthouse steht hier zum Download bereit.
Weitere besondere Leuchttürme Irlands
- Der Methusalem. Das Hook Lighthouse auf der Hook Head Peninsula in der Grafschaft Wexford ist mit seinen 800 Jahren das älteste, noch betriebene Leuchtfeuer der Welt. Ein Besucherzentrum bietet Führungen über das Leben und Arbeiten im Leuchtturm an. Im Anschluss kann man im hauseigenen Café die Aussicht über den Atlantik genießen – in den Wintermonaten gar mit Chance auf Finn- und Buckelwalsichtungen.
- Kochen hoch oben. Aus der Puste kommen die Gäste des Wicklow Head Lighthouse bei Dunbar in der Grafschaft Wicklow im Osten Irlands. Denn die Küche des 1781 errichteten und heute zu einem Ferienhaus für bis zu sechs Selbstversorger ausgebauten Leuchtturms befindet sich in der Spitze des achteckigen Steingebäudes – 109 Stufen vom Erdgeschoss entfernt.
- Echte Kuriosität. Das Rathlin West Lighthouse auf Rathlin Island in Nordirland ist das einzige „Upside-Down-Lighthouse“ der grünen Insel. Es steht sozusagen auf dem Kopf, denn das Laternenhaus wurde in die Klippen unterhalb des Gebäudes platziert. So müssen die Besucher beim Betreten erst mehrere Stockwerke hinabsteigen, um zur Lichtquelle zu gelangen. Rathlin ist übrigens die Heimat einer großen Seevogelkolonie und von März bis Mitte August begegnet man hier auch dem allseits beliebten Papageientaucher.
- Die Ikone. Das Fastnet Lighthouse steht auf der Felseninsel Fastnet Rock – 20 Kilometer vor der Südspitze der irischen Küste in der Grafschaft Cork. Mit 50 Kilometern Reichweite hat die Linse das stärkste Licht Irlands und der 54-Meter-Turm ist das höchste Leuchtfeuer des Landes. Fastnet Rock trägt den Beinamen „Ireland’s Teardrop“, denn sehr viele irische Auswanderer fuhren auf Schiffen Richtung Amerika weinend an der letzten Landmarke ihrer alten Heimat vorbei. Im August findet hier die berühmte Segelregatta „Fastnet Race“ statt, für die der Felsen als Wendepunkt dient.