Immer wieder müssen sich Touristen während ihres Urlaubs mit fiesen Betrügereien und kriminellen Tricks herumschlagen. Die Reisesuchmaschine checkfelix hat zehn besonders kuriose Betrugsmaschen zusammengestellt und gibt hilfreiche Tipps, wie man den Gaunern nicht auf den Leim geht.
Bali: Die Masche mit dem Affen
Wer auf Bali die zahlreichen Tempel und Sehenswürdigkeiten besucht, darf sich häufig über die Gesellschaft grauer Langschwanz-Makaken freuen. Mit den süßen Äffchen kann man sich zwar königlich amüsieren, jedoch sollte man sich vor den flauschigen Primaten durchaus in Acht nehmen.
Kinderbanden haben einige der Äffchen speziell darauf abgerichtet, dass sie Touristen die Handtasche oder Schmuckstücke stehlen. Sobald die haarigen Diebe in den Baumwipfeln der Tempelanlagen verschwunden sind, erklären sich die Kinder selbstlos dazu bereit, das Diebesgut gegen eine kleine Gebühr wieder aus dem Baum zu pflücken. Leider ist die „kleine Gebühr“ häufig alles andere als klein und das ganze Schauspiel nur eine beliebte Betrugsmasche.
Unser Tipp: Touristen sollten beim Besuch von Tempelanlagen in Indonesien generell ihre Wertgegenstände immer eng am Körper tragen und die kleinen Äffchen auch ganz genau im Auge behalten.
Rom: Vermeintlicher Rabatt für Kulturliebhaber
Für Rom-Urlauber ist ein Besuch des Petersdoms im Vatikan natürlich ein absolutes Muss. Auf dem Vorplatz buhlen dutzende Fremdenführer um die Gunst der Urlauber, bewerben unterschiedlichste Attraktionen und verkaufen auch angeblich günstige Tickets für allerlei Sehenswürdigkeiten. Einige bieten die Tour durch den Petersdom sogar noch einmal stark verbilligt an – und dieses Schnäppchen wollen sich viele Touristen nicht entgehen lassen. Das einzige Problem an der Sache: Der Eintritt in den Petersdom ist kostenlos und die Tour frei erfunden.
Unser Tipp: Urlauber sollten sich bereits vor dem Besuch beliebter Sehenswürdigkeiten über die Eintrittspreise und Öffnungszeiten informieren. So entgeht man der Gefahr, von Touristenführern übers Ohr gehauen zu werden, und findet vielleicht sogar ein limitiertes Online-Angebot.
Marokko: Süße Überraschung
Kein Tourist lässt sich während seines Marokko-Urlaubs einen Markt-Besuch entgehen, um einzigartige Souvenirs für die Liebsten zu Hause einzukaufen oder auch den Kräuter- und Gewürzvorrat aufzustocken. Eine Qualitätskontrolle ist allerdings bei vielen Schnäppchen durchaus angebracht. So ist es dem einen oder anderen Touristen schon passiert, dass er zu Schnäppchenpreisen einen Eimer Honig gekauft hat. Doch zu Hause angekommen, fanden die Honigliebhaber dann unter einer dünnen Honigschicht leider nur Steine.
Unser Tipp: Bei kulinarischen Souvenirs sollte man grundsätzlich immer vorsichtig sein. Hilfreich ist es, sich vor dem Reiseantritt über die Ein- und Ausfuhrbestimmungen des jeweiligen Landes zu informieren und sich gleichzeitig über die gängigen Betrugsmaschen im Reiseziel zu informieren.
Bulgarien: „Die Papiere bitte“
Jedes Jahr werden zahlreiche Urlauber, die mit dem Auto nach Bulgarien fahren, wegen verschiedenster Verkehrsverstöße von der Polizei angehalten. Die sehr zuvorkommenden Beamten klären die Urlauber dann sachlich über ihren Verstoß auf, kassieren das Bußgeld unkompliziert direkt vor Ort und die Sache ist somit erledigt. Das Problem: Bulgarische Polizisten dürfen bei Verkehrsdelikten grundsätzlich gar kein Bargeld verlangen. Bei den freundlichen Beamten handelt es sich um verkleidete Betrüger, die uninformierte Urlauber um ihr Bares erleichtern.
Unser Tipp: Touristen, die in Bulgarien von der Polizei kontrolliert werden, sollten sich im Zweifelsfall immer den Dienstausweis zeigen lassen, die Dienstnummer notieren und bei Verkehrsdelikten keinesfalls bar bezahlen.
Thailand: Über den Tisch gezogen
Ein gemütliches Abendessen an einem der Strände Thailands zählt für viele Reisende zum absoluten Pflichtprogramm. Viele Restaurants und Bars entlang der Promenaden ziehen die Touristen mit unschlagbar günstigen Angeboten magisch an. Eine besonders gängige Betrugsmasche ist es dabei, die Touristen bei der Zahlung in ein intensives Gespräch zu verwickeln, sodass sie ihr Wechselgeld nicht kontrollieren. So kann es schnell passieren, dass die Urlauber das Restaurant zwar satt, jedoch um einige Baht zu leicht verlassen.
Unser Tipp: Urlauber sollten sich beim Bezahlen im Restaurant immer genug Zeit nehmen und das Wechselgeld aufmerksam kontrollieren und nachzählen.
Barcelona: Die Touristen-Maskerade
Barcelona-Besucher möchten selbstverständlich so viel wie möglich über die zahlreichen Sehenswürdigkeiten wie den berühmten Park Güell, die Sagrada Familia oder die Casa Milà erfahren. Und wo könnte man das besser als bei einem Fremdenführer? Die Urlauber sollten die anderen Teilnehmer jedoch ganz genau unter die Lupe nehmen. Der Trick bei der dortigen Betrügerbanden: Gauner verkleiden sich als Urlauber, mischen sich unter die Touristen-Gruppen und gelangen so unbemerkt an die Wertsachen.
Unser Tipp: Urlauber sollten in fremden Umgebungen prinzipiell immer sehr wachsam sein sowie ihre nähere Umgebung und ihre Wertsachen stets fest im Auge behalten.
Venedig: Teure Erfrischung
Nach dem anstrengenden Sightseeing gibt es kaum etwas Schöneres, als völlig entspannt eine kleine Erfrischung an einem schattigen Plätzchen zu sich zu nehmen. Ein besonders schöner Ort dafür ist der Markusplatz in Venedig. Hunderte Urlauber lassen sich jeden Tag unter den einladenden Sonnenschirmen der zahlreichen Cafés nieder, um genüsslich einen Espresso und italienische Spezialitäten zu genießen.
Dass sie diese Entscheidung mit großer Wahrscheinlichkeit teurer als erwartet zu stehen kommen wird, ist jedoch nur wenigen bewusst. Das Problem: Zahlreiche Cafés verlangen für die erfrischenden Getränke fast das Doppelte, sobald das Getränk nicht an der Bar, sondern am Kaffeetisch zu sich genommen wird. Wer draußen sitzt, wird außerdem häufig noch einmal für die musikalische Untermalung durch das Orchester am Markusplatz zur Kasse gebeten.
Unser Tipp: Urlauber sollten die Menükarten vor dem Café-Besuch ganz genau studieren, um nicht in versteckte Touristenfallen zu tappen. Häufig muss man den Vermerk jedoch ganz besonders gut suchen, da er extra klein gedruckt wurde.
Teneriffa: Das Tollpatsch-Team
Ausschweifende Shoppingtouren gehören im Urlaub für viele Touristen ganz einfach dazu. Dabei kann es natürlich vorkommen, dass ein Passant fragt, ob man vielleicht eine Münze für den Einkaufswagen wechseln kann. Kaum betritt der Urlauber das nächste Geschäft, stolpert der Passant im Eingangsbereich eindrucksvoll.
Der Urlauber hilft dem hilflosen Tollpatsch, der bedankt und verabschiedet sich und beide gehen getrennter Wege. Leider verabschiedet sich mit dem Tollpatsch auch die eigene Geldbörse. Die Masche hinter der Abzocke: Der „Münzwechsler“ hat die Geldbörse des Touristen ausgespäht, während der Stolper-Trick zu einem Moment der Unruhe führt und die Geldbörse aus der Tasche des Touristen gefischt wird. Sehr kreativ und sehr fies.
Unser Tipp: Sämtliche Wertgegenstände zu jeder Zeit gut verschlossen in einer Tasche verstauen. Im Urlaub rät es sich immer, seine Wertsache so eng wie möglich am Körper zu tragen.
Budapest: Doppelt hält besser
Ein nettes Dinner mit gemütlicher Musik und vorzüglichem Essen – so lassen zahlreiche Urlauber einen ereignisreichen Tag in Budapest ausklingen. Natürlich möchte man sich danach mit einem Trinkgeld erkenntlich zeigen. Der Witz an der Sache: Viele Lokale in der ungarischen Hauptstadt addieren automatisch eine 10-prozentige „Service Charge“ zur Rechnungssumme. Touristen, die das nicht wissen, geben häufig doppeltes Trinkgeld, da die Kellner sie nicht auf diesen Umstand aufmerksam machen.
Unser Tipp: Touristen sollten vor dem Bezahlen immer noch einmal auf die Rechnung schauen, um zu überprüfen, ob sie womöglich schon Trinkgeld bezahlt haben. Wer sich für den außerordentlichen Service beim Kellner bedanken möchte, kann natürlich dennoch zusätzliches Trinkgeld vergeben.
Paris: Das (un)verfängliche Souvenir
Garantiert kein Paris-Urlauber möchte sich die eindrucksvollen Wahrzeichen der „Stadt der Liebe“ entgehen lassen – ganz gleich ob Montmartre, Eiffelturm, Notre Dame oder Sacré Cœur. Dessen sind sich jedoch auch zahlreiche Gauner bewusst. Junge Souvenir-Verkäufer postieren sich gezielt vor den beliebten Touristenattraktionen, verwickeln die Urlauber in ein kurzes Gespräch und verknoten dann in Windeseile ein geflochtenes Stoffarmband um das Handgelenk der verdutzten Touristen. Das wird dabei so fest zugeknotet, dass es sich nicht mehr abnehmen lässt. Im nächsten Schritt verlangen die verlangen die Händler dann einen saftigen Preis für das Accessoire.
Unser Tipp: Urlauber sollten solche Verkäufer einfach ignorieren und gegebenenfalls die Hände einfach schnell in die eigenen Hosentaschen stecken.
„Als Faustregel gilt: Umso weniger man ein Land kennt, desto mehr sollte man sich über das Land informieren. Geld sollte man nur in Banken oder in Wechselstuben wechseln, Souvenirs nicht im Hinterhof kaufen und Urlaubsaktivitäten nur über die Reiseveranstalter buchen“, betont das österreichische Außenministerium. So findet man etwa tagesaktuelle Reisetipps und Infos zu Reisedestinationen online auf www.bmeia.gv.at/reise-aufenthalt/ und über die kostenlose App „Auslandsservice” des Bundesministeriums.