Jedes Jahr vollzieht sich zur Wintersonnenwende am 21. Dezember in der irischen Grafschaft Meath Irlands ein einzigartiges Lichtspiel, wenn die Sonne exakt ihre niedrigste Mittagshöhe erreicht.
Zu bewundern ist das besondere Schauspiel in Newgrange – einer der drei prähistorischen Kultstätten von Brú na Bóinne. Allerdings braucht es etwas Glück, um dem eindrucksvollen Einsickern des „Lichts der Welt“ beiwohnen zu können, das schon vor 5.000 Jahren die Menschen verzückte.
Die neolithischen Grabanlagen Dowth, Knowth und Newgrange liegen nur eine halbe Autostunde nördlich von Dublin und wurden im Jahre 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Errichtet von einem sesshaften Steinzeitvolk um 3.200 vor Christi Geburt, sind sie gut 500 Jahre älter als die Cheops-Pyramide und mehr als 1.000 Jahre älter als der Steinkreis von Stonehenge.
Vor allem die Baumeister der Kultstätte Newgrange arbeiteten mit erstaunlicher Präzision. Wie viel Wissen sie um astronomische Vorgänge gehabt haben müssen, lässt sich heute während der Wintersonnenwende bestaunen, wenn ein Lichtstrahl durch eine Öffnung über dem Eingang exakt bis in den hintersten Winkel des Gewölbes fällt.
Nur eine begrenzte Zuschauerzahl kann das Einsickern des „Lichts der Welt“ im Inneren des Ganggrabs mitverfolgen – und die Warteliste ist so lang, dass jedes Jahr eine Lotterie über die Teilnehmer entscheidet. Alle anderen Besucher können das Phänomen aber auch an den restlichen Tagen des Jahres durch eine Simulation erleben.