Grün, etwas dicklich und äußerst ungeschickt mit dem Feuerspeien – so kennt man das Schmunzelmonster Elliot aus dem gleichnamigen Zeichentrickfilm. Disney produzierte in diesem Jahr die Realverfilmung des Familienklassikers unter dem Namen „Elliot, der Drache“ – in der englischen Originalversion „Pete’s Dragon“.
Als Kulisse dienten die einzigartigen Landschaften von Neuseeland, wo sowohl auf der Nord- als auch auf der Südinsel gedreht wurde. Entstanden sind dabei unter anderem beeindruckende Flugszenen des Drachen an mehreren markanten Orten des Landes, die Disney- und Neuseeland-Fans auch auf eigene Faust entdecken können.
Regisseur David Lowery zeigte sich jedenfalls nach dem Dreh begeistert: „Ich war noch nie zuvor in Neuseeland. Aber als es an die Planung des Filmes ging, wusste ich, dass wir für die Geschichte einen ganz besonderen Ort brauchen. Und ich hatte den leisen Verdacht, dass wir diesen in Neuseeland finden werden.“
So war es dann auch. „Das Licht in Neuseeland ist viel strahlender. Das ganze Land hat etwas Magisches … Genau dieses gewisse Extra an Magie brauchten wir. Und ich bin mir sicher, das hätten wir nirgendwo sonst gefunden“, schwärmte der Filmemacher.
Tapanui
Tapanui wird im Film zum idyllischen Millhaven – einem kleinen Städtchen im Nordwesten der USA. Unweit von Tapanui wählte Robert Redford die Villa „Wyuna House“ zu seinem Zuhause während der Drehzeit. „Neuseeland ist ein Land mit einem Lachen im Gesicht“, meinte er danach.
Angeln ist das große Thema im beschaulichen Tapanui in der Region West Otago auf der Südinsel Neuseelands – sind doch die Flüsse hier voller Lachse und Bachforellen. Vor allem der Pomahaka-Fluss ist bekannt für seine äußerst großen Exemplare.
Wer nicht angeln möchte, schwingt sich am besten auf das Fahrrad und erkundet auf dem „Clutha Gold Trail“ die Landschaft. Der 72 Kilometer lange Weg ist Teil von Neuseelands landesweitem Radwegenetz „Nga Haerenga – New Zealand Cycle Trail“ und führt entlang der smaragdgrünen Flüsse Clutha und Mata-au. Dabei kann man tief in die Geschichte der Maori, chinesischer Goldgräber und ausgewanderter Landwirte aus Europa eintauchen.
Internet:
- www.touchofspice.co.nz
– www.nzfishing.com
– http://nzcycletrail.com/trails/clutha-gold-trail/
Queenstown
Als Abenteuer- und Adrenalin-Hauptstadt der Welt bekannt, liegt Queenstown am Ufer des Lake Wakatipu und bietet mit der Bergkette The Remarkables an sich bereits eine filmreife Szenerie.
Wer sich frei fühlen möchte wie Pete beim Fliegen auf dem Rücken des Drachen, sollte in einem Helikopter vom Glacier Southern Lakes die schneebedeckten Berge der Südalpen erkunden. Die Piloten kennen sich bestens aus – haben sie doch die Flugszenen von Elliot gefilmt.
Liebhaber hoher Geschwindigkeit kommen bei einer Jet Boat Tour auf dem Dart River voll auf ihre Kosten. Ein Muss für alle Wagemutige ist der Bungee Sprung bei AJ Hacket von der historischen Kawarau-Brücke. Im Film fängt Elliot den kleinen Pete beim Sprung in die Tiefe auf. Wer sich nicht auf einen Drachen verlassen möchte, stürzt sich mit einem Seil gesichert 43 Meter tief in Richtung des Flusses.
Internet:
- www.glaciersouthernlakes.co.nz
– www.dartriver.co.nz
– www.bungy.co.nz
Wellington
Neuseelands Hauptstadt wird gerne auch als „Wellywood“ bezeichnet, denn sie ist das Zentrum der nationalen Filmindustrie und der Sitz zahlreicher Produktionsfirmen auf der Miramar-Halbinsel. Filmfreunde sollten sich einen Besuch in den Weta Workshops daher nicht entgehen lassen.
Immerhin wurde in den von Sir Peter Jackson gegründeten digitalen Studios das Monster Elliott zum Leben erweckt. Bei einer Tour durch die Ateliers lässt sich dem kreativen Team über die Schulter schauen und man erfährt aus erster Hand, wie das Fell von Elliot mit mehr als 20 Millionen einzelnen Härchen kreiert wurde – übrigens 20 Mal mehr Haare als bei „King Kong“.
Nur 30 Minuten außerhalb von Wellington liegt der „Battle Hill Farm Forest Park“ – ein Anziehungspunkt für Wanderer, Mountainbiker und Familien gleichermaßen. Es gibt sogar ausgewiesene Plätze für Campingfreunde. Wer will also nicht mal in einer Film-Location übernachten? Wurde hier doch Petes waghalsiger Sprung von der Klippe auf den Rücken des Drachen gedreht.
Internet:
- wetaworkshop.com
– www.gw.govt.nz/battlehill/
Rotorua
Die meisten Waldszenen von „Elliot, der Drache“ wurden im „Rotorua Redwood Forest“ gedreht. Kein Wunder, denn das weite Gebiet mit seinen himmelhohen kalifornischen Mammutbäumen stellt das perfekte Double für die USA dar. Das 55.000 Hektar große Areal ist zudem ein wahrer Spielplatz für Wanderer, Reiter, und Radfahrer – und die mehr als 160 Kilometer Mountainbike-Routen aller Schwierigkeitsgrade werden von Red Bull zu den acht besten der Welt gezählt.
Aber auch von weiter oben lässt sich der Wald überblicken: Auf dem „Redwoods Treewalk“ führt in luftiger Höhe ein 500 Meter langer Pfad durch das Grün und die Baumwipfel. Der Weg besteht aus 23 miteinander verbundenen Hängebrücken, die die Abstände zwischen den mehr als 110 Jahre alten Bäumen überwinden.
Start des Walks ist auf sechs Metern Höhe, ehe mit zwölf Metern der „Gipfel“ erreicht ist. Das Projekt des deutschen Auswanderers Alex Schmid wurde äußerst naturverbunden gestaltet: Es gibt keine Schrauben oder Nägel, die in die imposanten Bäume geschlagen werden mussten. Für Entspannung nach den sportlichen Aktivitäten sorgt ein Besuch des Polynesian Spa am Ufer des Rotorua-Sees. Die warmen Mineralpools wirken Wunder …
Internet:
- http://redwoods.co.nz
– http://redwoods.co.nz/info/redwoods-treewalk-rotorua/
– www.polynesianspa.co.nz
Maori-Kultur
Rotorua ist auch das historische Zentrum der Maori-Kultur. Das Museum „Te Puia“ bietet eine Tour auf den Spuren der Maoris, deren abschließender Höhepunkt die traditionelle Zubereitung eines Mittag- oder Abendessens durch einen Maori-Koch ist – natürlich in Flachskörben, die in das kochende Wasser geothermischer Becken gehängt werden.
Das Menü ist von den Rezepten der Ureinwohner inspiriert und umfasst viele traditionelle Zutaten wie Garnelen, Muscheln, Eier, Süßkartoffeln (Kumara) und Maiskolben. Verfeinert mit indigenen Gewürzen und nach Kräutern der Region schmeckenden Ölen, werden sie gemeinsam mit einer Auswahl an maorischen Brotsorten gereicht.
Außerdem beinhaltet die Tour die Möglichkeit, Schnitzer und Weber bei ihrer Arbeit zu beobachten und ein Andenken für zu Hause herzustellen. Ganz nebenbei kann man auch noch das geothermale Tal mit seinen blubbernden Schwefel- und Schlammlöchern sowie den Pohutu Geysir bestaunen: Er speit bis zu 20 Mal am Tag sein brodelndes Wasser rund 30 Meter in die Höhe. Die perfekte Heimat für einen Drachen wie Elliot.
Internet:
Disney’s „Elliot, der Drache“
Über Jahre erzählt der alte Holzschnitzer Mr. Maecham (Robert Redford) den Kindern des Ortes die Geschichte eines wilden Drachen, der tief in den weiten Wäldern des pazifischen Nordwestens lebt. Seine Tochter Grace (Bryce Dallas Howard) – eine Försterin – schenkt ihm keinen Glauben, bis sie den Waisenjungen Pete (Oakes Fegley) kennenlernt.
Der mysteriöse 10-Jährige behauptet fest, im Wald zu leben – mit einem riesigen grünen Drachen namens Elliot als Freund. Seine Beschreibungen stimmen mit den Erzählungen von Mr. Meacham überein. Also macht sich Grace auf, mehr über den Jungen im Wald herauszufinden. Begleitet wird sie von der 11-jährigen Natalie (Oona Laurence) und deren Vater Jack (Wes Bentley). Gemeinsam entdecken sie, welches Geheimnis Pete versteckt – tief im Dickicht hinter Bergen und Bäumen …
Fakten zum Film
→ Der Film wurde vollständig an 74 Drehtagen in Neuseeland produziert.
→ Gedreht wurde mit einer Crew von 1.040 Personen (darunter 810 Neuseeländer) und einem 40-köpfigen Cast (31 Neuseeländer).
→ Das lokale Pub in Tapanui hatte in der viereinhalbwöchigen Drehzeit sein Restaurant mit 120 Sitzplätzen zu einer Garderobe umfunktioniert.
→ Das Forest Lodge Hotel hatte im Monat des Filmdrehs einen Mehrumsatz von 100.000 Neuseeland-Dollar und verkaufte in einer Nacht mehr Moet & Chandon Champagner als üblicherweise im ganzen Jahr.
→ Die ersten Skizzen zu „Elliot“ wurden bei Weta Digital bereits im Jahr 2014 angefertigt. 150 Mitarbeiter wirkten an der Produktion mit und investierten dafür insgesamt 50 Millionen Stunden.