Rajan ist tot. Wie erst jetzt bekannt wurde, starb der letzte, im Meer schwimmende Elefant der Welt in der Nacht zum 1. August 2016 im stolzen Alter von 66 Jahren eines natürlichen Todes.
Die letzten zwölf Jahre seines bewegten Lebens verbrachte er verhältnismäßig gemütlich auf der Andamanen-Insel Havelock, wo er gelegentlich Touristen bei ihren Tauchgängen begleitete. Der mächtige Elefantenbulle wurde im Alter von zehn Jahren im Dschungel im südindischen Karnataka gefangen und zu der 1.000 Kilometer entfernten Inselgruppe geschafft.
Dort wurde er wie rund 200 Artgenossen in den folgenden Jahren in der Holzwirtschaft eingesetzt. Die Entfernungen zwischen ihren Einsatzorten auf den verschiedenen Inseln legten viele Elefanten schwimmend zurück – oft unterstützt durch einen Schwimmgürtel aus zwei luftgefüllten Fässern.
Als im Jahr 2004 das Fällen von Bäumen auf den Andamanen verboten wurde, brachte man die meisten Elefanten aufs Festland und beschäftigte sie dort als „Tempeldiener“. Rajan blieb hingegen auf Havelock, weil seinem Besitzer das Geld für den Weitertransport fehlte.
Die Betreiber des Barefoot Jungle Resorts kauften Rajan für 2.500 indische Rupien frei, was damals ungerechnet rund 52.000 Euro entsprach. So ersparten sie ihm das doch eher öde Schicksal als „Tempeldiener“ – und wie es das Schicksal wollte, konnte der Elefant schließlich im preisgekrönten Film „The Fall – im Reich der Phantasie“ des berühmten indischen Regisseurs Tarsem Singh sogar noch eine buchstäblich tragende Rolle spielen.