Die „Festa del Redentore“ gilt seit Jahrhunderten als eines der beliebtesten Feste der Venezianer. Traditionell wird das „Erlöserfest“ am dritten Sonntag im Juli in Andenken an das Ende der Pestepidemie im Jahr 1576 gefeiert.
Die Feierlichkeiten beginnen allerdings schon am Vorabend mit der Eröffnung der improvisierten, etwa 330 Meter langen Brücke, die vom Zattere-Ufer über den Giudecca-Kanal zur Erlöserkirche führt.
Auf der unvergleichlichen Bühne des San Marco-Beckens werden Lichtspiele projiziert, deren farbliche Reflexionen hinter den Türmen, Kuppeln und Glockentürmen der Stadt fast einem Kaleidoskop ähneln. Ebenfalls am Samstagabend findet dort die Parade der geschmückten Gondeln statt, die am Sonntag bei der großen „Regatta del Redentore“ gegeneinander antreten.
Die Tradition will, dass sich bei Sonnenuntergang die Boote, die mit Zweigen, bunten Luftballons und Laternen geschmückt sind, im San Marco-Becken und im Giudecca-Kanal sammeln. Auf den Booten wird dann ein herzhaftes Abendessen mit traditionellen venezianischen Gerichten zu sich genommen, während man auf das Feuerwerk wartet, das um 23.30 Uhr beginnt und bis Mitternacht andauert.
Am Sonntag um 16 Uhr beginnt schließlich die „Regatta“, bei der sich die Ruderer im alten Stil der „voga alla veneta“ messen und vom begeisterten Publikum am Ufer angefeuert werden. Den offiziellen Abschluss der Feierlichkeiten bildet eine heilige Messe um 19 Uhr in der Erlöserkirche („Il Redentore“).
Im Jahr 1576 gelobte der Senat von Venedig eine neue Kirche zu bauen, wenn die Stadt dafür von der Pest erlöst wird. 1592 wurde sie schließlich eingeweiht – und zum Dank für das Verschwinden der Pest wird seither jedes Jahr die „Festa del Redentore“ gefeiert.
Bereits 1577 wurde zum ersten Mal eine Brücke zur Insel Guidecca errichtet. Heute bauen die Pioniere der italienschen Marine eine Ponton-Brücke, die direkt in den Eingang der Kirche Il Redentore mündet. Darüber gehen die Gläubigen bis in die Kirche, in der der Patriarch von Venedig die Stadt jährlich segnet.