Noch immer spürt man das alte Hippie-Flair im Valle Gran Rey, dem Tal des großen Königs im tiefen Westen der Kanarischen Inseln, wo sich in den 1970er- und 1980er-Jahren die Aussteiger und Blumenkinder niederließen.
Seitdem hat sich zwar einiges verändert im Valle Gran Rey, doch der große Bauboom der Nachbarinseln ist auf La Gomera glücklicherweise mehr oder weniger ausgeblieben. So findet sich dort nach wie vor eine entspannte Mischung aus Aussteigern, Alt- und Jung-Hippies, Delfin- und Wal-Beobachtern, Wanderern und Gomeros, wie die Insulaner genannt werden.
Neben Spanisch wird auch Deutsch gesprochen, doch auf eine unaufdringlichere Art als in anderen deutschen Aussteigerkolonien. So finden sich auf der Insel neben dem deutschen Bäcker, dessen Vollkornbrot auch die Spanier zu schätzen wissen, und original italienischer Pizza und Pasta von den rund 30 Italienern, die sich im Tal angesiedelt haben, auch spanische Tapasbars – und alte Traditionen wie die Pfeifsprache El Silbo.
Auf fünf Kilometer voneinander entfernt liegenden Klippen kommunizierten damit einst die Guanchen, die Ureinwohner der Insel, miteinander. Heute wird die Pfeifsprache wieder an den Schulen gelehrt. Jacques-Yves Cousteau, der berühmte französische Pionier der Meeresforschung, verglich in den 1960er-Jahren diese modulierte Form der Kommunikation mit der Pfeifsprache der Delfine. Wer weiß, vielleicht haben sich die alten Guanchen einst mit den Delfinen per Silbo ausgetauscht?
Jedenfalls haben die Gewässer vor Vueltas, dem kleinen Fischerhafen im Valle Gran Rey, seit jeher Delfine und Wale aufgrund des besonderen Nahrungsangebotes und der günstigen Lage als Aufzuchtgebiet für ihre Jungtiere angezogen. Mehr als 20 Arten, ungefähr ein Viertel der weltweit vorkommenden Delfine und Wale, wurden vor La Gomera schon gesichtet.
Mit kleinen Fischerbooten können die Gäste in See stechen und die Meeressäuger in ihrem Element erleben, begleitet von Delfin- und Wal-Experten, die viel über die Tiere und ihren Lebensraum berichten. Auch Tagestörns auf einem Segelschiff sind möglich. Wenn die Delfine in der Bugwelle des Schiffs mitschwimmen, nur begleitet vom Geräusch von Wind und Wellen, ist das für viele Gäste der Höhepunkt ihrer Reise. Und mit etwas Glück kann man am Bug liegend die Delfine unter sich sogar pfeifen hören.
Barbara Focke, Gründerin des Reiseveranstalters LaMar-Reisen, hat selbst auf La Gomera auf einem der Whale-Watching-Boote als Guide mitgearbeitet und gibt ihre Begeisterung für die Tiere immer wieder gerne weiter. Sie vermittelt neben dem Whale Watching auch Pauschalurlaube auf der Insel, bei denen Delfine und Wale im Mittelpunkt stehen, daneben aber auch genug Zeit bleibt, um Meer und Insel zu genießen, zum Baden, Wandern, für Ausflüge in den berühmten Lorbeerwald, zum Relaxen und um die Insel zu erkunden.
Zu jeder Reise kann eine Delfin- oder Walpatenschaft abgeschlossen werden, damit sich auch zukünftige Generationen an den Tieren erfreuen können. Weitere Informationen gibt es unter www.lamar-reisen.de.