Im Emirat Abu Dhabi wurde eine neue Wüstenpiste freigegeben, die den Urlaubern ein einzigartiges Selbstfahr-Erlebnis bieten soll. Die Strecke führt durch spektakuläre Wüstenlandschaften, die erst vor kurzem als Kulisse für den neuen „Star Wars“-Film dienten und ab Dezember als Wüstenplanet Jakku im Kino zu bestaunen sind.
In der Wüste, die einen Großteil des Emirats bedeckt, zeigt sich das ursprüngliche Gesicht Abu Dhabis. Über rund 300 Kilometer führt die Strecke von Al Ain bis nach Hamim in der Liwa-Oase. Die Region ist das Tor zur Rub Al Khali, der größten Sandwüste der Erde, die mit ihren majestätischen, teilweise mehrere hundert Meter hohen Dünen unvergessliche Eindrücke bietet.
Die Fahrt beginnt bereits in Al Ain spektakulär. Die alte Oasenstadt mit ihren eindrucksvollen Palmenplantagen ist das kulturgeschichtliche Zentrum der Emirate, eine der am längsten dauerhaft bewohnten Ansiedlungen weltweit und seit 2011 auch UNESCO-Welterbestätte. Vorbei am alten Herrscherpalast des verstorbenen Staatsgründers Sheikh Zayed Bin Sultan Al Nahyan und der Festung Al Jahili geht es in Richtung Wüste.
Zunächst präsentiert sich die Landschaft noch wenig wüstenhaft, denn die umfangreichen Agrar-Programme haben die Gegend um Al Ain ergrünen lassen. Viele landwirtschaftliche Betriebe mit Plantagen und Gewächshäusern, die für die Region exotische Früchte und Gemüse wie Tomaten, Gurken, Auberginen und Kohl gedeihen lassen, prägen während der ersten 100 Kilometer das Bild.
Die Strecke folgt dabei einer mehrspurigen Straße, die größtenteils in unmittelbarer Nähe zur omanischen Grenze verläuft und mit Tankstellen, Obstständen und kleinen Supermärkten die Möglichkeit bietet, sich für die nächsten 150 Kilometer mit Vorräten an Benzin, Wasser und Proviant einzudecken.
Schon bald wird die Straße schmaler und einsamer, bis sie in eine knapp 30 Kilometer lange Sandpiste mündet. Salzpfannen und Sanddünen in den schönsten Gelb‑, Rot- und Braun-Schattierungen prägen hier das Bild – und wer Glück hat, entdeckt die eine oder andere Oryx-Antilope oder Kamel-Herde entlang des Weges.
Sobald die Piste wieder in eine asphaltierte Straße übergeht, sind die Zivilisation und das Ziel Hamim nicht mehr fern. Das majestätische Wüstenhotel Qasr Al Sarab, das wie eine Fata Morgana am Horizont erscheint und nur wenige Kilometer vom Endpunkt der Route entfernt liegt, bietet die perfekte Gelegenheit für eine kurze Erfrischung oder längere Pause.
Ganz im Stil einer alten Beduinen-Festung aus Lehm und mit Wachtürmen, Torbögen und kühlen Gängen gebaut, bietet das Hotel dennoch allen erdenklichen Luxus und verwöhnt seine Gäste mit mehreren Pools, Feinschmecker-Restaurants und einem Spa inmitten der Sanddünen.
Für die mehr als 300 Kilometer lange Route sollte man mindestens sechs Stunden Fahrtzeit einrechnen. Die Strecke kann nur mit einem Geländewagen bewältigt werden. Mobilfunk-Abdeckung ist im gesamten Gebiet gewährleistet, trotzdem empfiehlt es sich, in einem, mindestens aus zwei Fahrzeugen bestehenden Konvoi zu fahren. Campen in der Wüste ist im Bereich der Sandpiste möglich. Selbstverständlich ist auch ein Befahren der vorgestellten Strecke in entgegengesetzter Richtung möglich.