Es soll sie ja geben – die Zeitgenossen, die ausschließlich wegen des tollen Wetters und der traumhaften Strände in die Karibik reisen. Dagegen ist im Prinzip auch nichts einzuwenden. Allerdings bieten die mehr als 30 Länder der Region deutlich mehr als Sonne, Sand und Meer.
Im ersten Teil dieser Serie haben wir bereits eine Reihe touristischer Highlights beleuchtet, die man auf jeden Fall besuchen sollte. Teil 2 beinhaltet weitere „Perlen“ – vorgeschlagen von den jeweiligen Fremdenverkehrsämtern.
Antigua: Kiteboarden an der Nonsuch Bay
Ein absolutes Wassersport-Paradies ist die Nonsuch Bay auf Antigua. Unter den insgesamt 365 Stränden der Insel gibt es zwar noch schönere, weil die Bucht hinter einem Riff liegt, bieten sich hier aber vor allem Kitesurfern die besten Voraussetzungen. Das flache Wasser und eine permanente karibische Brise machen die Nonsuch Bay auch zu einem optimalen Spot für angehende Board-Artisten, denen hier spezielle Kurse für Einsteiger angeboten werden.
Barbados: UNESCO-Weltkulturerbe Bridgetown
Als UNESCO-Weltkulturerbe ist die Hauptstadt von Barbados natürlich wert, näher unter die Lupe genommen zu werden. Wer durch die Straßen schlendert, wird den Hauch von Exotik gepaart mit europäischen und afrikanischen Einflüssen spüren. Als Erholungspause dient das Waterfront Café am Hafen. Hier lässt es sich herrlich in der karibischen Sonne entspannen – vor allem nach einem Bummel über die Broad Street mit ihren Kaufhäusern und Duty-Free-Shops.
British Virgin Islands: Das Mekka für Segler
Wer den Urlaub auf den British Virgin Island verbringt, sollte auf jeden Fall einen Ausflug mit dem Boot einplanen. Denn nur so lässt sich das besondere Flair der kleinen Inseln so richtig genießen. Es muss dabei nicht gleich eine einwöchige Segeltour sein: Zahlreiche Unternehmen bieten Tagestörns an, bei denen man gleich mehrere Eilande kennen lernt. Das Wasser ist ruhig und die Distanzen sind kurz. Oftmals werden Cocktails und Snacks an Bord angeboten – so macht auch „Landratten“ das Segelerlebnis viel Spaß.
Cayman Islands: Naturphänomen „Biolumineszenz“
Das Naturphänomen der „Biolumineszenz“ findet man auf unserem Planeten nur an ganz wenigen Orten. Einer davon ist eine versteckte Lagune in der Nähe von Rum Point auf der Insel Grand Cayman. In dunklen Nächten und zum Neumond geht es mit Anbietern wie Cayman Kayaks aufs Meer hinaus, wo Milliarden von Einzellern das Wasser zum Leuchten bringen – und wer dann ins Wasser springt, wird sogar selbst zum „Glühwürmchen“.
Curaçao: Der „echte“ Blaue und andere Farben
Schon seit mehr als 100 Jahren wird in der einzigen Destillerie der Insel der Curaçao Likör nach dem stets gleichen Rezept und in den originalen Kupferkesseln aus dem Jahr 1886 hergestellt. Den unvergleichlichen Geschmack bekommt er aus den getrockneten Schalen einer auf Curaçao beheimateten Frucht, die von den Einheimischen „Laraha“ genannt wird. Das berühmte Inselgetränk ist ursprünglich klar in der Farbe. Der Curaçao-Likör ist aber in fast allen Farben erhältlich, wobei der Geschmack bei allen identisch ist. Der berühmteste Vertreter ist dabei zweifelsohne der Blue Curaçao.
Dominica: Die letzten Ureinwohner der Karibik
Im Nordosten von Dominica leben die letzten Ureinwohner der Karibik, die Kalinago. Ihre Vorfahren kamen vor knapp 2.000 Jahren in Einbaumbooten von Südamerika auf die Insel. Zur Zeit der Eroberungen kämpften sie tapfer gegen Spanier, Franzosen und Engländer, doch hatten sie mit Pfeilen und Messern keine Chance. Einige zogen sich immer weiter in das unwegsame Gebiet an der Ostküste Dominicas zurück, wo ihre Verfolger ihnen nichts mehr anhaben konnten. Diese heute als „Carib Territory“ bekannte Region ist eine Stunde Fahrt von der Hauptstadt Roseau entfernt und gehört noch immer den rund 3.000 hier lebenden Ureinwohnern.
Grenada: Skulpturen-Park unter Wasser
Der Unterwasser-Skulpturen-Park in den Gewässern vor Grenada zählt zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Insel. Hier hat der Bildhauer Jason deCaires Taylor seit dem Jahr 2006 eine Vielzahl von Statuen und Objekten im Meer versenkt. Zum Teil sind sie bereits von Korallen bedeckt und sind damit nicht nur willkommene Ziele und Foto-Motive für die Taucher, sondern dienen der Unterwasserfauna auch als Versteck.
Guadeloupe: Les Saintes und die „Liebesqualen“
Von Pointe-à-Pitre oder Trois Rivières auf Guadeloupe sind es mit dem Schnellboot nur rund 20 Minuten nach Les Saintes. Auf der Inselgruppe wohnen vor allem Nachkommen von Fischern aus der Bretagne und der Normandie. Die „Baie des Saintes“ von Terre-de-haut gehört dabei zu den schönsten Buchten der Welt. Die Vegetation unterscheidet sich enorm von der auf Guadeloupe: Hier dominieren Kakteen und Sträucher, die zahlreiche Leguane beherbergen. Vor der Rückfahrt sollte man unbedingt noch eine Tüte Tourments d´amour erstehen: Die „Liebesqualen“ genannten Törtchen sind mit Kokosnuss, Bananen oder Guave gefüllt.
Jamaica: Sonnenuntergang in Rick’s Café
Direkt an den Klippen des Badeorts Negril liegt Rick’s Café, das zu den berühmtesten Bars der Welt gezählt wird. Hier treffen einander jeden Abend Jamaicaner und Urlauber, um bei karibischer Live-Musik den Sonnenuntergang über dem Meer zu genießen. Gleichzeitig beginnt das allabendliche Spektakel: Von bis zu 15 Meter hohen Plattformen vollziehen durchtrainierte Jamaicaner gegen ein Trinkgeld ihre kunstvollen Sprünge ins Meer.
Puerto Rico: Der Regenwald El Yunque
Inmitten der Sierra Luquillo liegt der 11.330 Hektar große tropische Regenwald El Yunque. Er bietet die besten Wandermöglichkeiten auf Puerto Rico. Rauschende Wasserfälle, dichte Vegetation und unzählige Vogelarten bestimmen das Bild dieser Region, die bereits 1903 zum Nationalpark erklärt wurde. Mehr als 240 verschiedene Baumarten ragen imposant in den Himmel. Einige können bereits auf eine 1.000 Jahre alte Geschichte zurückblicken. Im Herzen des Regenwaldes entspringen auch die acht größten Flüsse der Insel.
Saint Lucia: „Liming“ beim Friday Night Jump up
Wenn die Sonne untergeht auf Saint Lucia, dann ist „Liming“ angesagt. Das heißt: Den Tag mit einem Piton-Bier oder Rum in der Hand und entspannt plaudernd ausklingen lassen. Wer als Besucher das kreolische Lebensgefühl hautnah erleben will, darf sich die berühmte Straßenparty „Friday Night Jump up“ in Gros Islet nicht entgehen lassen. An jedem Freitag nach dem Sonnenuntergang wummert der Beat aus den Lautsprechern, man tanzt unter freiem Himmel und stärkt sich an einem lokalen Barbecue – frei nach dem Motto: „Get the maximum chill“.