Die Natur der Provinz Loei: Einer der letzten Geheimtipps in Thailand

Der Phu Kra­dueng Na­tio­nal­park in der nord­öst­li­chen Pro­vinz Loei ist der zweit­äl­teste der ins­ge­samt 147 Na­tio­nal­parks in Thai­land. Mit sei­nen Wan­der­we­gen, Was­ser­fäl­len und Aus­sichts­punk­ten, von de­nen man ma­le­ri­sche Son­nen­auf­gänge und ‑un­ter­gänge be­wun­dern kann, gilt er er – wie die ganze Pro­vinz Loei – als ei­ner der let­zen Ge­heim­tipps des Lan­des.

Viele Tou­ris­ten ver­ir­ren sich nicht in den Na­tio­nal­park, aber bei den Ein­hei­mi­schen ist er umso be­lieb­ter. Denn statt Strän­den und Meer war­ten hier ein be­ein­dru­cken­des Hoch­pla­teau, blü­hende Wie­sen und weite Bam­bus- und Pi­ni­en­wäl­der auf die Be­su­cher. In­mit­ten der Na­tur stößt man auch im­mer wie­der auf Ele­fan­ten und Eich­hörn­chen – und in den hö­he­ren La­gen zu­dem auf die be­son­dere Schild­krö­ten­art „Tao Poo Loo”.

Provinz Loei
Phu Kra­dueng Na­tio­nal­park /​ Pro­vinz Loei (c) pix­a­bay

Vor al­lem für junge Thais ist es fast schon zu ei­nem Ri­tus ge­wor­den, die we­ni­gen Stun­den auf den Kie­fern­wald­pfa­den hin­auf zum wei­ten Pla­teau des Parks zu wan­dern. Im un­te­ren und obe­ren Be­su­cher­zen­trum, die sich in der Stadt Phu Kra­dueng und auf dem Pla­teau be­fin­den, ste­hen Cam­ping­plätze und Bun­ga­lows zur Ver­fü­gung. Es wird emp­foh­len, die Wan­de­rung am frü­hen Mor­gen zu be­gin­nen. Da­her ist es eine gute Idee, am Vor­abend im un­te­ren Be­su­cher­zen­trum zu über­nach­ten.

In Loei herrscht das ganze Jahr über ein küh­le­res Klima als in wei­ten Tei­len Thai­lands. Doch es sind ge­rade die küh­le­ren Mo­nate von No­vem­ber bis Fe­bruar, in de­nen die meis­ten Be­su­cher in den Na­tio­nal­park kom­men. Denn die durch­schnitt­li­che Tem­pe­ra­tur von etwa 15 Grad Cel­sius bie­tet dann eine an­ge­nehme Ab­wechs­lung zur üb­li­chen tro­pi­schen Hitze. Nachts kann die Tem­pe­ra­tur so­gar bis auf null Grad sin­ken. In der Re­gen­zeit von Juni bis Sep­tem­ber ist der Park für Be­su­cher ge­schlos­sen.

Phu Kra­dueng Na­tio­nal­park /​ Pro­vinz Loei (c) TAT

Der rund 80 Ki­lo­me­ter süd­lich der Stadt Loei ge­le­gene Phu Kra­dueng Na­tio­nal­park ist aber nur ei­ner von meh­re­ren in der Pro­vinz Loei, in der die hoch ge­le­ge­nen Land­schaf­ten viele Mög­lich­kei­ten zum Wan­dern, Rad­fah­ren, Cam­pen und für an­dere na­tur­be­zo­gene Ak­ti­vi­tä­ten bie­ten – dra­ma­ti­sche Aus­bli­cke in­klu­sive.

Etwa 50 Ki­lo­me­ter west­lich der Pro­vinz­haupt­stadt liegt bei­spiels­weise der Phu Ruea Na­tio­nal­park mit wei­te­ren Was­ser­fäl­len, Cam­ping­plät­zen und Berg­gip­feln. Der höchste von ih­nen ist der 1.365 Me­ter hohe Phu-Ruea-Berg, von dem man ei­nen Blick auf den Me­kong, den Hueang-Fluss und Laos ge­nießt.

Suan Hin Pha Ngam /​ Pro­vinz Loei (c) TAT

Wei­tere zehn Ki­lo­me­ter west­lich vom Phu Ruea Na­tio­nal­park liegt der Suan Sa­wan Na­tio­nal­park mit Wan­der­we­gen und Höh­len, die man be­sich­ti­gen kann. In un­mit­tel­ba­rer Nähe be­fin­det sich zu­dem eine wei­tere be­kannte At­trak­tion von Loei: Der Berg Phu Ho er­hielt sei­nen Na­men, weil je­mand sagte, dass er Ja­pans be­rühm­tem Berg Fuji äh­nelt – und in der Tat gibt es eine ge­wisse Ähn­lich­keit.

Aus dem Bo­den ra­gende Kalk­stein­fel­sen, rie­sige Bäume und sehr viel Grün – so könnte man den Suan Hin Pha Ngam Park in Loei be­schrei­ben. Diese Ge­gend mu­tet teil­weise so ur­zeit­lich an, dass man sich gut vor­stel­len kann, wie einst die Di­no­sau­rier hier leb­ten. Ei­nige der Wege füh­ren di­rekt in Kalk­stein­höh­len, an­dere wie­derum zu Aus­sichts­platt­for­men, von de­nen man ei­nen 360-Grad-Blick auf die bi­zar­ren Fels­for­ma­tio­nen ge­nießt, die so tref­fende Na­men wie „Schild­kröte“, „Ele­fant“ oder „Di­no­sau­rier“ tra­gen.

Chiang Khan /​ Pro­vinz Loei (c) TAT

Wenn es Zeit für ei­nen Hauch von Erbe und Kul­tur ist, emp­fiehlt sich Chiang Khan am Ufer des Me­kong – knapp 50 Ki­lo­me­ter von der Stadt Loei ent­fernt. Ob­wohl das char­mante Städt­chen in den letz­ten Jah­ren bei thai­län­di­schen und aus­län­di­schen Be­su­chern im­mer be­lieb­ter wurde, hat es sich seine Iden­ti­tät be­wahrt.

Das zeigt sich vor al­lem in der reiz­vol­len Fuß­gän­ger­zone mit Ge­schäf­ten, Re­stau­rants und Bou­tique-Gäs­te­häu­sern, die in tra­di­tio­nel­len Holz­häu­sern un­ter­ge­bracht sind. Am Wo­chen­ende er­wacht die Stadt zum Le­ben und war­tet mit vie­len Es­sens­stän­den und Stra­ßen­grills auf. Dann gibt es köst­li­ches und vor al­lem au­then­ti­sches thai­län­di­sches Es­sen an je­der Ecke.

Kaeng Khut Khu am Me­kong /​ Pro­vinz Loei (c) TAT

Ein Spa­zier­gang ent­lang der Ufer­pro­me­nade ver­spricht wun­der­bare Fo­to­mo­tive – vor al­lem zum Son­nen­un­ter­gang. Vom Aus­sichts­turm am Ufer hat man zu­dem ei­nen schö­nen Blick über den Ort und den Fluss – und na­tür­lich auch auf das ge­gen­über lie­gende Laos. Nur we­nige Ki­lo­me­ter ent­fernt be­fin­det sich die Me­kong-Strom­schnelle Kaeng Khut Khu: Vor al­lem in der Tro­cken­zeit win­det sich der Fluss hier um viel­far­bige, im Laufe der Zeit glatt ge­schlif­fene Fel­sen. Ein be­ein­dru­cken­des Fo­to­mo­tiv.

Ein wei­te­rer Tipp ist das Wein­gut Cha­teau de Loei in der Nähe des Phu Ruea Na­tio­nal­parks , das sich über 240 Hektar er­streckt und für Be­su­cher ge­öff­net ist. Es gibt ei­nen Raum für kos­ten­lose Wein­ver­kos­tun­gen und die mehr­fach preis­ge­krön­ten Weine kön­nen auch ge­kauft wer­den.

Phi Ta Khon Fes­ti­val /​ Pro­vinz Loei (c) TAT

Die Stadt Dan Sai liegt etwa 90 Ki­lo­me­ter von Loei ent­fernt und ver­an­stal­tet je­des Jahr das be­rühmte Geis­ter­fest „Phi Ta Khon”, das Gäste aus ganz Thai­land und dem Aus­land an­zieht. Es fin­det in der Re­gel im Juni oder Juli statt und dau­ert drei Tage, wo­bei das Da­tum vom Mond­zy­klus be­stimmt wird. Die Ein­hei­mi­schen ver­klei­den sich da­bei tra­di­tio­nell mit be­mal­ten Mas­ken und bun­ten Kos­tü­men und zie­hen tan­zend durch die Stra­ßen bis zum Tem­pel Wat Phon Chai.

Doch die bunte Pa­rade ist nur ein Teil des drei­tä­gi­gen Fests: Am ers­ten Tag er­su­chen die Men­schen den Schutz der Geis­ter von Phra u‑pakut am nahe ge­le­ge­nen Mun Ri­ver, am zwei­ten Tag folgt dann das Fes­ti­val „Phi Ta Khon” und am drit­ten Tag fin­den bud­dhis­ti­sche Ze­re­mo­nien statt. Zu­grunde lie­gen aber nicht nur bud­dhis­ti­sche Tra­di­tio­nen – viel­mehr ging es seit je­her darum, den Geis­tern der Na­tur zu hul­di­gen.

www.tourismthailand.org

Autorin: Elisabeth Kapral

Als Ju­ris­tin hat Eli­sa­beth ge­lernt, ex­akt zu for­mu­lie­ren. Das kommt ihr jetzt zu­gute, wenn sie für travel4news schreibt. Wor­über sie schreibt, weiß sie da­bei ganz ge­nau, denn sie hat be­reits 108 der 193 in der UNO ver­tre­te­nen Län­der be­sucht – und viele von ih­nen auch mehr­fach.

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