Die Provinz Lampang im Norden des Königreichs ist durchdrungen von Geschichte und Kultur wie nur wenige Regionen in Thailand. Die gleichnamige Stadt war einige Jahre lang sogar die Heimat des verehrten Smaragd-Buddhas, der sich heute im Großen Palast in Bangkok befindet. Wir stellen die Highlights von Lampang kurz vor.
Lampang bietet jedenfalls eine Fülle an einzigartigen Sehenswürdigkeiten, die von einer der ältesten Holzkonstruktionen des Landes bis zu einem der beeindruckendsten Tempel in ganz Nordthailand reichen. Dabei ist die Stadt ganz einfach mit dem Zug oder Bus von Chiang Mai erreichbar, lässt sich aber auch sehr gut in einen fünf- bis siebentägigen Roadtrip einbinden, der von Chiang Mai über Lamphun, Lampang und Phrae bis nach Nan führt.
Altstadt mit dem Pferdekarren oder zu Fuß
Eine einzigartige Möglichkeit, die zahlreichen Attraktionen der Stadt zu besichtigen, ist die Fahrt mit einer für Lampang typischen Pferdekutsche unter freiem Himmel. Für sportlichere Touristen empfiehlt sich ein Spaziergang durch die Altstadt. Um alle Sehenswürdigkeiten bewundern zu können, die wir hier vorstellen, müssen sie aber schon sehr sportlich sein.
Ratchadaphisek-Brücke. Als sie 1894 über den Wang-Fluss gebaut wurde, war sie die längste Brücke in Thailand. In den arbeitsreichen Jahren des Teakholzgeschäfts wurde sie durch flussabwärts treibende Baumstämme beschädigt, sodass sie mehrmals umgebaut werden musste. Die aktuelle Version wurde 1917 fertiggestellt. Die Versuche der Alliierten, die Brücke im Zweiten Weltkrieg zu bombardieren, um den dortigen japanischen Stützpunkt zu stören, blieben zum Glück erfolglos.
Bahnhof Nakhon Lampang. Der erste Zug traf am 1. April 1916 im Bahnhof von Nakhon Lampang ein. Zu dieser Zeit war dies der nördlichste Bahnhof des Königreichs. Der längste Eisenbahntunnel Thailands – der „Khun Tan Railway Tunnel” – wurde einige Jahre später gebaut, um die Strecke bis nach Chiang Mai zu verlängern. Der Bahnhof ist eine gut erhaltene Mischung aus Lanna-Architektur und europäischem Stil mit einem Obergeschoss aus Holz und ein Must-See auf einer Fahrt mit der Pferdekutsche oder einem Spaziergang.
Das Louis T. Leonowens Haus. In der Nähe der Ratchadaphisek-Brücke befinden sich das ehemalige Wohnhaus von Louis T. Leonowens und das Büro seiner Teakholz-Handelsfirma aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts, die zweifellos zu den Highlights von Lampang gehören. Louis war der Sohn von Anna Leonowens, die als Lehrerin der Kinder von König Mongkut – genannt Rama IV – bekannt wurde.
Kulturelle Stätten und Tempel
Lampang wurde erstmals während der Dvaravati-Periode im 7. Jahrhundert nach Christus erwähnt. Die ummauerte Stadt wurde in der Form eines Rechtecks neben dem Mae Wang-Fluss erbaut und war seither immer bewohnt. In den späten 1800er- und frühen 1900er-Jahren war die Stadt ein Zentrum des thailändischen Teakholzhandels und die Arbeiter in dieser Industrie gründeten einige der Tempel im Shan- und burmesischen Stil in der Region.
Wat Phra Kaeo Don Tao. Dieser Tempel beherbergte zwischen 1436 und 1468 den Smaragd-Buddha und verfügt über viele bemerkenswert gut erhaltene Gebäude. Das Lanna-Museum auf dem Gelände ist wegen der erstaunlichen Lanna-Artefakte ebenfalls eines der Highlights von Lampang.
Wat Chedi Sao. Dieser Tempel mit seinen 20 Chedis im Lanna-Stil („sao” steht im nördlichen Dialekt für die Zahl 20) beherbergt einen sitzenden Buddha aus 1.500 Gramm massivem Gold, der fast 40 Zentimeter hoch ist. Edelsteine umrahmen seinen Haaransatz und sein Gewand. Er befindet sich in einem Glaspavillon über einem Teich.
Wat Phrathat Lampang Luang. Der vielleicht bemerkenswerteste Tempel Nordthailands befindet sich etwa 18 Kilometer südwestlich der Stadt. Er beherbergt die dreistöckige, offene Teakholz-Kapelle Wihan Luang, die wie viele der Gebäude auf dem Tempelgelände um 1400 erbaut wurde und von vielen als Thailands ältestes Teakholzgebäude angesehen wird. Sehenswert sind auch die Jataka-Wandmalereien.
Wat Phrathat Mon Phaya Chae.Dieser Tempel in den Bergen – etwa fünf Kilometer außerhalb der Stadt – bietet einen malerischen Blick auf Lampang und ist ein guter Ort, um sich an der frischen Luft zu entspannen.
Wat Phrathat Pu Pha Daeng. Dieser immer beliebter werdende Tempel befindet sich auf einer Klippe in 815 Metern Höhe über dem Meeresspiegel. Er ist berühmt für seine Gruppe von mehr als zehn rein weißen Bergpagoden im lankanischen Stil und wird von den Einheimischen als heiliger Ort angesehen, weil hier ein Abdruck von Buddhas Fuß auf einer riesigen Steinplatte gefunden wurde.
Naturattraktionen und Nationalparks
Chae Son-Nationalpark. Dieser von üppigen Wäldern bedeckte Bergpark ist vor allem zum Baden in den 73 Grad warmen Quellbecken beliebt. Das heiße Wasser erzeugt frühmorgens einen besonders schönen Nebel. Der sechsstufige Chae-Son-Wasserfall – einen Kilometer von den heißen Quellen entfernt – ist ein weiteres Highlight. Campingplätze und Unterkünfte sind vorhanden. Der Nationalpark ist am einfachsten mit dem Auto oder Taxi zu erreichen, aber auch mit dem Bus.
Doi Khun Tan National Park. Der halbe Spaß an diesem Park ist die Anreise mit dem Zug. Die Berge des Parks markieren die Grenze zwischen den Provinzen Lampang und Lamphun im Norden und die Eisenbahn fährt hier durch den längsten Tunnel Thailands, um von Lampang zum Park zu gelangen. Vom Bahnhof aus wandert man weniger als einen Kilometer zum Park, wo Bungalows und Campingplätze zur Verfügung stehen.
Thai Elephant Conservation Centre. Ziel des Zentrums ist es, die thailändischen Elefanten zu erhalten und den Ökotourismus zu fördern. Dazu gehört auch die Pflege von kranken und verletzten Dickhäutern. Die Besucher können das Baden der Elefanten im Fluss und Fütterungen beobachten. Um hierher zu gelangen, fährt man bis zur 37-Kilometer-Markierung nordwestlich der Stadt an der Straße nach Chiang Mai. Von dort sind es noch zwei Kilometer mit dem Auto oder zu Fuß.
Know-how
Die andere lokale Küche. Das Essen ist in Lampang sehr gut und auch nicht teuer. Die nordthailändische Küche ist weit verbreitet, aber es gibt auch westliche Restaurants für Touristen. Die Straßenmärkte bieten eine Fülle an lokalen Köstlichkeiten. Wenn es die Zeit erlaubt, sollte man auch das Dhanabadee-Keramikmuseum besuchen, um mehr über die ikonische Hahnenschüssel von Lampang zu erfahren – ein Keramikgeschirr, das früher in Thailand weit verbreitet war.
Anreise. Lampang liegt etwas mehr als 600 Kilometer nördlich von Bangkok und ist leicht mit dem Flugzeug, dem Zug, dem Bus oder dem Auto zu erreichen. Nok Air und Bangkok Airways fliegen Lampang mehrmals täglich an und landen auf dem kleinen Flughafen in der Nähe der Stadt. Die Unterkunftsmöglichkeiten reichen von einfachen Gästehäusern über mehr als 50 saubere und freundliche Hotels bis zu Fünf-Sterne-Resorts in der Stadt und in der Nähe.
Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.