Winter an der Côte d’Azur: Weiße Pisten und blühende Gärten

Wäh­rend bei uns die Ne­bel­schwa­den den Him­mel grau ver­hül­len, scheint es, dass der Win­ter an der Côte d’Azur ganz­jäh­rig die Far­ben strah­len lässt. Ein Ab­ste­cher lohnt sich im­mer, denn die viel­fäl­ti­gen Mög­lich­kei­ten sind ga­ran­tiert stim­mungs­auf­hel­lend.

Win­ter­sport mit Meer­blick geht in sol­cher Nähe nur an der blauen Küste. Ab Fe­bruar geht es dann mit den blu­mi­gen Kor­sos auf den Win­ter­fes­ten los und kurze Zeit spä­ter kön­nen bo­ta­nisch In­ter­es­sierte auch schon die ers­ten blü­hen­den Gär­ten er­kun­den. Sollte sich doch der Him­mel ein­trü­ben, gibt es zu­dem noch viele an­dere Côte d’Azur-Erlebnisse, die die Sonne wie­der ins Herz zau­bern.

Winter an der Côte d’Azur: Skifahren mit Meerblick

Winter an der Cote d'Azur
Ran­don­nee Raquette-La-Mouliere (c) Côte d’Azur France Tou­risme /​ Isa­belle Fabre

Die Côte d’Azur be­stä­tigt die Aus­nahme der Re­gel: Nir­gendwo sonst in Frank­reich kann man dem Win­ter­sport mit Meer­blick frö­nen. Shut­tle-Busse brin­gen die Ski­fah­rer von Nizza und Can­nes in rund ein­ein­halb Stun­den zu den Pis­ten der gro­ßen Ski­or­ten Val­berg, Isola 2000 und Au­ron, die mit 90 bis 135 Pis­ten­ki­lo­me­tern kei­nes­falls zu un­ter­schät­zen sind.

Klei­nere Orte wie La Col­miane-Val­de­blore, Rou­bion oder Gré­o­lière-Au­di­ber­gue zie­hen vor al­lem Fa­mi­lien an. In der Tat wei­tet sich der Blick von ei­ni­gen Win­ter­sport­or­ten bis zum Mit­tel­meer. Wer glaubt, dass der Win­ter we­gen der Nähe von Ber­gen und Meer nur kurz dau­ert, täuscht sich: Hier tobt man sich von Ende No­vem­ber bis Mitte April auf ins­ge­samt 700 Pis­ten­ki­lo­me­tern aus.

Kom­bi­auf­ent­halte ver­bin­den da­bei die Küste und das Ski­fah­ren. Mor­gens die Berg­sonne auf der Piste aus­kos­ten, am Nach­mit­tag eine Küs­ten­wan­de­rung un­ter­neh­men und abends den Après-Ski ins Strand­lo­kal ver­le­gen: So las­sen sich Schnee und Meer op­ti­mal ge­nie­ßen. Wem das Ski­fah­ren nicht liegt, dem bie­ten sich zu­dem noch an­dere Mög­lich­kei­ten wie Schnee­schuh­wan­de­run­gen, Iglu bauen oder Eis­klet­tern.

Winter an der Côte d’Azur: Geballte Flower-Power

Ba­taille de Fleurs Nice( c) Côte d’Azur France Tou­risme /​ Ca­mille Moi­renc

Wäh­rend in un­se­ren Brei­ten­gra­den noch der Win­ter herrscht, er­wacht an der Côte d’Azur all­mäh­lich die Früh­lings­stim­mung. Ers­tes High­light ist da­bei das Mi­mo­sen­fest in Man­de­lieu-La Na­poule, bei dem die Mi­mo­sen­kor­sos von 12. bis 16. Fe­bruar 2025 wie­der ganz in Gelb er­strah­len. Blu­mig und far­ben­froh geht es aber auch am Kar­ne­val in Nizza von 17. Fe­bruar bis 3. März 2025 zu, der dies­mal un­ter dem Motto „Kö­nig der Ozeane“ ge­fei­ert wird.

In Orange und Gelb mit ei­ner Prise Zi­trus­duft er­weckt das „Fête du Ci­tron“ in Men­ton die Früh­lings­geis­ter von 15. Fe­bruar bis 2. März 2025. In Vil­le­fran­che-sur-Mer fühlt man sich hin­ge­gen im Bann von Cap­tain Spar­row: Am 17. Fe­bruar 2025 fin­det die all­jähr­li­che Blu­men­schlacht zu Schiff statt – der „Com­bat na­val fleuri”. Lieb­ha­ber von Veil­chen soll­ten wie­derum am 1. und 2. März 2025 nach Tour­ret­tes sur Loup rei­sen: Auf dem Veil­chen­fest er­fährt man, was man mit den Blüm­chen so al­les bas­teln kann.

Winter an der Côte d’Azur: Lebendige Kunstszene

Fon­da­tion Maeght (c) Fon­da­tion Maeght /​ Ser­gio Gra­zia

Schon früh er­kann­ten nam­hafte Künst­ler die Far­ben der Côte d’Azur. Heute sind ihre Werke in hoch­ka­rä­ti­gen Mu­seen zu se­hen – zum Bei­spiel in Moug­ins im neuen Mu­seum FAMM (Femmes Ar­tis­tes du Mu­sée de Moug­ins). Es ist das erste pri­vate Mu­seum in Eu­ropa, das aus­schließ­lich Künst­le­rin­nen ge­wid­met ist. Auf vier Eta­gen sind rund 100 Werke zu se­hen – dar­un­ter ein Kor­sett von Frida Kahlo, das sie selbst be­malt hat.

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Die Fon­da­tion Maeght in Saint-Paul-de-Vence hat wie­derum die Aus­stel­lungs­flä­che ver­grö­ßert, um noch mehr Meis­ter­werke zei­gen zu kön­nen. Zu die­sem Zweck ent­warf der Ar­chi­tekt Sil­vio d’Ascia eine Er­wei­te­rung des Ge­bäu­des in Über­ein­stim­mung mit dem ur­sprüng­li­chen Bau von Jo­sep Lluis Sert.

Die zu­sätz­li­chen 580 Qua­drat­me­ter er­mög­li­chen um­fang­rei­chere Ein­zel­aus­stel­lun­gen und wer­ten auch an­dere Ak­ti­vi­tä­ten der Stif­tung auf. Zeit­ge­nös­si­sche Kunst wird hin­ge­gen im Mal­mai­son in Can­nes ge­wür­digt. Seit Juli 2023 in Re­no­vie­rung, wird die Wie­der­eröff­nung an der Croi­sette ge­gen Ende Jän­ner 2025 er­war­tet. Dann soll sich die Aus­stel­lungs­flä­che ver­drei­facht ha­ben.

Die fabelhaften Gärten der Côte d’Azur

Men­ton (c) Côte d’Azur France Tou­risme /​ Ca­mille Moi­renc

Üp­pige Gär­ten ge­hö­ren zum My­thos der Re­gion. Sie ent­stan­den fast zeit­gleich wie der Name „Côte d’Azur”, der dem gleich­na­mi­gen Ro­man des hei­mi­schen Hobby-Schrift­stel­lers Sté­phane Lié­gard zu ver­dan­ken ist. Die ab­wechs­lungs­rei­chen Gär­ten ver­dankt die blaue Küste aber den Bri­ten, die aus den da­ma­li­gen Ko­lo­nien zu­rück­kehr­ten.

Wäh­rend der Belle Epo­que be­vor­zug­ten sie den Ru­he­stand im mil­den Klima der Mit­tel­meer­küste. So fand der eng­li­sche „grüne Dau­men” den Weg an die Côte d’Azur. Die Eng­län­der scheu­ten auch keine Mühe, Pflan­zen zu ak­kli­ma­ti­sie­ren und pracht­volle Gär­ten an­zu­le­gen.

Heut­zu­tage kön­nen die Gäste nicht we­ni­ger als 80 öf­fent­li­che Gär­ten be­stau­nen. Ob es nun die Blu­men­fel­der der Par­füm­in­dus­trie in Grasse sind, zier­li­che Pri­vat­gär­ten, Gär­ten von Mu­seen, Schlös­sern, Klös­tern oder schmu­cken Pa­lais, Gär­ten mit dem La­bel „Jar­din re­mar­quable“ oder ge­heime Gär­ten, die sich nicht ein­ord­nen las­sen: Der flo­rale Reich­tum bringt selbst Gar­ten­muf­fel in Stim­mung und weckt Früh­lings­ge­fühle.

Buchtipps: Lektüre für die Côte d’Azur

Elena Eden, Der Gar­ten im Licht (c) Côte d’Azur France Tou­risme

Nicht schlecht staunte Bar­bara Kim­mig, die deut­sche Be­sit­ze­rin des Ho­tels Villa Ri­voli in Nizza, als sie in ei­nem Brief­wech­sel von Klaus Mann ent­deckte, dass er in den 1930er-Jah­ren mehr­mals im da­ma­li­gen „Pa­vil­lon Ri­voli“ lo­gierte. Seit­dem hängt eine Pla­kette am Ein­gang des char­man­ten Ho­tels, die an den Au­tor er­in­nert. 1931 er­schien auch „Das Buch von der Ri­viera“ von Klaus und Erika Mann über die Côte d’Azur, das heute zu den Klas­si­kern der Rei­se­li­te­ra­tur ge­hört.

In ei­nem sehr be­lieb­ten Genre – dem Krimi – hat hin­ge­gen die Au­torin Chris­tine Ca­zon neun Fälle von Kom­mis­sar Léon Du­val ge­schaf­fen, die al­le­samt an der Côte d’Azur spie­len. Ca­zon ist Deut­sche, lebt aber seit Jah­ren mit ih­rem Mann und ei­ner Katze in Can­nes.

Ein ganz an­de­res For­mat ist der kürz­lich er­schie­nene Ro­man von Elena Eden. „Der Gar­ten im Licht: Côte d’Azur Ro­man“ ent­führt an au­then­ti­sche Orte, zu mär­chen­haf­ten Gär­ten, in tra­di­ti­ons­rei­che Grand­ho­tels und auf die son­ni­gen Pro­me­na­den der Côte d’Azur. Der Ro­man ist zu­gleich ein Gar­ten­rei­se­füh­rer. Im An­hang sind auch alle Gär­ten mit Tipps auf­ge­führt.

cotedazurfrance.de

Autorin: Elisabeth Kapral

Als Ju­ris­tin hat Eli­sa­beth ge­lernt, ex­akt zu for­mu­lie­ren. Das kommt ihr jetzt zu­gute, wenn sie für travel4news schreibt. Wor­über sie schreibt, weiß sie da­bei ganz ge­nau, denn sie hat be­reits 108 der 193 in der UNO ver­tre­te­nen Län­der be­sucht – und viele von ih­nen auch mehr­fach.

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