Philippinen: Auf den Spuren der UNESCO-Welterbestätten

Die sechs UNESCO-Welt­erbe­stät­ten der Phil­ip­pi­nen rei­chen von his­to­ri­schen Bau­wer­ken bis zu spek­ta­ku­lä­ren Na­tur­wun­dern und la­den die Be­su­cher dazu ein, sich auf eine ganz be­son­dere Ent­de­ckungs­tour zu be­ge­ben – tief in die Ge­schichte und Ar­chi­tek­tur des Lan­des, aber auch zu atem­be­rau­ben­den Land­schaf­ten.

Die Barockkirchen der Philippinen

Ma­nila /​ San Au­gus­tin (c) travel4news /​ Eli­sa­beth Ka­pral

Die Ba­rock­kir­chen der Phil­ip­pi­nen sind be­reits seit 1993 Teil des UNESCO-Welt­kul­tur­er­bes und be­ein­dru­cken durch die har­mo­ni­sche Ver­schmel­zung eu­ro­päi­scher Ba­rock­ar­chi­tek­tur mit phil­ip­pi­ni­schen Bau­sti­len. Be­son­ders se­hens­wert sind San Agus­tin in Ma­nila, Santa Ma­ria in Ilo­cos Sur, Paoay in Ilo­cos Norte und Mia­gao in Iloilo.

Die präch­ti­gen Got­tes­häu­ser er­hiel­ten ih­ren ein­zig­ar­ti­gen Cha­rak­ter vor al­lem durch die kunst­volle Nut­zung lo­ka­ler Ma­te­ria­lien wie Holz und Ko­ral­len­stein. Sie sind aber nicht nur his­to­risch be­deut­sam, son­dern auch wich­tige re­li­giöse und kul­tu­relle Zen­tren. Ihre kunst­vol­len De­tails und die au­then­ti­sche At­mo­sphäre la­den dazu ein, mehr über die ko­lo­niale Ver­gan­gen­heit des Lan­des zu ler­nen, so­dass je­der Be­such zu ei­ner fas­zi­nie­ren­den Zeit­reise in die Ver­gan­gen­heit wird.

Die Reisterrassen der Kordilleren

Ifu­gao Rice Ter­races (c) Phil­ip­pine De­part­ment of Tou­rism

Die Reis­terras­sen der phil­ip­pi­ni­schen Kor­dil­le­ren sind ein er­staun­li­ches Zeug­nis mensch­li­cher In­ge­nieurs­kunst und kul­tu­rel­ler Tra­di­tion, das 1995 von der UNESCO als Welt­erbe de­kla­riert wurde. Die Ter­ras­sen, die sich seit mehr als 2.000 Jah­ren in den Berg­re­gio­nen von Ifu­gao in Nord­lu­zon er­stre­cken, be­ein­dru­cken aber nicht nur durch ihre Größe und Kom­ple­xi­tät, son­dern auch durch ihre Funk­tio­na­li­tät.

Das aus­ge­klü­gelte Be­wäs­se­rungs­sys­tem und die atem­be­rau­bende Aus­sicht auf die Ter­ras­sen bie­ten ein ein­zig­ar­ti­ges Er­leb­nis, das die nach­hal­tige Be­zie­hung der Ifu­gao zur Na­tur ver­deut­licht, Auch über die Ge­mein­schaft der Ifu­gao und de­ren fas­zi­nie­rende Kul­tur so­wie über den tra­di­tio­nel­len Reis­an­bau auf den Phil­ip­pi­nen kön­nen die Be­su­cher in der Re­gion vie­les ler­nen.

Die historische Stadt Vigan

Phil­ip­pi­nen /​ Vi­gan City (c) Car­los Ra­mi­rez via Un­s­plash

Das his­to­ri­sche Vi­gan, das sich in Ilo­cos Sur be­fin­det, ist eine der am bes­ten er­hal­te­nen Bei­spiele ei­ner spa­ni­schen Ko­lo­ni­al­stadt in Asien. Ihre ge­pflas­ter­ten Stra­ßen und gut er­hal­te­nen ko­lo­nia­len Ge­bäude stam­men durch­wegs aus dem 16. Jahr­hun­dert und be­geis­tern mit ih­rer au­then­ti­schen At­mo­sphäre ei­ner ver­gan­ge­nen Ära.

Seit 1999 ein UNESCO-Welt­kul­tur­erbe, bie­tet Vi­gan mit sei­ner Ar­chi­tek­tur, der tra­di­tio­nel­len Hand­werks­kunst und der le­ben­di­gen Kul­tur ein ein­zig­ar­ti­ges Aus­flugs­ziel an der west­li­chen Küste der Haupt­in­sel Lu­zon am Süd­chi­ne­si­schen Meer – auch wenn die Stadt rund 400 Ki­lo­me­ter nörd­lich von Ma­nila liegt und da­mit nicht so leicht er­reich­bar ist.

Der Puerto Princesa Subterranean River

Pu­erto Prin­cesa (c) Phil­ip­pine De­part­ment of Tou­rism

Der „Pu­erto Prin­cesa Sub­ter­ra­nean Ri­ver Na­tio­nal­park” auf Pa­la­wan wurde 1999 als UNESCO-Welt­na­tur­erbe an­er­kannt und ist für seine im­po­san­ten Karst­for­ma­tio­nen und den un­ter­ir­di­schen Fluss be­kannt. Über eine Stre­cke von mehr als acht Ki­lo­me­tern schlän­gelt er sich durch eine atem­be­rau­bende Land­schaft aus Sta­lak­ti­ten und Sta­lag­mi­ten, ehe er di­rekt ins Meer mün­det.

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Die Be­su­cher kön­nen auf ei­ner Boots­tour die mys­ti­schen un­ter­ir­di­schen Höh­len er­kun­den und da­bei die über Jahr­tau­sende ent­stan­de­nen geo­lo­gi­sche For­ma­tio­nen be­stau­nen. Der um­lie­gende üp­pige Re­gen­wald schafft zu­dem ideale Be­din­gun­gen für Tier­be­ob­ach­tun­gen und macht den Na­tio­nal­park zu ei­nem Pa­ra­dies für Na­tur­freunde.

Der Tubbataha Reefs Natural Park

Tub­ba­taha-Riff (c) Phil­ip­pine De­part­ment of Tou­rism /​ Da­vid Het­tich und To­bias Hau­ser

Für Tau­cher und Mee­res­lieb­ha­ber gibt es kaum ei­nen bes­se­ren Ort als das un­be­rührte Tub­ba­taha-Riff im Sulu-Meer – rund 160 Ki­lo­me­ter vor Pu­erto Prin­cesa. Da­bei han­delt es sich ei­gent­lich um zwei Riffe, die rund sechs Ki­lo­me­ter von­ein­an­der ent­fernt sind – Tub­ba­taha Nord und Tub­ba­taha Süd. Ge­mein­sam bil­den sie das größte Ko­ral­len­riff der Phil­ip­pi­nen, das 1993 we­gen sei­ner au­ßer­ge­wöhn­li­chen Bio­di­ver­si­tät zum UNESCO-Welt­na­tur­erbe er­klärt wurde.

An den ver­schie­de­nen Tauch­plät­zen kann man rund 500 ver­schie­dene Fisch­ar­ten be­ob­ach­ten – dar­un­ter et­li­che Hai-Ar­ten wie Weiß­spit­zen-Riff­haie, Graue Riff­haie, Ti­ger­haie, Ham­mer­haie und Schwarz­spit­zen-Riff­haie, aber auch Schwärme von Ma­kre­len, Za­cken­bar­sche, Na­po­leon-Fi­sche und Büf­fel­kopf­pa­pa­gei­en­fi­sche. Mit et­was Glück las­sen sich zu­dem Man­tas und Wal­haie se­hen.

Das Mount Hamiguitan Range Wildlife Sanctuary

Mind­a­nao (c) Phil­ip­pine De­part­ment of Tou­rism /​ Da­vid Het­tich und To­bias Hau­ser

Das na­hezu un­be­rührte „Mount Ha­mi­gui­tan Range Wild­life Sanc­tuary” auf Mind­a­nao ist be­kannt für seine au­ßer­ge­wöhn­li­che Flora und Fauna. Viele der Pflan­zen und Tiere ste­hen auf der Liste der ge­fähr­de­ten Ar­ten. Man­che sind so­gar vom Aus­ster­ben be­droht. An­dere wie­derum gibt es nur in die­sem Na­tio­nal­park – und sonst nir­gendwo auf der Welt. Da­her wurde das Wild­life Sanc­tuary auch 2014 zum UNESCO-Welt­na­tur­erbe er­nannt.

Das Schutz­ge­biet er­streckt sich über 20.000 Hektar und um­fasst eine Viel­zahl von Le­bens­räu­men – dar­un­ter Ne­bel­wäl­der und Berg­wie­sen. Ein be­son­de­res High­light ist zum Bei­spiel die sel­tene Raf­f­le­sia – eine der größ­ten blü­hen­den Pflan­zen der Welt. Die Wan­de­run­gen durch das Sanc­tuary bie­ten mit et­was Glück auch die Ge­le­gen­heit, den ma­jes­tä­ti­schen Phil­ip­pi­nen-Ad­ler zu be­ob­ach­ten.

Der UNESCO Global Geopark auf Bohol

Cho­co­late Hills /​ Phil­ip­pi­nen (c) Geio Tisch­ler via Un­s­plash

Die In­sel Bo­hol, die seit 2012 als „UNESCO Glo­bal Geo­park” an­er­kannt ist, fas­zi­niert mit ih­ren Cho­co­late Hills – ei­ner be­ein­dru­cken­den An­samm­lung von mehr als 1.200 na­hezu sym­me­tri­schen Hü­geln, die sich je nach Jah­res­zeit von üp­pi­gem Grün in scho­ko­la­den­braune Bon­bons ver­wan­deln. Der Geo­park ist auch die Hei­mat des kleins­ten Pri­ma­ten der Welt – des Ko­bold­ma­kis, der in den ge­schütz­ten Wäl­dern lebt.

Aben­teu­er­lus­tige fin­den in Bo­hol zahl­rei­che Out­door-Ak­ti­vi­tä­ten wie Ka­jak­fah­ren auf den Flüs­sen, Wan­de­run­gen durch dichte Re­gen­wäl­der und das Er­kun­den his­to­ri­scher Stät­ten. Auch die mys­ti­schen Höh­len der Re­gion – dar­un­ter die be­ein­dru­ckende Hin­agd­anan-Höhle mit ih­ren un­ter­ir­di­schen Seen und Tropf­stein­for­ma­tio­nen – loh­nen in je­dem Fall eine Ent­de­ckungs­tour.

philippines.travel

Autorin: Elisabeth Kapral

Als Ju­ris­tin hat Eli­sa­beth ge­lernt, ex­akt zu for­mu­lie­ren. Das kommt ihr jetzt zu­gute, wenn sie für travel4news schreibt. Wor­über sie schreibt, weiß sie da­bei ganz ge­nau, denn sie hat be­reits 108 der 193 in der UNO ver­tre­te­nen Län­der be­sucht – und viele von ih­nen auch mehr­fach.

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