Im berühmten Schatzhaus Al-Khazneh in der antiken Felsenstadt Petra in Jordanien fand einst der Film-Abenteurer Indiana Jones den Heiligen Gral. Nun haben Forscher solch einen Gral tatsächlich gefunden.
Die hinter tiefen und langen Schluchten versteckte Felsenstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe, eines der sieben Weltwunder der Neuzeit und spätestens seit dem Filmklassiker „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ vielen Menschen ein Begriff. Steven Spielbergs Film wurde 1989 tatsächlich in und vor dem Schatzhaus in Petra gedreht.
Eine lange, schmale und bis zu 120 Meter hohe Schlucht führt nach Petra. Vor mehr als 2.000 Jahren lebten hier die Nabatäer. Am Eingang zur Stadt befindet sich das sogenannte Schatzhaus, das wahrscheinlich als Grabmal für eine Königsfamilie gedient hat.
Im August konnten Archäologen ein bisher unbekanntes Grab untersuchen, das sich unter der imposanten Fassade des Schatzhauses versteckt. Die unterirdischen Kammern und Stufen stammen vermutlich aus der Nabatäerzeit.
Während viele Gräber, die in Petra entdeckt werden, leer oder zerstört sind, fanden die Forscher unter dem Schatzhaus tatsächlich die Überreste von mindestens zwölf Menschen und Grabbeigaben aus Bronze, Eisen und Keramik – unter anderem ein Keramikgefäß, das fast genauso aussieht wie der Heilige Gral, den Indiana Jones im Film sucht und findet.
„Diese Entdeckung ist atemberaubend. Das bei unserer Ausgrabung geborgene Material hat großes Potenzial, uns über die frühe Geschichte von Petra und möglicherweise auch über die Ursprünge der Nabatäer zu informieren.“
Pearce Paul Creasman, Geschäftsführer des American Center of Research, Leiter der Ausgrabung
Die wahren Schätze glänzen nicht, sondern liegen unscheinbar unter den Felsen. Das Schatzhaus ist durch Indiana Jones zum Symbol für mysteriöse Schätze geworden und hat sich nun tatsächlich als Schlüssel zu einer weiteren Ebene der Geschichte Petras erwiesen. Der Wissenschaft war allerdings schon länger klar, dass es sich bei dem Schatzhaus nicht um ein Haus handelt, das einen Schatz beherbergt, sondern um ein monumentales Grab.
Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.