Jordanien hat sich bis jetzt trotz aller militärischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten als ruhiges und sicheres Urlaubsziel erwiesen. Faszinierend ist es ohnedies. Das beweist nicht zuletzt Umm Al-Jimāl, das im August in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Damit zählt das Königreich nun insgesamt sieben Stätten von außergewöhnlicher kultureller und historischer Bedeutung.
Umm Al-Jimāl liegt etwa 90 Kilometer nordöstlich von Amman nahe der syrischen Grenze und ist eine ländliche Siedlung, die sich durch ihre beeindruckende Basaltarchitektur und ihre bis ins 1. Jahrhundert nach Christus zurückreichende Geschichte auszeichnet.
Die Siedlung, die einst als römischer Militärposten gegründet wurde, entwickelte sich ab dem 5. Jahrhundert zu einer blühenden Gemeinschaft. Von den rund 150 Ruinen sind einige noch recht gut erhalten – darunter 16 Kirchen und zahlreiche mehrstöckige Wohnhäuser einer byzantinischen und frühislamischen Stadt. Der Ort bietet damit einen faszinierenden Einblick in das Leben und die Bauweise der damaligen Zeit.
Als Baustoff verwendeten die Menschen vor allem den schwarzen Basalt aus der Umgebung. Die UNESCO würdigte Umm Al-Jimāl deshalb auch vor allem wegen seiner stabilen und langlebigen Basaltarchitektur, die typisch für die Hauran-Region ist. Übersetzt bedeutet der Name der Siedlung übrigens „Mutter der Kamele“.
Die UNESCO-Welterbestätten in Jordanien
- Petra: Die weltberühmte Nabatäer-Stadt, die tief in die roten Felsen gemeißelt ist und eines der sieben Weltwunder der Neuzeit darstellt.
- Wadi Rum: Eine atemberaubende Wüstenlandschaft, die als „Tal des Mondes“ bekannt ist und schon oft als Filmkulisse diente – unter anderem für „Marsianer“, „Dune“ und „Lawrence von Arabien“.
- Qusair Amra: Ein kleines Wüstenschloss mit kunstvollen Fresken, die bis ins 8. Jahrhundert zurückreichen.
- Umm ar-Rasas: Eine antike Stadt mit römischen, byzantinischen und frühislamischen Relikten – bekannt für ihre beeindruckenden Mosaikböden.
- As-Salt: Eine osmanische Stadt mit gut erhaltener Architektur und einer Geschichte der religiösen Toleranz.
- Al-Magtas: Die Taufstätte Jesu am Jordan wird als Ort von großer Bedeutung für die Christen verehrt.
Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.