Reisende, die einen Urlaub im südlichen oder östlichen Afrika planen, stellen sich oft die Frage nach der besten Jahreszeit für eine Safari. Eine allgemein gültige Antwort darauf gibt es nicht, da sich die wechselnden Jahreszeiten für unterschiedliche Begegnungen mit der Tierwelt eignen.
Die trockenen Wintermonate auf der Südhalbkugel – also unsere Sommermonate – sorgen vielerorts für eine spärliche Vegetation, die das Beobachten von Wildtieren erleichtert und sich somit beispielsweise für Wandersafaris anbietet. Gleichzeitig haben aber auch andere Jahreszeiten ihren Reiz.
Die feuchteren Perioden mit mehr Regen – meist die Sommermonate auf der Südhalbkugel – schaffen üppige Landschaften. Es herrschen weniger hohe Temperaturen als in der Trockenzeit und Naturliebhaber treffen auf eine Fülle an Tierbabys. Außerdem sind die Preise der Camps außerhalb der Hauptsaison niedrigerer. Der Öko-Safari-Anbieter Wilderness zeigt auf, welchen Zeitpunkt die Reisenden für unterschiedliche Safari-Erlebnisse in den verschiedenen Regionen Afrikas vorsehen sollten.
Jänner bis März: Serengeti in Tansania
Die große Tiermigration in der Serengeti in Tansania ist ständig in Bewegung. Um die größtmögliche Konzentration an Zebras, Gnus und Büffeln zu sehen, müssen sich die Reisenden dorthin begeben, wo sich die Herden gerade aufhalten.
Das mobile Wilderness Usawa Serengeti Camp macht genau das möglich. Besonders beliebt ist die Zeit zwischen Jänner und März, wenn die Tiere ihre Jungen zur Welt bringen. Diese Jahreszeit verspricht auch besonders gute Möglichkeiten für die Sichtung von Raubtieren und somit die Beobachtung von Geparden, Löwen und Hyänen.
April bis Juni: Üppige Regenfälle in Namibia
In Namibia kommt es nur sporadisch und unvorhersehbar zu Niederschlägen. Doch wenn sie eintreffen, verwandeln sie die Wüstenlandschaft in ein üppiges, blühendes Grasland. Zu dieser Zeit – meist zwischen April und Juni – versammeln sich unzählige Tiere rund um die kurzfristig entstandenen Flusssysteme und lassen sich bestens beobachten.
Es ist auch die ideale Zeit für Bootsfahrten in der nordwestlichen Region Kunene, in der das Wilderness Serra Cafema Camp liegt – nur durch einen Fluss von Angola getrennt. Hier können die Gäste neben den größeren Tieren auch die außergewöhnliche Vogelwelt Namibias bestaunen.
April bis Oktober: Mana Pools in Simbabwe
Der Mana Pools Nationalpark liegt abgelegen im Norden von Simbabwe und ist für seine landschaftliche Schönheit, eine außergewöhnliche Tierwelt, eine hohe Konzentration an Elefanten sowie Kanu‑, Wander- und Bootsafaris bekannt. Während des Sommers auf der Südhalbkugel bleiben die meisten Camps in Mana Pools aufgrund der steigenden Temperaturen und starken Regenfälle für Besucher geschlossen.
Ab April öffnen die Unterkünfte – wie etwa die Wilderness Camps Chikwenya, Ruckomechi und Little Ruckomechi wieder. Zu dieser Zeit schafft der Sambesi eine Kulisse wie in einem Garten Eden mit zahlreichen Tieren, die sich entlang der Flussufer oder in den Überschwemmungsgebieten versammeln.
Ab September lassen sich Elefanten auf ihren Hinterbeinen stehend beobachten, wenn sie im Anabaumwald versuchen, die Früchte von den Bäumen zu ernten, während Paviane um sie herum spielen oder Elenantilopen durch das Gras wandern. Das alles ergibt ein beliebtes Fotomotiv.
Juni bis September: Okavango-Delta in Botswana
Um die beste Jahreszeit für einen Besuch im Okavango-Delta in Botswana auszumachen, ist es entscheidend, den Wasserstand im Blick zu haben. Im Gegensatz zu anderen Teilen Afrikas, wo der Wasserstand dem Regen folgt, ist er in dieser Gegend in der Trockenzeit am höchsten.
Das Phänomen lässt sich auf die Tatsache zurückführen, dass der jährliche Wasserzufluss und die Überschwemmung des Deltas durch Niederschläge im angolanischen Hochland bestimmt werden. Der Okavango-Fluss wird daher ab Juni zum Namensgeber seines Deltas und erreicht im Juli und August den höchsten Wasserstand, bevor ein Großteil des Wassers im September wieder zu verdunsten beginnt.
Die jährliche Überschwemmung bringt Leben in die Region – insbesondere in den Konzessionen der Wilderness Camps Jao, Mombo und Vumbura – und schafft eine bezaubernde Landschaft. Der erhöhte Wasserfluss führt dazu, dass mehr Wildtiere auf höher gelegenes Areal getrieben werden und die Wilddichte auf den Delta-Inseln zunimmt. Wasserscheue Großkatzen sind in dieser Periode besonders gut zu sehen und auch Wildtierbeobachtungen im Mokoro – einer Art Kanu – sind zu dieser Zeit möglich.
Dezember bis Februar: Gorilla-Trekking in Ruanda
Ruanda hat ein tropisches Klima. Dank seiner Höhenlage herrschen dort jedoch niedrigere Temperaturen, als man es von einem äquatorialen Land erwarten würde. Typischerweise gibt es zwei Regenzeiten und zwei Trockenzeiten. Letztere reichen von Juni bis in den September und von Dezember bis in den Februar hinein.
Obwohl es in dem Land Ostafrikas jederzeit regnen kann, bieten die Trockenzeiten meist angenehmere Reiseumstände – vor allem, um Silberrücken beim Gorillatrekking im Regenwald ganz nah zu kommen. Auch die Beobachtung von Wildtieren ist zu dieser Jahreszeit leichter. Der Akagera Nationalpark, wo sich die Tiere an Wasserquellen versammeln, ist dafür ein gutes Beispiel. In der Regenzeit hingegen warten dort Boots- und Pirschfahrten durch eine üppige Vegetation.
www.wildernessdestinations.com
Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.