Die erste umgerüstete Emirates Boeing 777 hat ihren Dienst aufgenommen und ist am 7. August 2024 als Flug EK 83 nach Genf gestartet. Das Flugzeug wurde in 37 Tagen komplett überholt und konnte bereits vier Tage vor dem offiziell angekündigten Termin eingesetzt werden.
Die Modernisierungsarbeiten wurden von einem Team aus 175 Ingenieuren und Technikern bei Emirates Engineering in Dubai geplant, entworfen und umgesetzt. Die Fertigstellung der ersten Boeing 777 dauerte dabei 37 Tage und erforderte insgesamt 18.000 Arbeitsstunden.
Die Teams arbeiteten rund um die Uhr in einem strukturierten Zeitplan, der alle Phasen abdeckte – von der Entfernung der alten Innenausstattung bis zur Installation und dem Testen der neuen Sitze. Für die Auslieferung der ersten renovierten Boeing 777 verbrauchte die Fluggesellschaft 330 Quadratmeter Teppichböden, 8.000 Quadratmeter Leder für die Sitze der First, Business und Premium Economy Class, 800 Meter Stoff für die Sitze der Economy Class und 300 Liter Farbe.
Die neue Business Class
Die 38 Sitze in der neuen Business Class der Boeing 777 sind in einer 1–2‑1-Konfiguration angeordnet, sodass jeder Gast direkten Zugang zum Gang hat. Das Design der Sitze und die Farbgebung der Kabine wurden vom ikonischen Airbus A380 inspiriert: Cremefarbenes Leder mit champagnerfarbenen Akzenten und helle Holzverkleidungen schaffen ein elegantes Ambiente.
Jeder Sitz lässt sich in ein flaches, bis zu zwei Meter langes Bett verwandeln, das über eine gepolsterte Kopfstütze für zusätzlichen Komfort verfügt. Zur Ausstattung gehören auch eine persönliche Minibar, mehrere Steckdosen zum Laden persönlicher Geräte und ein Tisch, der sowohl zum Essen als auch zum Arbeiten genutzt werden kann.
Mit der Touchscreen-Bedienung können die Gäste die Sitzposition und das Inflight-Entertainment-System steuern. Der persönliche 23-Zoll-HD-Bildschirm ist laut Emirates einer der größten am Himmel. Die Business Class der Boeing 777 wird zudem in Zukunft über eine kleine Bar verfügen, an der die Reisenden während des Fluges schnell Snacks und Erfrischungen zu sich nehmen können.
Ein zentraler Aspekt bei der Umrüstung der Boeing 777 ist für Emirates die Ausstattung aller Flugzeuge mit der neuen Premium Economy Class. Die 24 Sitze sind in drei Reihen im 2–4‑2-Layout angeordnet und ebenfalls mit cremefarbenem Leder bezogen. Der Sitzabstand beträgt rund 97 Zentimeter und die Sitzbreite rund 50 Zentimeter. Dazu kommen eine um bis zu 20 Zentimeter verstellbare Rückenlehne und eine sechsfach verstellbare Kopfstütze für zusätzlichen Komfort.
Die neue Economy Class umfasst 256 Sitze in einer sanften Farbpalette aus Grau- und Blautönen. Sie sind ergonomisch gestaltet und mit Leder-Kopfstützen ausgestattet. Deren flexible Seitenwangen lassen sich vertikal verstellen, um optimalen Halt und Komfort zu gewährleisten. Ein charakteristisches Designelement von Emirates ist das Ghaf-Baum-Motiv, das sich durch die gesamte Innenausstattung zieht.
Die weiteren Umrüstungspläne
Emirates plant, mehr als 80 Boeing 777 mit einer Investition von mehr als 3 Milliarden US-Dollar umzurüsten. Neben der Strecke nach Genf werden modernisierte Boeing 777 mit neuen Kabinen auch auf Flügen nach Tokio-Haneda und Brüssel zum Einsatz kommen. Weitere Ziele, die mit diesem Flugzeugtyp angeflogen werden, sollen in Kürze bekannt gegeben werden.
Insgesamt hat Emirates ein Umrüstungsprogramm für 191 Flugzeuge der Typen Boeing 777 und Airbus A380 gestartet – das größte seiner Art in der Luftfahrtbranche. Nach dem Abschluss des Projekts wird die Fluggesellschaft 8.104 Premium Economy Sitze der neuesten Generation, 1.894 renovierte First Class Suiten, 11.182 modernisierte Business Class Sitze und 21.814 Economy Class Sitze installiert haben.
Aktuell werden die runderneuerten Flugzeuge von Emirates auf den Strecken nach New York JFK, Los Angeles, San Francisco, Houston, London Heathrow, Sydney, Auckland, Christchurch, Melbourne, Singapur, Mumbai, Bangalore, Sao Paulo, Tokio-Narita, Osaka und Genf eingesetzt.
Autor: Wolfgang Tropf
Wolfgang ist seit 26 Jahren als Reisejournalist tätig. In dieser Zeit hat er insgesamt 2.700 Tage auf Reisen im Ausland verbracht und dabei 118 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – die meisten davon mehrfach. Worüber er hier auf travel4news schreibt, kennt er daher fast immer aus eigenen Erfahrungen.