Kroatiens schönste Seen: Es muss nicht immer das Meer sein

Ne­ben den be­rühm­ten Plit­vicer Seen hat Kroa­tien noch mehr be­zau­bern­des Was­ser ab­seits der Adria zu bie­ten – und manch­mal sind diese Na­tur­wun­der nur ei­nen Stein­wurf vom Meer ent­fernt.

Jezero Visovac /​ Nationalpark Krka

Je­zero Viso­vac (c) Kroa­ti­sche Zen­trale für Tou­ris­mus /​ Ivo Bio­cina

Der Na­tio­nal­park Krka ver­dankt sei­nen Na­men dem Fluss Krka, der durch den Park fließt und dort die wohl schöns­ten Tra­ver­tin-Was­ser­fälle in Eu­ropa ge­schaf­fen hat – sie­ben an der Zahl. Seine Quelle be­fin­det sich im Karst­ge­birge in der Nähe von Knin, von wo sich der Fluss über 73 Ki­lo­me­ter bis zur Adria win­det und dort bei Si­benik in eine lange und tiefe Mee­res­bucht ver­wan­delt.

Ober­halb des sie­ben­ten Was­ser­falls staut sich die Krka zum 12 Ki­lo­me­ter lan­gen und bis zu ein Ki­lo­me­ter brei­ten Viso­vac-See auf, in des­sen Mitte eine In­sel mit ei­nem al­ten Fran­zis­ka­ner­klos­ter liegt. Der Karst­see ist an sei­nen Ufern dicht mit Schilf be­wach­sen. Die In­sel ist aber mit Aus­flugs­boo­ten be­quem er­reich­bar.

Veliko & Malo Jezero /​ Mljet

Ve­liko Je­zero (c) Kroa­ti­sche Zen­trale für Tou­ris­mus /​ Dra­zen Sto­jcic

Die im Sü­den Kroa­ti­ens ge­le­gene In­sel Ml­jet ist für ihre un­be­rührte Na­tur be­kannt. Der Na­tio­nal­park Ml­jet macht da­bei den größ­ten Teil des Ei­lands aus, auf dem nur knapp 1.400 Men­schen le­ben. Im Nord­wes­ten fin­den sich die zwei Salz­was­ser­seen Ve­liko Je­zero und Malo Je­zero – der kleine und der große See, die durch ei­nen Ka­nal mit­ein­an­der ver­bun­den sind.

Auf ei­ner ma­le­ri­schen In­sel im Ve­liko Je­zero be­fin­den sich die Über­reste ei­nes ehe­ma­li­gen Be­ne­dik­ti­ner­klos­ters, das man mit Aus­flugs­boo­ten be­su­chen kann. Ein Re­stau­rant in den Klos­ter­rui­nen sorgt in der Som­mer­sai­son für Stär­kung. An­sons­ten er­kun­det man den Na­tio­nal­park am bes­ten zu Fuß oder mit dem Fahr­rad, denn ei­nige Teile der In­sel sind so­gar au­to­frei. 

Vransko Jezero

Vransko Je­zero (c) Kroa­ti­sche Zen­trale für Tou­ris­mus /​ De­nis Pe­ros

Der Vransko Je­zero ist der größte na­tür­li­che See Kroa­ti­ens und er­streckt sich über rund 30 Qua­drat­ki­lo­me­ter par­al­lel zur Küste zwi­schen den Ha­fen­städ­ten Zadar und Si­benik – teil­weise nicht ein­mal ei­nen Ki­lo­me­ter vom Meer ent­fernt.

Die Um­ge­bung bil­det das ein­zige Sumpf­ge­biet an der kroa­ti­schen Küste und wurde da­her 1999 zum Na­tur­park er­klärt. Eine Be­son­der­heit ist das auch in­ter­na­tio­nal be­deu­tende Vo­gel­schutz­ge­biet, in dem be­drohte Vo­gel­ar­ten eine Hei­mat ge­fun­den ha­ben.

Crveno Jezero

Cr­veno Je­zero (c) TZ Imot­ski

Der Cr­veno Je­zero – was über­setzt „Ro­ter See“ be­deu­tet – ist ein Karst­see, der sich in ei­nem tie­fen Karst­trich­ter in der Nähe der Stadt Imot­ski im dal­ma­ti­ni­schen Hin­ter­land be­fin­det und als eine der größ­ten was­ser­ge­füll­ten Ein­sturz­do­li­nen der Erde gilt.

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Be­kannt ist der See vor al­lem für seine zahl­rei­chen Höh­len und ho­hen Klip­pen, die 241 Me­ter über die Was­ser­ober­flä­che und weit bis un­ter den Was­ser­spie­gel rei­chen. Die er­forschte Tiefe des Sees liegt bei 530 Me­tern. Das Was­ser läuft da­bei un­ter­ir­disch aus dem Be­cken ab. Sei­nen Na­men ver­dankt der See der röt­lich-brau­nen Farbe der um­lie­gen­den Fel­sen.

Modro Jezero

Modro Je­zero (c) TZ Imot­ski

Wie der na­he­ge­le­gene „Rote See“ liegt auch der „Blaue See“ in ei­nem tie­fen Karst­trich­ter, der ver­mut­lich durch den Zu­sam­men­bruch ei­ner rie­si­gen un­ter­ir­di­schen Höhle ent­stan­den ist. Der Durch­mes­ser der Do­line be­trägt etwa 600 Me­ter, wäh­rend die Fel­sen an sei­nen Ufern zwi­schen 400 und 900 Me­ter in die Höhe ra­gen.

Den Na­men ver­dankt der See sei­ner in­ten­si­ven, blau schim­mern­den Farbe. Gut ge­füllt hat er eine Tiefe von etwa 100 Me­tern, der Was­ser­spie­gels schwankt aber je nach Jah­res­zeit und Nie­der­schlags­menge er­heb­lich. In be­son­ders tro­cke­nen Som­mer­mo­na­ten kann es so­gar vor­kom­men, dass er völ­lig aus­trock­net. Dann tra­gen die Ein­woh­ner von Imot­ski auf sei­nem Grund tra­di­tio­nell ein Fuß­ball­spiel aus.

Am obe­ren Rand der Do­line be­fin­det sich die Burg Topana, die be­reits im 10. Jahr­hun­dert in ei­ner by­zan­ti­ni­schen Schrift er­wähnt wurde. Sie ist der Ur­sprung der Stadt Imot­ski, die sich am Fuße der Burg und am Rande des Ein­sturz­t­rich­ters aus­brei­tet. Das Stadt­zen­trum ist vom See nur we­nige Geh­mi­nu­ten ent­fernt. Der Weg wurde an­läss­lich ei­nes Be­suchs von Kai­ser Franz Jo­seph an­ge­legt.

Jezero Mir /​ Telašćica Naturpark

Je­zero Mir (c) Kroa­ti­sche Zen­trale für Tou­ris­mus /​ Ivo Per­van

In­mit­ten des Na­tur­parks Te­lašćica auf der In­sel Dugi Otok be­fin­det sich der Je­zero Mir. Die Be­son­der­heit die­ses Salz­was­ser­sees liegt darin, dass die Was­ser­tem­pe­ra­tur im­mer zwei bis drei Grad hö­her ist als im um­lie­gen­den Meer. Das Was­ser des Sees ist seicht und we­gen der Ver­duns­tung auch sal­zi­ger als das Meer, durch das er wäh­rend der Flut dank Ris­sen im Un­ter­grund re­gel­mä­ßig ge­füllt wird.

Die be­rühm­tes­ten Be­woh­ner des Sees sind Aale, die von den Ein­hei­mi­schen „kaj­man“ oder „bižat“ ge­nannt wer­den und bis zu drei Ki­lo­gramm schwer wer­den kön­nen. Et­was wei­ter vom See ent­fernt, be­fin­den sich die be­ein­dru­cken­den „Stene“ – bis zu 200 Me­ter hohe Klip­pen, in de­nen viele Vo­gel­ar­ten nis­ten. Mit et­was Glück kann man dort ei­nen Blick auf Del­fine er­ha­schen. Zu­dem sollte man auf kei­nen Fall den Strand Sa­ka­run aus­las­sen, der für sei­nen wei­ßen Sand be­rühmt ist. 

Autor: Wolfgang Tropf

Wolf­gang ist seit 26 Jah­ren als Rei­se­jour­na­list tä­tig. In die­ser Zeit hat er ins­ge­samt 2.700 Tage auf Rei­sen im Aus­land ver­bracht und da­bei 118 der 193 in der UNO ver­tre­te­nen Län­der be­sucht – die meis­ten da­von mehr­fach. Wor­über er hier auf travel4news schreibt, kennt er da­her fast im­mer aus ei­ge­nen Er­fah­run­gen.

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