Der zweifache Ausbruch des Ätna in den letzten Wochen hat wieder einmal gezeigt, dass die Erde auch in Europa lebt. Der sizilianische Vulkan spuckte Lava in große Höhen und sorgte mit seinem Ascheregen noch Tage später für eine große Putzaktion im Großraum von Catania.
Mindestens genauso sorgenvoll schauen Behörden und Bevölkerung auf die nehazu regelmäßigen Asche-Ausstöße des nahen Stromboli auf der gleichnamigen Insel nördlich von Sizilien. Das auf Krisenfrühwarnung spezialisierte Unternehmen A3M hat die jüngsten Aktivitäten zum Anlass genommen, um einen Blick auf die anderen schlummernden Vulkane in Europa zu werfen.
La Palma – Vulkan in Lauerstellung
Im Herbst 2021 sorgte der spektakuläre Ausbruch am Cumbre Vieja auf La Palma wochenlang für Schlagzeilen. Insgesamt waren rund zehn Prozent der Gesamtfläche der kleinen Kanareninsel betroffen. Am Christtag 2021 wurde der Ausbruch zwar für beendet erklärt – gebannt ist die Gefahr damit aber nicht, da der Vulkan immer wieder zu neuem Leben erwachen kann.
Vesuv – Der schlafende Riese
Die Mythen rund um das antike Pompeij machten den Vesuv in der Nähe von Neapel weltberühmt. Seit seinem letzten Ausbruch im Jahr 1944, als trotz der Evakuierung von tausenden Menschen immer noch 26 Personen ums Leben kamen, gilt der Berg als ruhend. Dies heißt jedoch keineswegs, dass er nicht wieder aktiv werden kann. Daher gibt es entsprechende Evakuierungspläne für den Ernstfall.
Phlegräische Felder – Der Boden hebt sich
Sehr akut ist die Gefahr in der Region Neapel aber vor allem durch das Vulkangebiet der Phlegräischen Felder, die wie kein anderes Areal weltweit unter der laufenden Beobachtung der Experten stehen. Zuletzt kam es Ende Mai zu einem Erdbeben der Stärke 4,4. Der Boden hebt sich in der Region teils um mehr als 20 Zentimeter. Wie für den Vesuv gibt es auch für die Phlegräischen Felder detaillierte Evakuierungspläne für den Fall der Fälle.
Eyjafjallajökull – Der berüchtigte Zungenbrecher
Der schwer auszusprechende Vulkan Eyjafjallajökull in Island wurde im März 2010 berühmt, als eine Aschewolke tagelang für den Ausfall tausender Flüge sorgte – auch wenn diese Maßnahme im Nachhinein als Überreaktion betrachtet wurde. Prinzipiell gilt der Berg heute als harmlos. In seiner rund 800.000-jährigen Eruptionsgeschichte ist er lediglich viermal ausgebrochen.
Aktive Vulkane über Europa hinaus
Auch über unseren Kontinent hinaus gibt es eine ganze Reihe von aktiven Vulkanen. Zu ernsteren Vorfällen kam es in den vergangenen zehn Jahren bei insgesamt fünf Vulkanen außerhalb Europas, die von A3M in den höchsten unternehmenseigenen Kategorien 4 und 5 eingestuft wurden. Dazu zählen die Philippinen mit dem Taal, Guatemala mit dem Volcán de Fuego, Japan mit dem Ontake-san und Tonga mit dem Hunga Tonga. In Europa stufte A3M nur La Palma mit dem Cumbre Vieja entsprechend ein.
Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.