Entspannen bedeutet keineswegs nur, Körper und Geist etwas Ruhe zu schenken. Es kann auch Glück, Staunen und das Vergessen des Alltags sein. Ein Urlaub an der Nordsee bietet all dies zusammen. Man muss es nur zulassen – ob auf Amrum oder Föhr, in Büsum, Dithmarschen, Husum oder St. Peter-Ording.
Amrum
Die Strandbar „Seehund” auf Amrum ist einer der schönsten Plätze für das perfekte Inselfeeling: Von den Strandkörben – geschützt hinter Glas – geht der Blick weit hinaus über einen der breitesten Strände Europas. Am Horizont liegt Hallig Hooge und im Glas funkelt der Weißwein – Eigen-Label „Weil das Leben schön ist“. Betreiber Holger Lewerentz grillt für seine Gäste und erzählt von seinem anderen Job als Seehundbetreuer.
Dass Amrum nicht nur unglaublich viel Strand, sondern auch Wald zu bieten hat, ist eine Besonderheit der Insel. So liegt beispielsweise tief im Inneren der Insel mitten im Wald die alte Vogelkoje. Ein Ort, den viele Gäste magisch nennen. Weil die Ruhe so unbeschreiblich ist und das Licht so gedämpft. Wo bis in die 1930er-Jahre noch Enten gefangen wurden, herrscht jetzt absolute Stille. Birkenstämme stehen im Flachwasser, durch das sich ein schmaler Bohlenweg schlängelt.
Für bequemes Wohnen gibt es jede Menge schöne Plätze in den fünf Inseldörfern: Alte Häuser mit Veranda und Blick auf die Bucht in Steenodde, Reetdach-Schönheiten im Inseldorf Nebel, 365-Tage-Zimmer im Hotel Seeblick in Norddorf und erste Reihe Meerblick in allen Häusern auf der Oberen Wandelbahn im Hafenort Wittdün.
Föhr
Mit grandiosem Blick auf die beiden Nachbarinseln Amrum und Sylt lassen sich im Westen der Nordseeinsel Föhr traumhaft schöne Sonnenuntergänge beobachten. Allabendlich geht hier die Sonne direkt zwischen den beiden Nachbarinseln unter und reflektiert ihre Farben in der Nordsee – mal tiefrot, mal leuchtend gelb.
Die besten Spots für das kleine Inselglück sind die kleine Seebrücke und der Sandstrand vor dem Haus des Gastes in Utersum – oder aber der Deich in Groß-Dunsum. Unser Tipp: Sichern Sie sich in den Sommermonaten rechtzeitig einen Platz und nehmen Sie ein kleines Picknick mit. So wird jeder Sonnenuntergang zum doppelten Genuss.
Büsum
Das Wasserspiel im Rathauspark bewundern, über die Alleestraße schlendern und an der Freitreppe am Museumshafen mit Fisch oder Eis in der Hand rasten und Schiffe schauen: Auch in Büsum bleibt die Nordsee ein unübertrefflicher Anziehungspunkt. Die fernen Wellen, die hinter dem Watt schimmern, und die Sonne, die sie zu küssen scheint, ziehen jeden in den Bann – und bevor man sich versieht, hat einen die Ruhe der Küste eingenommen.
Still zu stehen scheint die Zeit im Sommer im „Wohlfühlgarten” mit windgeschützten Sitzgelegenheiten, unzähligen Blumenbeeten und den Klängen des Kurorchesters. Die „Familienlagune Perlebucht” bietet zu jeder Zeit eine fantastische Atmosphäre – ob bei einem kühlen Getränk an der Bar oder beim Chillen im Schlafstrandkorb. Die Aussicht spricht für sich.
Dithmarschen
Ein echter Lieblingsplatz im Grünen ist der „Burger Naturerlebnisraum” im Herzen von Dithmarschen. Der 30 Hektar große Erholungswald mit seiner vielfältigen Flora und Fauna gilt zu jeder Jahreszeit als Geheimtipp für den Naturfreund. Um sich mit der heimischen Pflanzenwelt vertraut zu machen, kann der Besucher dem Waldlehrpfad folgen – einem rund zwei Kilometer langen Rundwanderweg, der in den 1970er-Jahren entstand.
Alternativ lässt sich der Wald natürlich auch auf eigene Faust erkunden. Dabei kann man romantische Teiche und sprudelnde Quellen entdecken, den Papenknüll besteigen, den herrlichen Ausblick auf eine rekultivierte Heidefläche mit bronzezeitlichen Hügelgräbern genießen oder den Steingarten mit Findlingen aus eiszeitlichen Geschieben bestaunen.
Eider
Die Bargener Fähre verkehrt im Herzen der Eider-Region zwischen Delve-Schwienhusen und Erfde-Bargen. Spaziergänger, Wanderer und Radfahrer können mit ihr bequem zwischen Schwienhusen und Bargen pendeln. In einer der schönsten Flusslandschaften Schleswig-Holsteins dient die Personenfähre nicht nur zur Nutzung des gut ausgeschilderten Wander- und Radwegenetzes, sondern ist auch eine Attraktion für sich. Die vielseitigen Natur- und Themenfahrten längs der Eider sind ein wahres Entspannungserlebnis.
St. Peter-Ording
Vor allem im Sommer ist der helle, feinsandige Strand der ganz klare Favorit unter den Lieblingsplätzen in St. Peter-Ording. Angesichts von zwölf Kilometern Länge und bis zu zwei Kilometern Breite ist das auch keine Überraschung. Neben Weite, Horizont und Nordseebrise bietet der Strand aber auch ausreichend Raum für verschiedenste Aktivitäten, die vom Sonnenbad über Strandsport bis zu ausgedehnten Spaziergängen reichen.
In den Pfahlbau-Restaurants – den Wahrzeichen von St. Peter-Ording – ist es an den fünf Badestellen möglich, die Welt abgehoben vom Alltag zu betrachten. Von den rund sieben Meter über dem Boden gelegenen Plattformen mit ihren großzügigen Terrassen und Lounges bieten sich bei Speisen, Snacks und Drinks tolle Aussichten über Strand und Wellen oder gerne mal in einen beeindruckenden Sonnenuntergang.
Friedrichstadt und Tönning
Erholung und Entspannung am Wasser findet man auch in Friedrichstadt. Die Flüsse Eider und Treene umschließen diesen malerischen Ort, der wegen seiner holländischen Grachten auch gerne als „Klein Amsterdam“ bezeichnet wird. Ob aktiv beim Stand-Up-Paddling, einer Kajak- oder einer Kanu-Tour, gemütlich auf dem Boot bei einer Grachtenfahrt oder gesellig in einem Café oder Restaurant mit Blick auf die Gracht: Hier finden sich viele idyllische Plätze zum Entspannen.
Das maritime Flair zieht auch die Besucher von Tönning sofort in seinen Bann. Schiffe und Boote ankern in dem kleinen Hafen an der Eider und unterstreichen so die Ruhe und Gelassenheit dieser kleinen Hafenstadt. Die einzigartige Atmosphäre können die Gäste in den Restaurants und Cafés direkt am Hafen ganz entspannt auf sich wirken lassen.
Husum
Wer in der Husumer Bucht nach Entspannung und Raum zum Abschalten sucht, wird an verschiedenen Orten fündig. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Fischbrötchen in der Hand am Husumer Hafen? Hier kann man das ewige Spiel von Ebbe und Flut beobachten, den schaukelnden Schiffen und den bummelnden Menschen zuschauen, dem Kreischen der Möwen lauschen und einfach den Tag genießen.
Ähnlich entspannend ist eine Pause auf der Seebrücke in Husum-Schobüll mit einem Ausblick auf die Halbinsel Nordstrand. Naturfreunde entdecken an diesem Abschnitt der Nordseeküste ohne Deich eine einzigartige Pflanzenwelt. Wer möchte, nutzt den Steg je nach Tide für den Einstieg ins Wasser oder ins Watt.
Auf den öffentlichen Bouleplätzen – zum Beispiel in Husum, Mildstedt und Hattstedt – geht es gemütlich und kommunikativ zu. Regelmäßig trifft man sich, um ein wenig französisches Lebensgefühl nach Nordfriesland zu holen. Ebenfalls ein Geheimtipp: Im THOMAS Hotel Spa Lifestyle unweit vom Husumer Hafen finden in einer eigens gestalteten Lounge regelmäßig Yoga-Kurse in kleinen Gruppen statt, die nicht nur den Hotel-Gästen offen stehen.
Autor: Wolfgang Tropf
Wolfgang ist seit 26 Jahren als Reisejournalist tätig. In dieser Zeit hat er insgesamt 2.700 Tage auf Reisen im Ausland verbracht und dabei 118 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – die meisten davon mehrfach. Worüber er hier auf travel4news schreibt, kennt er daher fast immer aus eigenen Erfahrungen.