Berlin: Neuigkeiten und aktuelle Trends aus der Gastronomie-Szene

Ber­lin gilt als „Mel­ting Pot” der un­ter­schied­lichs­ten Kü­chen­stile und Län­der­kü­chen. Von Avant­garde bis Ber­li­ner Haus­manns­kost und von ve­gan bis zu hoch­wer­ti­gen Fleisch­ge­rich­ten: Die Aus­wahl ist rie­sig und viel­sei­tig. Wir ha­ben die wich­tigs­ten Neu­ig­kei­ten aus der Gas­tro­no­mie-Szene der deut­schen Haupt­stadt.

Ber­lin ist und bleibt je­den­falls die Gour­met-Me­tro­pole Deutsch­lands: Ins­ge­samt 21 Sterne-Re­stau­rants lis­tet der „Guide Mi­che­lin 2024”. Da­mit liegt die Bun­des­haupt­stadt ganz klar auf Platz 1 in der deut­schen Aus­gabe des Fein­schme­cker-Gui­des.

Sterne-Gastronomie in Berlin

Gour­met­kü­che (c) vi­sit Ber­lin

Neu hin­zu­ge­kom­men ist die­ses Jahr das Hall­mann & Klee mit Kü­chen­che­fin Sa­rah Hall­mann. An­ge­fan­gen hat sie mit ei­nem au­ßer­ge­wöhn­li­chen Früh­stücks­an­ge­bot. Heute ge­hört sie mit ih­rem Fine-Di­ning-Kon­zept zur Spitze der Kö­che, die Pio­nier­geist be­wei­sen und sen­si­ble Koch­kunst mit ver­bind­li­cher Gast­freund­schaft kom­bi­nie­ren. Die­ses En­ga­ge­ment hat der „Guide Mi­che­lin” mit ei­nem Stern ho­no­riert.

Ebenso be­geis­tert von der Ber­li­ner Gas­tro­no­mie zeigt sich das viel be­ach­tete Gour­met-Ran­king „World’s 50 Best“, in dem auch zwei Re­stau­rants aus der Haupt­stadt zu fin­den sind. Sie konn­ten da­bei ihre Plat­zie­run­gen in die­sem Jahr noch ein­mal ver­bes­sern. Spit­zen­koch Tim Raue stei­gerte sich mit sei­nem gleich­na­mi­gen Re­stau­rant um ganze zehn Plätze und be­legt nun Rang 30. Mi­cha Schä­fer und sein No­bel­hart & Schmut­zigklet­ter­ten um zwei Plätze auf Rang 43.

Da­mit hö­ren die gu­ten Neu­ig­kei­ten aber noch nicht auf. Gleich zwei Ber­li­ner Re­stau­rants ha­ben es die­ses Jahr auf die er­wei­tere Liste der Plätze 51 bis 100 ge­schafft. Das mit zwei Mi­che­lin-Ster­nen aus­ge­zeich­nete Codavon Kü­chen­chef René Frank ist mit Platz 62 erst­mals im Ran­king ver­tre­ten – und auf Rang 75 plat­zierte sich das Ernst, das ei­nen Mi­che­lin-Stern trägt, al­ler­dings im Herbst schlie­ßen wird.

Nachhaltiger Genuss

Nach­hal­tig­keit (c) vi­sit Ber­lin

Beim nach­hal­ti­gen Ge­nuss spielt Ber­lin so­gar eine Vor­rei­ter­rolle in ganz Eu­ropa. Sechs Re­stau­rants wur­den vom „Guide Mi­che­lin” für ih­ren be­son­de­ren Fo­kus auf Nach­hal­tig­keit mit je­weils ei­nem „Grü­nen Stern” aus­ge­zeich­net – so viele wie in kei­ner an­de­ren eu­ro­päi­schen Stadt. Dazu ge­hö­ren das Ban­dol sur Mer, das Frea, das Rutz, das No­bel­hart & Schmut­zig, das Hor­váth und das Tisk.

Nach­hal­tig­keit be­deu­tet da­bei nicht nur Zu­ta­ten in Bio­qua­li­tät mit Blick auf Sai­so­na­li­tät und Re­gio­na­li­tät. Auch En­er­gie­ein­spa­rung und Müll­ver­mei­dung so­wie faire Ge­häl­ter und fle­xi­ble Ar­beits­zeit­mo­delle sind Teil ei­nes nach­hal­ti­gen Ge­schäfts­mo­dells. Das gilt zum Bei­spiel für Arne An­ker im BRIKZ oder So­phia Hoff­mann im Happa, die als Vor­rei­te­rin der ve­ga­nen Be­we­gung in Ber­lin gilt.

Mit der nach­hal­ti­gen Gas­tro­no­mie ist auch das Ge­müse mehr und mehr in den Fo­kus der Ber­li­ner Kü­chen­chefs ge­rückt. Die­ser Trend hat ei­nige Kö­che so­gar zu ei­nem ei­ge­nen Ge­müse-An­bau in­spi­riert. So be­zieht das Mi­chel­ber­ger mit sei­nem Ho­tel­re­stau­rant, dem Re­stau­rant Ora und dem Mit­tags-Im­biss „Theke” seine Pro­dukte wie Obst und Ge­müse von der ei­ge­nen Farm im Spree­wald.

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Neue Berliner Hotelküche

Ho­tel­kü­che (c) vi­sit Ber­lin

Auch die Kü­chen­chefs der Ber­li­ner Ho­tels be­schrei­ten neue Wege, um ihre na­tio­na­len wie in­ter­na­tio­na­len Gäste zu­frie­den­zu­stel­len. Im Ora­nia baut Kü­chen­di­rek­tor Phil­ipp Vo­gel er­folg­reich auf seine Neu­in­ter­pre­ta­tion der „Pe­king-Ente” und sorgt da­mit welt­weit für Auf­se­hen. Flo­rian Glau­ert setzt wie­derum im He­ri­tage im Ho­tel Luc mit ei­ner An­spie­lung auf die preu­ßi­sche Ess­kul­tur selbst die schlichte Kar­tof­fel ge­konnt in Szene. Das Ta­tar ist auch in ve­ga­ner Va­ri­ante zu be­kom­men – Be­kann­tes neu ge­dacht.

Im Le Fau­bourg setzt Lu­kas Ha­cken­berg mo­derne fran­zö­si­sche Ak­zente, wäh­rend Phil­ipp Walt­her im Châ­teau Royal seit ei­ni­ger Zeit die ganze Wo­che mit­tags und abends eine me­di­ter­rane Wohl­fühl­kü­che ser­viert. Ei­nen wei­te­ren Ge­nuss­mo­ment ver­spricht Kü­chen­che­fin Lena Kö­nig im Char­lotte & Fritz – dem Re­stau­rant des Re­gent Ber­lin. Al­ler­dings nur noch bis Ende 2024. Dann schließt das Ber­li­ner Grand­ho­tel.

Im Vox – dem Re­stau­rant des Grand Hyatt – hat kürz­lich Hugo Thié­baut das Zep­ter über­nom­men. Sein Le­bens­weg klingt viel­ver­spre­chend. Er war Com­mis-Chef im Ein-Stern-Re­stau­rant „Le Re­lais du Parc” von Alain Du­casse in Pa­ris und in des­sen Drei-Sterne-Re­stau­rant „Le Louis XV” in Mo­naco, Sous-Chef im ehe­ma­li­gen Sterne-Re­stau­rant „Pauly Saal” und im Le Pe­tit Royal so­wie zu­letzt Se­nior Sous-Chef im Mi­chel­ber­ger Ho­tel.

Weinbars in Berlin

Wein­bars (c) vi­sit Ber­lin

Neuen Schwung be­kommt das Ber­li­ner An­ge­bot an Wein­bars, in de­nen sehr gute Weine und dazu pas­sende Snacks ser­viert wer­den. Auf den wohl­klin­gen­den Na­men Freund­schaft hört eine Wein­bar in Mitte. Al­lein schon die 26 Me­ter lange ovale Theke ist hier ei­nen Be­such wert. Die NOMI Wein­bar kon­zen­triert sich auf Weine von Win­ze­rin­nen, Dr. Maury auf fran­zö­si­sche und in­ter­na­tio­nale Na­tur­weine und Marco Gi­anni ser­viert im Glas­weise ita­lie­ni­sche Trop­fen zu Fin­ger­food.

Die Wein­re­stau­rants bie­ten zu ih­rer Aus­wahl an Wei­nen auch er­le­sene Spei­sen und kom­plette Me­nüs. Der Wein­lob­by­ist hat sich zum Bei­spiel auf deut­sche und ös­ter­rei­chi­sche Trop­fen spe­zia­li­siert und bie­tet dazu Klei­nig­kei­ten wie Käse oder Flamm­ku­chen, aber auch ein Fünf-Gänge-Menü.

Im Sacre­bleu! legt man Wert auf eine breite Aus­wahl an Wei­nen und ser­viert dazu fran­zö­si­sche Kü­che mit ja­pa­ni­schen Ein­flüs­sen. Pu­ris­tisch fran­zö­sisch geht es in der La Can­tine d’Augusta zu. Da­bei han­delt es sich nicht nur um ein Wein­re­stau­rant, son­dern auch um ein Fein­kost­ge­schäft, ei­nen On­line-Shop und ei­nen Ca­te­rer. Jüngste Be­weise ei­ner wach­sen­den Apéro-Kul­tur sind die Ta­ges­bar Lotta und das Frizza.

visitBerlin.de

Autorin: Elisabeth Kapral

Als Ju­ris­tin hat Eli­sa­beth ge­lernt, ex­akt zu for­mu­lie­ren. Das kommt ihr jetzt zu­gute, wenn sie für travel4news schreibt. Wor­über sie schreibt, weiß sie da­bei ganz ge­nau, denn sie hat be­reits 108 der 193 in der UNO ver­tre­te­nen Län­der be­sucht – und viele von ih­nen auch mehr­fach.

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