Dank der Lage zwischen Puget Sound, Lake Washington und Kaskadengebirge verbindet Seattle urbanes Flair perfekt mit dem Erlebnis unberührter Natur und gilt daher auch als eine der lebenswertesten Städte der USA. Wir verraten Ihnen hier die besten Ausflüge vor den Toren von Seattle.
An einem Tag fährt man hoch auf die „Space Needle” und taucht anschließend in das Getümmel auf dem „Pike Place Market” ein – und am nächsten Tag lässt man die Stadt für eine Weile hinter sich und entdeckt eine außergewöhnliche Natur: In Seattle und Umgebung ist das dank der geringen Entfernungen und guten Fährverbindungen problemlos möglich. Wir haben hier die besten Tagesausflüge zusammengestellt.
Die Wasserfälle im Kaskadengebirge
Für Naturbegeisterte bietet die Gegend rund um Seattle eine Reihe beeindruckender Wasserfälle, deren Besuch sich sehr gut für einen Tagesausflug eignet. Die „Snoqualmie Falls” sind beispielsweise mit einer Fallhöhe von 82 Metern höher als die Niagara-Fälle. Nach gerade einmal 35 Minuten Fahrtzeit von Downtown Seattle erreicht man dieses Naturschauspiel.
Nicht weniger spektakulär sind die 286 Meter hohen „Twin Falls” im gleichnamigen State Park. Zu den Zwillingswasserfällen östlich von North Bend, die nur 45 Minuten mit dem Auto von Seattle entfernt sind, führt eine insgesamt rund vier Kilometer lange Wanderung. Einige Treppenstufen und 150 Höhenmeter müssen dabei bewältigt werden. Dafür winkt dann eine malerische Aussicht.
Ein Tag im Mount Rainier National Park
Zwei Stunden von Seattle entfernt liegt das Paradies. „Paradise Visitor Center” heißt zumindest jener Teil des „Mount Rainier National Parks”, der sich auf der Südseite des höchsten Berges – des Vulkans Mount Rainier – befindet. Hier starten erfahrene Bergsteiger ihre Touren auf den 4.392 Meter hohen Gipfel.
Zahlreiche Wanderungen – von leicht bis anspruchsvoll – führen von dort beispielsweise entlang von Bergwiesen mit Blick auf den Nisqually-Gletscher. In den Wintermonaten genießen Schneeschuhtouren große Beliebtheit. Der 1899 gegründete „Mount Rainier National Park” ist einer der ältesten Nationalparks der USA. Für Übernachtungen bietet sich ein Zimmer im „Paradise Inn” an.
Mit der Fähre nach Bainbridge Island
Wer bei seinem Aufenthalt in Seattle der Großstadt auf dem Wasserweg entfliehen möchte, geht an Bord der Fähre nach Bainbridge Island. Los geht es am Fährterminal direkt an der Seattle Waterfront, die von zahlreichen Hotels in Downtown Seattle zu Fuß erreichbar ist. Rund 35 Minuten später legt die Fähre an einer Insel an, die mit viel künstlerischem Flair, Ruhe und Natur punktet.
Die Boutiquen, Cafés und Restaurants von Winslow laden zum Bummeln ein, das „Bainbridge Island Museum of Art” präsentiert Werke lokaler zeitgenössischer Künstler und in der „Bloedel Reserve” können Naturfreunde in den verschiedenen thematischen Gärten des 35 Hektar großen Geländes zur Ruhe kommen. Ein Auto braucht es vor Ort nicht, denn Winslow und das Inselmuseum sind zu Fuß vom Fährterminal erreichbar. Zur „Bloedel Reserve” im Norden der Insel gibt es eine Busverbindung.
Genuss im Woodinville Wine Country
Das nordöstlich von Seattle gelegene Woodinville Wine Country – rund 30 Minuten mit dem Auto entfernt – ist eine der wichtigsten Weinregionen des US-Bundesstaats Washington. Woodinville selbst zählt mehr als 100 Weingüter und bietet Verkostungsräume, in denen die Besucher verschiedene Weine probieren können – von preisgekrönten Weiß- und Rotweinen bis zu seltenen Jahrgängen.
Zu den bekanntesten Weingütern gehören das „Chateau Ste. Michelle” – das älteste und eines der größten in Washington – sowie die „DeLille Cellars Winery” direkt gegenüber. Das „The Restaurant at DeLille Cellars” gibt es erst seit einigen Jahren, wurde aber bereits mehrfach ausgezeichnet – unter anderem als viertbestes Weinrestaurant Amerikas. Von April bis Oktober laden die „Third Thursday Wine Walks” jeden dritten Donnerstag im Monat zu Verkostungen in die Weingüter.
Wildnis pur im North Cascades National Park
Der „North Cascades National Park” ist wilder, größer und auch abgelegener als seine zwei Geschwister im Bundesstaat Washington. Trotzdem benötigen Besucher, die aus Seattle mit dem Auto hierher fahren, nur rund zweieinhalb Stunden. Der Park beherbergt mehr als ein Drittel aller Gletscher der Lower 48-Staaten – also aller US-Bundesstaaten mit Ausnahme von Hawaii und Alaska.
Im Sommer locken Wanderungen zu tosenden Wasserfällen und türkisblauen Seen mit einem herrlichen Bergpanorama wie dem Ross Lake und dem Diablo Lake, aber auch die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt ist sehenswert. Im östlichen Teil – dem „Okanogan National Forest” – schlängeln sich der malerische „Pacific Crest Trail” und der „Cascade Pass Trail” durch den Park.
Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.