Kroatien unbekannte Fakten

Zehn Dinge, die Sie bestimmt noch nicht über Kroatien wussten

Kroa­tien steckt vol­ler in­ter­es­san­ter Fak­ten, ver­steck­ter Über­ra­schun­gen und fas­zi­nie­ren­der Ent­hül­lun­gen – vom ers­ten Vam­pir über die Er­fin­dung des Fall­schirms bis zur engs­ten Straße der Welt. Hät­ten Sie das al­les ge­wusst?

Die schmalste Straße der Welt

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Vrb­nik (c) Ivo Bio­cina

In Vrb­nik auf der In­sel Krk be­fin­det sich die schmalste Straße der Welt. Sie trägt den Na­men „Klančić“ und bie­tet den Pas­san­ten ge­rade ein­mal 40 Zen­ti­me­ter Platz. Auf alle, die mu­tig ge­nug sind, sich durch­zu­zwän­gen, war­tet zur Be­loh­nung ein Glas Žlah­tina – der be­rühmte Wein der Stadt Vrb­nik.

Der Erfinder des Fallschirms

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Vr­sar /​ WM im Fall­schirm­sprin­gen (c) Bo­ris Stajd­u­har

Der erste Fall­schirm wurde vom kroa­ti­schen Er­fin­der und Uni­ver­sal­ge­lehr­ten Faust Vrančić ent­wi­ckelt. Leo­nardo Da Vinci hatte zwar das Kon­zept ei­nes Fall­schirms be­reits in sei­nen Skiz­zen aus dem 15. Jahr­hun­dert ge­schaf­fen. Aber es wird an­ge­nom­men, dass Vrančić die Er­fin­dung als ers­ter rea­li­siert und ge­tes­tet hat, in­dem er 1617 er­folg­reich von ei­nem Turm in Ve­ne­dig sprang. Laut meh­re­ren Über­lie­fe­run­gen soll es sich da­bei um den Cam­pa­nile di San Marco ge­han­delt ha­ben. His­to­risch be­legt ist der Sprung al­ler­dings nicht.

Die kleinste Stadt der Welt

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Hum (c) TVB Is­trien /​ Mar­kus Has­lin­ger

Auch die kleinste Stadt der Welt liegt in Kroa­tien: Ob­wohl in Hum auf der Halb­in­sel Is­trien ge­rade ein­mal 30 Per­so­nen le­ben, gilt das mit­tel­al­ter­li­che Städt­chen als Tou­ris­ten-Hot­spot, denn die al­ten Stein­stra­ßen sind von mas­si­ven Stadt­mau­ern um­schlos­sen und wir­ken bei­nahe so, als ob die Zeit hier ste­hen ge­blie­ben ist. Se­hens­wert sind un­ter an­de­rem die Fres­ken in der ro­ma­ni­schen Ka­pelle des Hl. Hie­ro­ny­mus. Auch den haus­ge­mach­ten Schnaps „Humska biska“ sollte man nicht ver­säu­men.

Der erste Vampir der Welt

(c) pix­a­bay /​ Eti­enne Ma­rais

Der erste schrift­lich do­ku­men­tierte „Vam­pir“ der Welt stammte aus dem Dorf Kringa auf der kroa­ti­schen Halb­in­sel Is­trien: Jure Grando Ali­lo­vić (1579–1656) war die erste reale Per­son, die nach his­to­ri­schen Auf­zeich­nun­gen be­reits im 16. Jahr­hun­dert als „Vam­pir“ („št­ri­gon“) be­schrie­ben wurde. Nach sei­nem Tod kehrte er der Le­gende nach nachts aus dem Grab zu­rück und ter­ro­ri­sierte sein Dorf. Be­su­cher Is­tri­ens kön­nen auch heute noch den Fried­hof be­sich­ti­gen, auf dem er be­gra­ben liegt.

Die kleinste Kathedrale der Welt

Ka­the­drale von Nin (c) pix­a­bay /​ gel­lert

In Nin - ganz in der Nähe von Zadar – ist das Mit­tel­al­ter noch im­mer le­ben­dig: Ne­ben der schö­nen Krö­nungs­kir­che des Hl. Ni­ko­laus und dem Ge­denk­park des Nin-Poe­ten Pe­tar Zora­nic ist vor al­lem die kleinste Ka­the­drale der Welt – die Kir­che des Hei­li­gen Kreu­zes – ei­nen Be­such wert. Was man auf kei­nen Fall ver­ges­sen sollte, ist die Sta­tue des eins­ti­gen Bi­schofs von Nin, Grgur Nin­ski: Sie wurde vom kroa­ti­schen Bild­hauer Ivan Meš­tro­vić an­ge­fer­tigt und ver­mag Wün­sche zu er­fül­len, wenn man den lin­ken gro­ßen Zeh be­rührt. Der Tag kann dann beim Se­geln in den tra­di­tio­nel­len Nin-Boo­ten ab­ge­run­det wer­den.

Die Krawatte stammt aus Kroatien

Kra­watte (c) Marko Vr­dol­jak

Die Kra­watte („krəˈ­væt“) ent­springt dem Mo­de­stil, den die Mit­glie­der der kroa­ti­schen Mi­li­tär­ein­heit „Kroa­ten“ im 17. Jahr­hun­dert kul­ti­vier­ten. Wäh­rend der Herr­schaft von Lud­wig XIV. wur­den in Frank­reich 1.660 kroa­ti­sche Söld­ner an­ge­wor­ben, die eine Kra­watte tru­gen und „tour de cou“ ge­nannt wur­den. Die tra­di­tio­nelle kroa­ti­sche Mi­li­tär­klei­dung weckte die Neu­gierde auf die „un­ge­wöhn­li­chen Schals“, die un­ver­wech­sel­bar um den Hals der Kroa­ten ge­kno­tet wa­ren. Als Karl II. 1660 aus dem Exil nach Eng­land zu­rück­kehrte, im­por­tierte er die jüngste In­no­va­tion der Mode: „Eine Kra­watte ist eine an­dere Art der Ver­zie­rung für den Hals, die nichts an­de­res ist als ein lan­ges Hand­tuch, das um den Kra­gen ge­legt und zu­vor mit ei­nem Bo­gen­kno­ten ge­bun­den wurde“. Heute wird in Kroa­tien je­des Jahr am 18. Ok­to­ber der „Tag der Kra­watte“ ge­fei­ert.

Die kürzeste Standseilbahn der Welt

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Za­greb (c) pix­a­bay /​ Pred­rag Ke­zic

Kroa­ti­ens Haupt­stadt be­her­bergt die kür­zeste Stand­seil­bahn der Welt. Sie ist das äl­teste Fahr­zeug des öf­fent­li­chen Ver­kehrs in Za­greb und steht un­ter Denk­mal­schutz. Mit ei­ner Schie­nen­länge von nur 66 Me­tern ver­bin­det sie die Un­ter­stadt mit der Ober­stadt. Bei ei­ner Durch­schnitts­ge­schwin­dig­keit von 1,5 Me­tern pro Se­kunde dau­ert die Fahrt 64 Se­kun­den. Die Ka­bine bie­tet Platz für bis zu 28 Fahr­gäste mit 16 Sitz- und zwölf Steh­plät­zen.

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Eine 5.000 Jahre alte Zivilisation

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Vuče­dol-Mu­seum (c) Bo­jan Ha­ron Mar­ki­ce­vic

Kroa­tien ist die Hei­mat ei­ner al­ten Zi­vi­li­sa­tion, die als Vuče­dol Kul­tur („Vuče­dol­ska kul­tura“) be­kannt ist und zwi­schen 3.000 und 2.200 vor Chris­tus in Syr­mien und Ost­sla­wo­nien an den Ufern der Do­nau blühte. Ei­ner der wich­tigs­ten Orte, den sie be­setzte, ist das heu­tige Vuče­dol („Tal des Wol­fes“) – sechs Ki­lo­me­ter fluss­ab­wärts der Stadt Vu­ko­var. Ex­per­ten schät­zen, dass der Ort einst rund 3.000 Ein­woh­ner be­her­bergte, was ihn zu ei­nem der wich­tigs­ten eu­ro­päi­schen Zen­tren sei­ner Zeit machte. Die Kul­tur ist be­rühmt für die Her­stel­lung der ers­ten Bronze und des ers­ten vier­räd­ri­gen Wag­gons der Welt.

Die ersten „Knödelglocken“ der Welt

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Osi­jek (c) Bo­ris Ka­can

Seit mehr als 330 Jah­ren läu­ten in Kroa­tien die ers­ten „Knö­del­glo­cken“ der Welt: Die be­rühm­ten Kir­chen­glo­cken in der Stadt Osi­jek ganz im Os­ten des Lan­des er­klin­gen je­den Frei­tag um 11 Uhr. Für die Fa­mi­lien ist dies die Er­in­ne­rung, mit der Zu­be­rei­tung ei­nes der be­lieb­tes­ten Ge­richte Kroa­ti­ens – den Knö­del – zu be­gin­nen. Aus­ge­wählte Re­stau­rants in Osi­jek ver­wöh­nen die Be­su­cher mit ei­ner Viel­zahl an sü­ßen, tra­di­tio­nell zu­be­rei­te­ten Knö­deln.

Das Museum der Engel

Va­raž­din /​ Mu­seum der En­gel (c) Mu­zej an­dela

In Va­raž­din - „der Stadt, in der die En­gel schla­fen“ – be­fin­det sich das Mu­seum der En­gel. Es wurde vom lo­ka­len Künst­ler Žel­jko Prs­tec als Ort ku­ra­tiert, an dem von En­geln in­spi­rierte Kunst­werke ge­sam­melt und aus­ge­stellt wer­den. Zum Mu­seum ge­hört auch der „Gar­ten Eden“, der die Be­su­cher zum Sit­zen, Nach­den­ken und Be­trach­ten ein­lädt.

croatia.hr

Autor: Wolfgang Tropf

Wolf­gang ist seit 26 Jah­ren als Rei­se­jour­na­list tä­tig. In die­ser Zeit hat er ins­ge­samt 2.700 Tage auf Rei­sen im Aus­land ver­bracht und da­bei 118 der 193 in der UNO ver­tre­te­nen Län­der be­sucht – die meis­ten da­von mehr­fach. Wor­über er hier auf travel4news schreibt, kennt er da­her fast im­mer aus ei­ge­nen Er­fah­run­gen.

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