Besser nicht: Der ultimative Fettnäpfchen-Guide für Griechenland

Dau­men hoch, mit dem Kopf ni­cken und den Kell­ner ru­fen: Was hier­zu­lande völ­lig nor­male Ges­ten sind, kann in Grie­chen­land sehr leicht miss­ver­stan­den wer­den. Wir ha­ben ei­nige der wich­tigs­ten Ver­hal­tens­re­geln für das be­liebte Ur­laubs­land zu­sam­men­ge­stellt. Aber Vor­sicht: Es gibt noch mehr …

- Ja heißt Ja? An­dere Län­der, an­dere Ges­ten: Mit dem Kopf ni­cken be­deu­tet bei uns „Ja“ und Kopf­schüt­teln „Nein“ – aber nicht in Grie­chen­land. Dort wer­den diese Ges­ten ge­nau um­ge­kehrt ver­wen­det: Wenn ein Grie­che den Kopf schüt­telt, drückt er seine Zu­stim­mung aus. Ein Ni­cken be­deu­tet hin­ge­gen „Nein“. Noch ver­wir­ren­der wird es, wenn auch noch ge­spro­chen wird. Denn „Né“ heißt auf Grie­chisch „Ja“. Ur­lau­ber soll­ten da­her be­ach­ten, dass die Grie­chen nicht nur „Nein“ mei­nen, wenn sie ni­cken, son­dern „Ja“, wenn sie „Né“ sa­gen. Al­les klar?

    (c) Dis­co­ver Greece

    - Be­grü­ßen auf Grie­chisch. Auch die Art, sich zu be­grü­ßen, va­ri­iert von Land zu Land. In Grie­chen­land be­grü­ßen sich nur Freunde und Fa­mi­li­en­an­ge­hö­rige mit Um­ar­mun­gen und Hän­de­druck. An­sons­ten bleibt es erst­mal bei ei­nem Schul­ter­klop­fen oder beim ver­ba­len Gruß.

    - Vor­sicht vor Be­lei­di­gun­gen! Sei­nem Ge­gen­über die of­fene Hand­flä­che mit ab­ge­spreiz­ten Fin­gern ent­ge­gen zu hal­ten, könnte in Grie­chen­land als Be­lei­di­gung auf­ge­fasst wer­den. Ur­lau­ber soll­ten da­her im­mer dar­auf ach­ten, dass das An­zei­gen der Zahl 5 nicht falsch ver­stan­den wird.

    Akro­po­lis /​ Athen (c) pix­a­bay

    - Al­les gut: Dau­men hoch? Bei uns und auch in vie­len an­de­ren Län­dern wird mit der „Dau­men-hoch-Geste“ Zu­stim­mung aus­ge­drückt. Nicht aber in Grie­chen­land! Hier gilt die­ser Fin­ger­zeig als obs­zöne und rüde Geste.

    - Bitte kom­men! Wer hier­zu­lande eine an­dere Per­son mit ei­ner klei­nen Hand­be­we­gung her­bei­ru­fen möchte, dreht die Hand­flä­che nach oben und be­wegt dann lang­sam den Zei­ge­fin­ger. In Grie­chen­land – und auch in ei­ni­gen an­de­ren Län­dern – wird hin­ge­gen der Hand­rü­cken nach oben ge­dreht und der Zei­ge­fin­ger oder alle Fin­ger be­wegt.

    - Rein in die Ba­de­kla­mot­ten! Sich am Strand zu son­nen, will fast je­der Ur­lau­ber – aber bitte stets in Ba­de­klei­dung! Denn Nackt­ba­den ist in Grie­chen­land of­fi­zi­ell ver­bo­ten und nur an ei­ni­gen we­ni­gen aus­ge­wie­se­nen Strän­den er­laubt. Auch Oben-ohne-Ba­den wird nicht gerne ge­se­hen.

    Grie­chen­land (c) pix­a­bay

    - Ge­wohn­hei­ten zu Tisch. Mit­tags wird in Grie­chen­land nor­ma­ler­weise zwi­schen 12 und 15 Uhr ge­ges­sen – aber oft nur eine Klei­nig­keit. Das Abend­essen ist die Haupt­mahl­zeit der Grie­chen und be­ginnt üb­li­cher­weise ge­gen 21 Uhr. Meist be­steht die Mahl­zeit aus meh­re­ren Gän­gen. Nach­spei­sen ste­hen zwar man­cher­orts auf der Spei­se­karte, sind aber we­ni­ger ver­brei­tet. Häu­fig kre­denzt der Ta­ver­nen­be­sit­zer zum Ab­schluss ein paar Früchte, Jo­ghurt oder Bak­lava um­sonst.

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    - Wer zahlt? Wer in Grie­chen­land zum Es­sen ein­ge­la­den ist, sollte stets dar­auf ach­ten, von al­lem nur we­nig zu neh­men. Ei­nen Gang aus­zu­las­sen, kann vom Gast­ge­ber als Be­lei­di­gung auf­ge­fasst wer­den. Im Üb­ri­gen sind ge­trennte Rech­nun­gen gar nicht üb­lich und soll­ten – wenn über­haupt – be­reits bei der Be­stel­lung an­ge­kün­digt wer­den.

    - Ab in die Kü­che! Vor al­lem im Nor­den Grie­chen­lands wird die Spei­se­karte manch­mal durch ei­nen Gang in die Kü­che er­setzt. Ur­lau­ber soll­ten war­ten, bis der Wirt ein Zei­chen gibt, mit­zu­kom­men. Nach ei­nem kur­zen Blick in die Koch­töpfe fällt die Ent­schei­dung leicht und die Gäste kön­nen di­rekt in der Kü­che be­stel­len.

    Autor: Wolfgang Tropf

    Wolf­gang ist seit 26 Jah­ren als Rei­se­jour­na­list tä­tig. In die­ser Zeit hat er ins­ge­samt 2.700 Tage auf Rei­sen im Aus­land ver­bracht und da­bei 118 der 193 in der UNO ver­tre­te­nen Län­der be­sucht – die meis­ten da­von mehr­fach. Wor­über er hier auf travel4news schreibt, kennt er da­her fast im­mer aus ei­ge­nen Er­fah­run­gen.

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