Pünktlich zum Sommerbeginn präsentiert Mailand ein vielfältiges Programm an Aktivitäten für jeden Geschmack. Unter dem Motto „Milano, more than a trip. A lifestyle“ stellt die norditalienische Stadt die Diversität der Stadtviertel und ihre zahlreichen kulturellen und gastronomischen Erlebnisse in den Mittelpunkt.
Es sind die lebhaften Straßen und die verschiedenen Stadtviertel mit ihrem jeweils ganz eigenen Charme, die Mailand so besonders machen. Ob Porta Romana, Porta Venezia oder Isola: Jedes Viertel erzählt seine eigenen Geschichten, weckt eigene Emotionen und birgt seine eigenen Geheimnisse, Traditionen und verborgenen Schätze.
In diesem Sommer hat Mailand beschlossen, den besonderen Spirit und die Authentizität in jedem Winkel der Stadt herauszustreichen und präsentiert dafür verschiedene Routen in den sieben Stadtvierteln.
Auf faszinierenden Touren können die Touristen die Stadt jenseits der traditionellen Pfade erkunden, die majestätischen historischen Monumente und malerischen Alleen bewundern, über die belebten Plätze schlendern und mit allen Sinnen in die Farb- und Geschmackswelt des Mailänder Stadtlebens eintauchen. Wer Mailand im Sommer besucht, soll den Aufenthalt als einzigartig erleben und die besondere Erfahrung noch lange in Erinnerung behalten.
Ein Must-See sind zweifellos die Navigli-Kanäle. Sie sind essenziell für das Mailänder Sommererlebnis bei Tag wie bei Nacht. Zum Sonnenuntergang kann man in einer der zahllosen Bars am Kanal einkehren und den beliebten Mailänder Aperitivo genießen.
Ein weiteres Must-see ist der Vicolo dei Lavandai, denn die alte Wäschergasse erzählt mit ihrem malerischen Anblick von längst vergangenen Zeiten. Der Antiquitätenmarkt, der dort immer am letzten Sonntag im Monat stattfindet, hat sich längst als fester Termin bei Gästen und Einheimischen etabliert.
Brera – das Zentrum der Künstler
Nur wenige Schritte vom Dom entfernt liegt Brera – das Zentrum der Mailänder Künstler. Hier befindet sich die Pinakothek, in der unter anderem Meisterwerke von Hayez, Caravaggio, Mantegna und Raffael bestaunt werden können. Beim Streifzug durch die Gassen des Viertels findet man Kunst an jeder Straßenecke, aber auch Gärten, kleine Handwerksläden, Parfümwerkstätten, Cafés, Bistros, Märkte und wunderschöne Innenhöfe.
Besonders sehenswert sind auch der Botanische Garten in Brera und die Kreuzgänge der beiden kunst- und geschichtsträchtigen Kirchen von San Marco und San Simpliciano. Man kann sich aber auch einen Kaffee in der Bar „Jamaica” gönnen, wo man der intellektuellen Boheme-Atmosphäre der Mitte des 20. Jahrhunderts nachspüren kann.
Porta Romana – das gastronomische Viertel
Mailand hat jedoch nicht nur eine historische, sondern auch eine internationale Seite: Das Stadtviertel Porta Romana ist durch die Università Bocconi und den zugehörigen Universitätscampus mit seinen vielen in- und ausländischen Studenten geprägt und gilt auch deshalb als das gastronomische Viertel Mailands.
Die zahlreichen Restaurants, Wein-Bars, Kioske und Cafés haben für jeden Geschmack etwas zu bieten. Eine wichtige Station ist die Fondazione Prada – eine der innovativsten Kultureinrichtungen weltweit, die auch das Cinema Godard beherbergt, in dem Filme in Originalsprache gezeigt werden.
Im Sommer sollte man unbedingt einen Stopp im Freibad Bagni Misteriosi und dem zugehörigen Teatro Franco Parenti einlegen. Porta Romana ist das Stadtviertel, das sich in der Vorbereitung auf die Olympischen und Paralympischen Winterspiele „Milano Cortina 2026” am schnellsten verändert, da das olympische Dorf hier angesiedelt sein wird.
Porta Venezia und seine Museen
Als multiethnisch und queer kann man das Viertel Porta Venezia beschreiben: In der offenen und inklusiven Nachbarschaft ist jedermann willkommen und kann sich frei entfalten. Das Viertel zeichnet sich außerdem durch seine Jugendstil-Architektur mit faszinierenden historischen Gebäuden und modernistischen Villen aus – wie etwa der Villa Necchi Campiglio oder der Villa Invernizzi, in der eine Kolonie von rosa Flamingos zuhause ist.
Porta Venezia ist gleichzeitig ein elektrisierendes Stadtviertel gespickt mit Kunst-Hotspots. Hier befinden sich das Museo Civico di Storia Naturale, das Museo d’Arte, die Fondazione Luigi Rovati und die GAM – Galleria di Arte Moderna mit den Gemälden „Quarto Stato” von Giuseppe Pellizza da Volpedo und „Lullaby” von Maurizio Cattelan.
Chinatown – der Schmelztiegel der Kulturen
Die Mischung aus Stilen und Kulturen setzt sich in Chinatown fort – einem Viertel, das sich nördlich des Stadtzentrums zwischen dem Cimitero Monumentale und dem Corso Sempione erstreckt und dessen besonderen Vibe man auf keinen Fall verpassen darf.
Pulsierendes Herz von Chinatown ist die Via Paolo Sarpi, die für ihr orientalisches Streetfood berühmt ist. Hier kann man Mailand als Schmelztiegel verschiedener Kulturen erleben, neue Gerichte probieren oder sich beim chinesischen Karaoke amüsieren.
Isola: Hochhäuser und Ausgehviertel
Ein weiteres Viertel, das man unbedingt gesehen haben muss, ist das jugendliche Isola mit seiner lebhaften Ausgehszene. Der Alltag changiert hier zwischen Tradition und Moderne. Spaziert man zu den Füßen der Wolkenkratzer der Porta Nuova, so bleibt man staunend vor dem preisgekrönten architektonischen Meisterwerk „Bosco Verticale” stehen.
Beeindruckend ist auch die Biblioteca degli Alberi (BAM) – ein sorgfältig angelegter Garten mit mehr als 100 botanischen Arten. Die Hochhäuser prägen die Skyline bis zur Piazza Gae Auelenti, wo man in der Mitte des Platzes über das Wasser „läuft”. In den Kunsthandwerksläden der Via Borsieri und der Via Thaon de Revel oder bei der Wallfahrtskirche Santa Maria alla Fontana trifft Isolas Modernität auf alte Tradition.
Die Skyline von Mailand hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt – nicht zuletzt dank der drei Wolkenkratzer der Star-Architekten Zaha Hadid, Daniel Libeskind und Arata Isozaki. Sie überragen das Einkaufsviertel „CityLife” mit seinen Luxusgebäuden und die ArtLine – einen riesigen Park, in dem man zwischen Skulpturen und zeitgenössischen Installationen spazieren kann.
Die besten Ausstellungen im Sommer
- Nari Ward – Ground Break / Pirelli Hangar Bicocca (bis 28. Juli 2024): Diese Ausstellung ist einem der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler Amerikas gewidmet. Im „Ground Break” inszeniert der Künstler eine monumentale Choreografie von Werken der letzten 30 Jahren – kombiniert mit neuen Produktionen, die einen fesselnden Dialog zwischen Skulptur, Video und Installation ermöglichen.
- eL Seed – Waves Only Exist Because the Wind Blows / Pirelli Hangar Bicocca (ab 3. Juli 2024): Das neueste, monumentale Werk von eL Seed deckt eine Gesamtfläche von 1.000 Quadratmetern an den Außenwänden des „Cubo” im Pirelli Hangar Bicocca ab. Dabei geht es um die gemeinsame Reise und das Bedürfnis, irgendwo dazu zu gehören.
- Pino Pascali / Fondazione Prada (bis 23. September 2024): Die umfangreiche Retrospektive des italienischen Künstlers Pino Pascali wurde von Mark Godfrey kuratiert und ist in vier Abschnitte unterteilt, in denen jeweils ein einzigartiger Blick auf Pascalis Werk präsentiert wird. Sie erstreckt sich über drei Gebäude des Mailänder Standorts – das Podium, die Nord- und die Südgalerien. Das von 2x4 entworfene Szenario umfasst 49 Werke von Pino Pascali aus italienischen und internationalen Museen sowie bedeutenden Privatsammlungen, neun Kunstwerke prominenter Nachkriegskünstler, eine Video-Arbeit und ausgewählte Fotografien, die Pascali mit seinen Werken zeigen.
- OBEY – The Art of Shepard Fairey / Fabbrica del Vapore (bis 27. Oktober 2024):
Die erste Einzelausstellung von Shepard Fairey (OBEY) in Italien bietet die einzigartige Gelegenheit, das Universum eines der einflussreichsten Künstler weltweit zu erkunden. Die Ausstellung ist dabei als visuelle Reise konzipiert, die sich in einem speziell für die Fabbrica del Vapore entworfenen Rundgang entfaltet und eine umfassende Sammlung von Werken präsentiert – darunter auch zahlreiche bisher unveröffentlichte Arbeiten. - Gae Aulenti (1927–2012) / Triennale Milano (bis 12. Jänner 2025): Die Triennale Milano hat Gae Aulenti mehr als jede andere Institution auf ihrer langen Reise expressiver Abenteuer begleitet. Die Ausstellung zeichnet Aulentis persönliche und berufliche Geschichte nach und wirft einen Blick auf das Zusammenspiel von Architektur und anderen Kunstrichtungen sowie auf das Verhältnis von Kultur und Politik. Dabei geht es nicht nur darum, eine mehr oder weniger umfangreiche Auswahl von Zeichnungen und Entwürfen, Prototypen, Skizzen, Modellen und Fotografien auszustellen, sondern vor allem um eine umfassende Aufarbeitung des Werks von Gae Aulenti durch lebensgroße Rekonstruktionen.
- From the Heart to the Hands: Dolce&Gabbana / Palazzo Reale (bis 31. Juli 2024):
“From the Heart to the Hands: Dolce&Gabbana“ vereint erstmals die einzigartigen Kreationen des Modehauses. Die Ausstellung ist ein offener Liebesbrief an die italienische Kultur als dauerhafte Inspiration für die Entwürfe von Dolce&Gabbana und zeichnet die außergewöhnliche Umsetzung der Ideen von Domenico Dolce und Stefano Gabbana vom Herzen bis zur handwerklichen Realisierung nach. - Picasso lo straniero / Palazzo Reale (20. September 2024 bis 2. Februar 2025):
80 Kunstwerke – darunter Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Drucke, Fotografien und Archivdokumente aus dem Musée Picasso Paris – werden in dieser Ausstellung zu sehen sein, die der Ästhetik und den politischen Wegen des Künstlers nachgeht, um zu verstehen, wie er seine eigene Identität als ewig Fremder in Frankreich geformt hat.
Where to eat: Neun kulinarische Tipps
Porta Romana ist als gastronomisches Viertel mit einer großen Auswahl an regionalen und internationalen Restaurants, Bäckereien und Cafés bekannt,. Für jeden Geschmack ist hier etwas dabei:
- Trippa: Diese Trattoria für neugierige Fleischliebhaber bietet traditionelle oder frittierte Kutteln als Must-Try-Gericht, aber auch Ossobuco, Vitello Tonnato und verschiedene Primi Piatti wie Gnocchi und Tagliatelle.
- Giulio Pane e Ojo: Römische Küche in Mailand und mit Gerichten wie frischer Pasta Carbonara, Amatriciana oder Cacio e Pepe sowie römischen Artischocken, Supplì und Fleischgerichten.
- Fratelli Torcinelli: Apulische Küche mit köstlichem Streetfood wie Focaccia, Torcinelli oder auch Orecchiette und Fleischgerichten.
- Pastamadre: Ein intimes, familiengeführtes Restaurant mit mediterranen Speisen in alter italienischer Tradition – wie etwa köstlichen Meeresfrüchte-Pasta-Gerichten.
- Autem: Ein modernes und raffiniertes Restaurant, das ein anspruchsvolles gastronomisches Erlebnis bietet.
- Yapa: Ein Restaurant mit asiatischen und südamerikanischen Einflüssen, in dem man den kulinarischen Horizont erweitern und Aromen anderer Kontinente kosten kann.
- Giannasi: Ein kleiner Kiosk im Herzen von Porta Romana, der das berühmteste Rotisserie-Hähnchen in Mailand serviert.
- Marlà: Ein Paradies für Naschkatzen und ein Dessertlabor, in dem man frühstücken oder einen Snack mit Croissants, Maritozzi und eine Vielzahl kleiner Kuchen kosten kann.
- Longoni: Eine Bäckerei, in der man ein süßes oder herzhaftes Frühstück genießen oder auch einen Snack zu sich nehmen kann.
Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.