Osttirol: Neue Hängebrücke macht den Iseltrail noch attraktiver

Seit sei­ner Er­öff­nung im Jahr 2020 gilt der neue „Isel­trail” in Ost­ti­rol als bei­spiel­lose Er­folgs­ge­schichte. 2023 ge­wann der mehr als 80 Ki­lo­me­ter lange Fern­wan­der­weg so­gar den „Ti­rol Tou­ristica Award” für sanf­ten Tou­ris­mus.

Seit die­sem Som­mer ist das Vor­zei­ge­pro­jekt ent­lang des längs­ten frei flie­ßen­den Glet­scher­flus­ses der Al­pen nun um eine wei­tere At­trak­tion rei­cher: Mit ei­ner Spann­weite von rund 84 Me­tern und ei­ner schwin­del­erre­gen­den Höhe von 90 Me­tern ver­bin­det eine neue Hän­ge­brü­cke über der Isel­schlucht die bei­den Orte Vir­gen und Prägra­ten.

Isel­trail Hän­ge­brü­cke (c) TVB Ost­ti­rol /​ Pe­ter Maier

Die ar­chi­tek­to­ni­sche Ver­bin­dung er­mög­licht zu­dem auch zwei wei­tere Rund­wan­der­wege, wie Franz Theurl – Ob­mann des Tou­ris­mus­ver­bands Ost­ti­rol und In­itia­tor des „Isel­trails” be­rich­tet: „Die po­si­ti­ven Aus­wir­kun­gen für die Re­gion über­tref­fen schon jetzt alle Er­war­tun­gen. In ers­ter Li­nie pro­fi­tie­ren die Be­triebe ent­lang der fünf Etap­pen zwi­schen Li­enz und dem Isel-Ur­sprung am Um­bal­kees.“

Die Naturspektakel auf dem „Iseltrail”

Osttirol Iseltrail
Isel­trail /​ Ost­ti­rol (c) Ti­rol Wer­bung /​ Mat­thias Schick­ho­fer

Auf dem „Isel­trail“ geht es in fünf Ta­gen ent­lang des un­ge­zähm­ten, 57 Ki­lo­me­ter lan­gen Isel von der Son­nen­stadt Li­enz hin­auf bis zur Quelle im ewi­gen Eis. Der letzte frei flie­ßende Glet­scher­fluss der Ost­al­pen bie­tet Le­bens­raum für viele vom Aus­ster­ben be­drohte Tiere und Pflan­zen. Des­halb wurde er mit sei­nen Ufer­be­rei­chen auch als eu­ro­päi­sches Schutz­ge­biet aus­ge­wie­sen.

Auf den 80 Ki­lo­me­tern Weg­stre­cke fluss­auf­wärts war­ten au­ßer­ge­wöhn­li­che Na­tur­spek­ta­kel, wie die dra­ma­ti­sche Schlucht bei Bo­bo­jach und die Glo­schlucht. Nach den Um­bal­fäl­len lässt der „Isel­trail“ bald schon die letz­ten Spu­ren der Zi­vi­li­sa­tion hin­ter sich und dringt in die hoch­al­pine Wild­nis des Na­tio­nal­parks Hohe Tau­ern vor.

Osttirol Iseltrail
Isel­trail /​ Ost­ti­rol (c) Ti­rol Wer­bung /​ Mat­thias Schick­ho­fer

Weite, baum­lose Hoch­tä­ler und blen­dend weiße Glet­scher be­herr­schen die Sze­ne­rie, ehe man dann end­lich am „Ge­burts­ort“ der Isel am Um­bal­kees-Glet­scher im Schat­ten der 3.499 Me­ter ho­hen Drei­her­ren­spitze steht.

Auch wenn diese Weit­wan­de­rung ste­tig berg­auf führt, war­ten den­noch nicht viele Hö­hen­me­ter – und bis auf die letzte Etappe zur Quelle ist keine be­son­dere al­pi­nis­ti­sche Er­fah­rung not­wen­dig. Über­nach­tet wird am Etap­pen­ziel – im Ho­tel, Gast­hof oder auf dem Zelt­platz. Oder man quar­tiert sich für die Wo­che in ei­ner kom­for­ta­blen Un­ter­kunft ein und lässt sich mor­gens und abends per Shut­tle zum Start bzw. Ho­tel chauf­fie­ren.

Der dreitägige Höfe Trail als Alternative

Kar­titsch am Höfe Trail /​ Ost­ti­rol (c) Ti­rol Wer­bung /​ Fu­to­rist /​ Klaus Da­pra

Als kür­zere Al­ter­na­tive bie­tet sich der drei­tä­gige „Höfe Trail“ an. Hier er­wan­dert man sich die un­ver­fälschte Land­schafts­kul­tur im Sü­den Ös­ter­reichs. Weit oben in Ost­ti­rol, wo der Fluss Gail ent­springt, ge­hö­ren Na­tur und Kul­tur seit Jahr­hun­der­ten un­trenn­bar zu­sam­men.

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Ob Berg­bauer, Im­ker, Kräu­ter-Fee oder Nacht­wäch­ter: Je­der hier oben im Gail­tal ist auf sei­nem Ge­biet Ex­perte und kann in­ter­es­sier­ten Gäs­ten ei­ni­ges er­zäh­len: von Re­gio­na­li­tät, Nach­hal­tig­keit und Au­then­ti­zi­tät. Ei­nen Schnell­kurs in Ent­schleu­ni­gung gibt es ganz ne­ben­bei auch dazu.

Höfe Trail /​ Ost­ti­rol (c) Ti­rol Wer­bung /​ Fu­to­rist /​ www.michaelmeyer-foto.com

Wer ei­nige Ost­ti­ro­ler Ori­gi­nale ein Stück ih­res We­ges be­glei­ten möchte, kann dies auf dem „Höfe Trail“ tun. Die Idee dazu wurde von den Men­schen vor Ort ent­wi­ckelt. Der gut aus­ge­schil­derte Weg von Hof zu Hof ver­bin­det in ei­ner drei­tä­gi­gen tal­na­hen Wan­de­rung die Ge­mein­den Kar­titsch, Ober­til­li­ach und Un­ter­til­li­ach.

Stän­dige Be­glei­ter des „Höfe Trails“ sind 14 kluge und fein­füh­lige „Hin­ter­grund­ge­schich­ten“ am We­ges­rand. Bei so viel Na­tur und Kul­tur knurrt ei­nem frü­her oder spä­ter der Ma­gen. Die­ser Hun­ger ist still­bar – mit lo­kal er­zeug­ten Le­bens­mit­teln di­rekt vom Hof. Der Hun­ger nach „Land­schafts­kul­tur un­ter­wegs“ wird wie­derum nach Vor­anmel­dung und zu den vor­ge­se­he­nen Ter­mi­nen von den „Ho­f­erleb­nis­sen“ am „Höfe Trail” ge­stillt.

www.osttirol.com

Autorin: Elisabeth Kapral

Als Ju­ris­tin hat Eli­sa­beth ge­lernt, ex­akt zu for­mu­lie­ren. Das kommt ihr jetzt zu­gute, wenn sie für travel4news schreibt. Wor­über sie schreibt, weiß sie da­bei ganz ge­nau, denn sie hat be­reits 108 der 193 in der UNO ver­tre­te­nen Län­der be­sucht – und viele von ih­nen auch mehr­fach.