Portugal: Die zehn interessantesten Markthallen an der Algarve

An der Al­garve gibt es na­tür­lich auch eine breite Aus­wahl an gut sor­tier­ten Su­per­märk­ten. Wer ein­kau­fen möchte wie die Por­tu­gie­sen, sollte aber un­be­dingt eine der bun­ten Markt­hal­len be­su­chen. Die zehn schöns­ten und in­ter­es­san­tes­ten stel­len wir hier kurz vor.

Ganz egal, ob man ein­fach nur schauen und sich von dem mun­te­ren Trei­ben in­spi­rie­ren las­sen oder selbst (und das oft über­ra­schend güns­tig) für die nächste Mahl­zeit ein­kau­fen möchte: In den Markt­hal­len fin­det man ein wun­der­ba­res Ge­misch an bun­ten Far­ben und auf­re­gen­den Ge­rü­chen – und dazu das leb­hafte Trei­ben der Markt­frauen und ‑män­ner, die laut­stark ihre Wa­ren an­prei­sen. Ein ech­tes, au­then­ti­sches, un­ver­gleich­li­ches Stück Al­garve, das man er­lebt ha­ben muss.

Die Markthallen in Olhão

Mon­tag bis Sams­tag von 7 bis 13 Uhr

Mer­ca­dos de Ol­hao (c) Al­garve Tou­rism Bu­reau

Längst ge­hö­ren die bei­den Markt­hal­len von Ol­hão zu den Wahr­zei­chen der Stadt an der Ria For­mosa. Die bei­den äu­ßer­lich iden­ti­schen Zie­gel­ge­bäude mit ih­ren mar­kan­ten Türm­chen lie­gen di­rekt am Was­ser zwi­schen zwei klei­nen Parks. Ge­baut wur­den sie zwi­schen 1912 und 1916 von Gust­ave Eif­fel. Se­hens­wert sind auch die 1998 vom por­tu­gie­si­schen Künst­ler An­tó­nio Costa Pin­heiro an­ge­brach­ten Flie­sen mit ty­pi­schen Sze­nen aus dem Le­ben an der Al­garve.

So ähn­lich die Hal­len von au­ßen aus­se­hen, so grund­ver­schie­den ist das, was es im In­ne­ren zu kau­fen gibt. Die west­li­che Halle ist fri­schem Fisch und Mee­res­früch­ten vor­be­hal­ten. Die Qua­li­tät und Viel­falt des An­ge­bots – von der Sar­dine über den Thun­fisch bis zur Scholle und von der Gar­nele bis zum Tin­ten­fisch – ist le­gen­där. Auch er­fah­re­nen Kö­chen pas­siert es hier oft, dass in der Aus­lage ein Mee­res­tier liegt, das sie noch nie zu­vor ge­se­hen ha­ben.

Al­les wei­ter fin­det man in der an­de­ren Halle. Fri­sches, saf­ti­ges Obst, erst­klas­si­ges Ge­müse, fri­sche und ge­trock­nete Kräu­ter gibt es ge­nauso wie Tro­cken­früchte und Ho­nig di­rekt vom Im­ker. Die große Aus­wahl an Käse er­freut je­den Fein­schme­cker. Ent­lang der Sei­ten­wände ha­ben die Metz­ger ihre Stände und ver­kau­fen fri­sches Fleisch, Ge­flü­gel und ge­räu­cherte Würste.

Sams­tags fin­det di­rekt vor den Zie­gel­hal­len di­rekt am Ufer des Na­tur­schutz­ge­biets Ria For­mosa zu­sätz­lich ein Bau­ern­markt statt, auf dem Er­zeu­ger aus der Um­ge­bung ihre sai­so­na­len Pro­dukte feil­bie­ten. Wer spon­tan Ap­pe­tit be­kommt, kann in ei­nem der zahl­rei­chen Ca­fés oder Re­stau­rants an der Au­ßen­seite der Markt­hal­len oder in der Um­ge­bung ein­keh­ren.

Die Markthalle von Loulé

Mon­tag bis Sams­tag von 7 bis 15 Uhr

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Mer­cado Loule (c) Al­garve Tou­rism Bu­reau

Ein Be­such der Stadt Loulé ohne ei­nen Ab­ste­cher in die präch­tige Markt­halle ist ein­fach un­denk­bar. Das Schmuck­stück im Zen­trum der Stadt, das Ende des 19. Jahr­hun­dert vom Ar­chi­tek­ten Mota Go­mes ent­wor­fen wurde, kom­bi­niert Ju­gend­stil-Ele­mente mit mau­ri­schen Ak­zen­ten, wie sie für die Al­garve so ty­pisch sind. Seit sei­ner Ein­wei­hung 1908 wurde der Markt im­mer wie­der um­ge­stal­tet und op­ti­miert. 2007 wurde er nach ei­ner um­fas­sen­den Re­no­vie­rung neu er­öff­net.

Ne­ben ei­nem rie­si­gen An­ge­bot an fri­schem Obst und Ge­müse, Fleisch und Fisch, Wurst und Käse in den 26 Ge­schäf­ten und an den 78 Stän­den fin­det man auch Kunst­hand­werk und re­gio­nal­ty­pi­sche Spe­zia­li­tä­ten wie Piri Piri-Sauce oder Flôr de Sal. Im­mer sams­tags strö­men aus der Um­ge­bung auch viele Bau­ern her­bei, die in den Gas­sen rund um die Markt­halle ihre Ware ver­kau­fen. Der Markt von Loulé ver­fügt au­ßer­dem über meh­rere Re­stau­rants und Ca­fés.

Der Mercado Municipal in Faro

Mon­tag bis Sams­tag von 8 bis 15 Uhr

Mer­ca­dos de Ol­hao (c) Mer­ca­dos Ol­hao

In der neuen Markt­halle von Faro – zen­tral, mo­dern und hell – wer­den Fisch und Mee­res­früchte, Obst und Ge­müse, Fleisch und Brot, Oli­ven und kleine Sü­ßig­kei­ten höchst ap­pe­tit­lich an­ge­bo­ten. Ne­ben dem klas­si­schen Markt fin­det man im Un­ter­ge­schoss ei­nen gro­ßen Su­per­markt und eine kos­ten­lose Tief­ga­rage.

Für den spon­ta­nen Hun­ger gibt es ver­schie­dene Ca­fés, Snack­bars und Re­stau­rants. Aber auch Schuh­ma­cher, ein Fri­seur und ein Zei­tungs­ki­osk sind hier zu fin­den. Für Ein­hei­mi­sche wie Tou­ris­ten ist die Markt­halle so­mit ein per­fek­ter Platz, um sich mit al­lem zu ver­sor­gen, was man zum täg­li­chen Le­ben braucht.

Der Mercado Municipal in Tavira

Mon­tag bis Sams­tag von  7 bis 13 Uhr

CM Ta­vira (c) CM Ta­vira /​ Ner­ve­de­sign

Nach­dem die wun­der­schöne alte Markt­halle Mer­cado da Ri­beira di­rekt am Ufer des Gilão-Flus­ses in Ta­vira zu klein ge­wor­den war, zo­gen die Le­bens­mit­tel­händ­ler 1990 in die nicht weit vom Zen­trum ent­fernte neue Markt­halle um. Dort gibt es un­ter ei­ner hel­len, freund­li­chen Stahl­kon­struk­tion viel Platz für Stände mit Le­bens­mit­teln al­ler Art. Da die Gänge er­freu­lich breit sind, kommt es auch bei grö­ße­rem An­drang nicht zu un­an­ge­neh­mer Enge.

Nicht weit vom Mer­cado Mu­ni­ci­pal fin­det man zahl­rei­che Sa­li­nen. Des­halb gibt es auf dem Markt auch ein gu­tes An­ge­bot an Meer­salz und Flôr de Sal. Der alte Mer­cado da Ri­beira wurde re­no­viert und lie­be­voll um­ge­stal­tet. Heute be­her­bergt er zahl­rei­che kleine Lä­den, Ga­le­rien, Re­stau­rants und eine Eis­diele. Er wird oft für kul­tu­relle Ver­an­stal­tun­gen ge­nutzt.

Der Mercado Municipal da Avenida in Lagos

Mon­tag bis Sams­tag von 7 bis 14 Uhr

(c) Al­garve Tou­rism Bu­reau

Der recht urige Mer­cado Mu­ni­ci­pal da Ave­nida in La­gos liegt nicht weit vom Fi­sche­rei­ha­fen und der Ma­rina ent­fernt. Die drei­stö­ckige Markt­halle wurde im Jahr 1924 an­stelle der 1915 bei ei­nem Brand zer­stör­ten Fá­brica da Porta de Por­tu­gal er­rich­tet und zwi­schen 2002 und 2004 um­fas­send re­no­viert und mo­der­ni­siert.

Im Erd­ge­schoss fin­det man die Fisch- und Mee­res­früch­te­stände und die Metz­ger, im ers­ten Stock die Ge­schäfte für Obst, Ge­müse und an­dere lo­kale Pro­dukte. Im zwei­ten Stock la­den ein Re­stau­rant und ein Café mit Ter­rasse zum Ver­wei­len nach der Ein­kaufs­tour ein. Se­hens­wert sind die Flie­sen­bil­der der Künst­le­rin Xana an der Süd­wand des Ge­bäu­des.

Der Mercado Municipal de Portimão

Mon­tag bis Frei­tag von 7 bis 14 Uhr und 17 bis 20 Uhr, Sams­tag von 7 bis 14 Uhr

(c) Al­garve Tou­rism Bu­reau

Fisch und Mee­res­früchte, Obst und Ge­müse von den Bau­ern der Um­ge­bung, Schin­ken vom mit Ei­cheln ge­mäs­te­ten schwar­zen Schwein, Ho­nig aus den Ber­gen von Mon­chi­que und ein schö­nes Sor­ti­ment an bun­ten Blu­men: Kein Wun­der, dass in der 2007 er­öff­ne­ten, fast 8.500 Qua­drat­me­ter gro­ßen Markt­halle von Por­timão der An­drang groß ist.

Be­son­ders am Sams­tag, denn dann ver­su­chen die Fisch­ver­käu­fer im ers­ten Stock, ihre Ware an die Frau oder den Mann zu brin­gen – und das ist im­mer mit dem Ser­vice ver­bun­den, die Tiere auch gleich kü­chen­fer­tig aus­zu­neh­men, die Flos­sen ab­zu­schnei­den, zu ent­schup­pen, zu wa­schen und zu häu­ten. In den Re­stau­rants der Um­ge­bung isst man gut und güns­tig.

Der Mercado Municipal in Silves

Mon­tag bis Frei­tag von 8 bis 14 Uhr, Sams­tag von 8 bis 16 Uhr

CM Sil­ves (c) CM Sil­ves

Es lohnt sich, schon früh­mor­gens in die ehe­ma­lige ara­bi­sche Haupt­stadt und eine der äl­tes­ten Städte der Al­garve zu fah­ren. Denn dann ist die Aus­wahl an fri­schem Fisch und Mee­res­tie­ren auf dem Markt am größ­ten. Beim Obst­sor­ti­ment merkt man, dass Sil­ves in­mit­ten des größ­ten Oran­gen-An­bau­ge­biets in Por­tu­gal liegt.

Im­mer am Sams­tag kom­men auch die Bau­ern aus der Um­ge­bung, um Obst und Ge­müse, Nüsse und Man­deln, ein­ge­legte Oli­ven, Käse-und Wurst­spe­zia­li­tä­ten, Brot, Ku­chen und tra­di­tio­nel­les Ge­bäck an­zu­bie­ten.

Die Markt­halle selbst ist nicht be­son­ders groß, aber ar­chi­tek­to­nisch durch­aus in­ter­es­sant, da das Ge­bäude im Stil des „Es­tado Novo” er­baut wurde. Die Fisch- und Fleisch­stände be­fin­den sich links und rechts der Obst- und Ge­mü­se­stände hin­ter ei­ner Reihe von Bo­gen­durch­gän­gen. Beim wö­chent­li­chen Bau­ern­markt ste­hen viele Händ­ler auch rund um die Halle im Freien.

Der Mercado Municipal in Vila Real de Santo António

Mon­tag bis Sams­tag von 7 bis 13.30 Uhr

(c) Al­garve Tou­rism Bu­reau

Auch aus dem na­hen Spa­nien kom­men gerne Be­su­cher nach Vila Real de Santo An­tó­nio, um sich mit Obst und Ge­müse, Fisch und Mee­res­früch­ten ein­zu­de­cken. Vor al­lem am Sams­tag tobt hier das Le­ben, wenn die Luft von ei­nem leb­haf­ten Stim­men­ge­wirr er­füllt ist und sich Ein­hei­mi­sche wie Tou­ris­ten ge­dul­dig ei­nen Weg durch die Menge bah­nen.

Ne­ben ei­nem brei­ten An­ge­bot an Le­bens­mit­teln – dar­un­ter zum Bei­spiel auch Ho­nig und Kräu­ter – kön­nen die Be­su­cher in der ho­hen, aber eher schmuck­lo­sen Markt­halle von Vila Real de Santo An­tó­nio auch Kunst­hand­werk wie etwa nach al­ter Tra­di­tion ge­floch­tene Korb­wa­ren zu kau­fen.

Der Mercado Municipal in Aljezur

Mon­tag bis Sams­tag von 9 bis 13 Uhr

Frutos se­cos (c) Al­garve Tou­rism Bu­reau

Di­rekt an der Brü­cke über den Ri­beira de Al­je­zur liegt die kleine, aber im­mer gut be­suchte Markt­halle von Al­je­zur. Das urige Ge­bäude ist nicht nur ein tol­ler Ort, an dem sich Ein­hei­mi­sche wie Tou­ris­ten an der West­küste der Al­garve mit fri­schem Fisch, Fleisch, Obst und Ge­müse und vie­len an­de­ren Din­gen ver­sor­gen kön­nen, son­dern auch ein so­zia­ler Treff­punkt.

Alte Män­ner sit­zen vor dem Haus in der Sonne, Haus­frauen tref­fen sich zum Klatsch. Pro­bie­ren sollte man un­be­dingt die Süß­kar­tof­feln, die hier in der Ge­gend zahl­reich an­ge­baut wer­den und von Ken­nern als die bes­ten in ganz Por­tu­gal ge­prie­sen wer­den.

Der Mercado Municipal dos Caliços in Albufeira

Diens­tag bis Sonn­tag von 8 bis 14 Uhr

(c) Al­garve Tou­rism Bu­reau

Rund um Alb­ufeira gibt es eine ganze Reihe klei­ne­rer Markt­hal­len. Der Mer­cado Mu­ni­ci­pal dos Ca­li­ços ist da­bei wohl der mit dem viel­sei­tigs­ten An­ge­bot. Ne­ben ei­ner schö­nen Aus­wahl an Obst und Ge­müse, Fleisch und Fisch an ei­nem der 20 Fisch­stände fin­det man auch ei­nen Blu­men­la­den, eine Bä­cke­rei, ein Fein­kost-Ge­schäft so­wie ei­nen Fri­seur und ei­nen Ta­bak­la­den. Alle Ab­tei­lun­gen er­reicht man über ei­nen gro­ßen, luf­ti­gen In­nen­hof. Am zwei­ten und drit­ten Sams­tag im Mo­nat fin­det zu­dem auf dem Park­platz ein gro­ßer Floh­markt statt.

Autorin: Elisabeth Kapral

Als Ju­ris­tin hat Eli­sa­beth ge­lernt, ex­akt zu for­mu­lie­ren. Das kommt ihr jetzt zu­gute, wenn sie für travel4news schreibt. Wor­über sie schreibt, weiß sie da­bei ganz ge­nau, denn sie hat be­reits 108 der 193 in der UNO ver­tre­te­nen Län­der be­sucht – und viele von ih­nen auch mehr­fach.

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