Madeira: Die Levadas auf dem Weg zum UNESCO-Weltkulturerbe

Be­reits die ers­ten Sied­ler von Ma­deira ha­ben mit dem Bau der Le­va­das be­gon­nen – und auch heute noch brin­gen diese kunst­voll an­ge­leg­ten Be­wäs­se­rungs­sys­teme das kost­bare Nass von schwer zu­gäng­li­chen Or­ten im re­gen­rei­chen Nor­den in den tro­cke­ne­ren Sü­den der In­sel.

Die por­tu­gie­si­sche In­sel ist für ihre üp­pi­gen Wäl­der, be­ein­dru­cken­den Fels­for­ma­tio­nen und tie­fen Tä­ler be­kannt. Doch was heute als Ma­gnet für Rei­sende und Na­tur­lieb­ha­ber gilt, war für die ers­ten Sied­ler eine Her­aus­for­de­rung. Denn ne­ben dem ge­mä­ßig­ten Klima und dem frucht­ba­ren Bo­den er­war­tete sie eben auch eine un­glei­che Ver­tei­lung des Was­sers, die durch die Rau­heit des Ge­län­des nur schwer zu meis­tern war.

Geschichte und Entstehung

Le­vada Nova da Lom­bada da Ponta do Sol (c) Fran­cisco Cor­reia

Die Le­va­das von Ma­deira wur­den im 15. Jahr­hun­dert ent­wi­ckelt, um das Was­ser von den re­gen­rei­chen Ge­birgs­re­gio­nen zu den tro­cke­ne­ren süd­li­chen Tei­len der In­sel zu lei­ten. Mitte des 19. Jahr­hun­derts be­gan­nen die Ein­hei­mi­schen, die zen­trale Berg­kette zu durch­boh­ren und um­fang­rei­che Tun­nel zu bauen, um erste Was­ser­wege von der Nord- zur Süd­seite der In­sel zu schaf­fen.

Ei­nige der äl­tes­ten Le­va­das sind noch im­mer in Be­trieb und sor­gen wei­ter­hin da­für, das Was­ser­gleich­ge­wicht auf der In­sel auf­recht­zu­er­hal­ten. Heute er­stre­cken sich diese Ka­näle mit ei­ner Ge­samt­länge von 3.100 Ki­lo­me­tern über die ganze In­sel und sind ne­ben der Was­ser­ver­sor­gung auch wich­tig für die Strom­erzeu­gung. Je­den­falls sind sie ein her­aus­ra­gen­des Bei­spiel für nach­hal­tige Was­ser­wirt­schaft und ein Sym­bol für die krea­tive In­ge­nieurs­kunst der frü­hen Sied­ler auf Ma­deira.

Hervorragende Wandermöglichkeiten

Le­vada do Risco (c) Fran­cisco Cor­reia

Ne­ben ih­rer prak­ti­schen Nut­zung ha­ben sich die Le­va­das in den letz­ten Jahr­zehn­ten auch zu ei­nem Pa­ra­dies für Wan­de­rer ent­wi­ckelt. Par­al­lel zu den Ka­nä­len ver­lau­fen näm­lich schmale Pfade, auf de­nen die Be­su­cher die atem­be­rau­bende Land­schaft Ma­dei­ras er­kun­den, die üp­pi­gen Wäl­der des Lau­ri­silva-Na­tio­nal­parks durch­que­ren und spek­ta­ku­läre Aus­bli­cke auf die Berg­land­schaf­ten und Küs­ten ge­nie­ßen kön­nen.

Ent­lang des Was­sers er­öff­nen sich Wege und Orte, die sonst nur schwer zu­gäng­lich wä­ren, was die Le­vada-Wan­de­run­gen zu ei­ner der be­lieb­tes­ten Ak­ti­vi­tä­ten auf Ma­deira macht. Die gut mar­kier­ten Wege ver­tei­len sich auf alle Schwie­rig­keits­grade und bie­ten nicht nur un­ver­gess­li­che Er­leb­nisse, son­dern auch die Mög­lich­keit, die viel­fäl­tige Flora und Fauna der In­sel haut­nah zu er­le­ben.

Auf dem Weg zum UNESCO-Weltkulturerbe

Wald auf Ma­deira (c) Ma­rio La Per­gola via Un­s­plash

Auf­grund ih­rer au­ßer­ge­wöhn­li­chen his­to­ri­schen und kul­tu­rel­len Be­deu­tung wur­den die Le­va­das für die Auf­nahme in das UNESCO-Welt­kul­tur­erbe no­mi­niert. Sie wä­ren so­mit die zweite von der UNESCO aus­ge­zeich­nete Se­hens­wür­dig­keit auf Ma­deira. Be­reits 1999 wurde der Lau­ri­silva-Wald zum Welt­na­tur­erbe er­klärt. Der Lor­beer­wald, der 20 Pro­zent der In­sel be­deckt und über 15 Mil­lio­nen Jahre alt ist, gilt welt­weit als der größte sei­ner Art.

www.visitmadeira.com

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Autorin: Elisabeth Kapral

Als Ju­ris­tin hat Eli­sa­beth ge­lernt, ex­akt zu for­mu­lie­ren. Das kommt ihr jetzt zu­gute, wenn sie für travel4news schreibt. Wor­über sie schreibt, weiß sie da­bei ganz ge­nau, denn sie hat be­reits 108 der 193 in der UNO ver­tre­te­nen Län­der be­sucht – und viele von ih­nen auch mehr­fach.

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