Bis 2030 will die Region Nassfeld-Pressegger See, Lesachtal und Weissensee in Kärnten als „World of Mountains & Lakes“ die nachhaltigste Tourismusregion Österreichs sein. Auf dem Weg dorthin haben jetzt 16 weitere Hotels im Naturpark Weissensee das Österreichische Umweltzeichen erhalten.
Neben hohen ökologischen Standards beweisen die Hotels damit, dass die Region ihre ökologischen Ziele – darunter die Klimaneutralität bis 2040 – konsequent umsetzt. Wir stellen einige der Vorzeige-Häuser am höchstgelegenen Badesee der Alpen vor.
Umweltschonender Urlaub im Naturpark Weissensee
Zehn Gemeinden, 21.000 Menschen und Unternehmen von Bergbahnen bis Stadtmarketing haben das Ziel, die nachhaltigste Tourismusregion Österreichs zu werden. Das beginnt in der Region Nassfeld-Pressegger See, Lesachtal und Weissensee mit dem Österreichischen Umweltzeichen als Gütesiegel für nachhaltigen Tourismus und ist mit der angepeilten Senkung der Treibhausgas-Emissionen um 55 Prozent nicht vorbei.
Insgesamt 29 Institutionen haben sich zusammengetan, um durch ein Bündel von Maßnahmen als „Welt des guten Lebens” bis 2040 die Klimaneutralität zu erreichen. Weitere Ziele sind eine Erhöhung der Slow Food-Betriebe um 50 Prozent, Zero-Waste-Konzepte, die vollständige Umstellung der Stromversorgung auf erneuerbare Energien und die Erhöhung des Anteils fleischloser Gerichte auf den Speisekarten um 30 Prozent.
Das Leonhard: Drei Generationen Gastlichkeit
Am Südufer des Weissensee verbindet Nicola Christian Müller in dritter Generation die Gastfreundschaft mit Liebe zur Natur. Was mit der Eisdiele seiner Großeltern Ernestine und Hermann begann, entwickelte sich zum Restaurant, dann zur Pension St. Leonhard und unter der Leitung der nächsten Generation – Thomas und Christa Müller – zum Vier-Sterne-Hotel mit Spa.
Ihr jüngster Sohn Nicola läutete im Das Leonhard nun wiederum eine neue Ära ein – mit einer nachhaltigen Hackschnitzelheizung und Warmwasser durch Solarenergie sowie mit dem Slow Food-Restaurant „SeeSeitn”, in dem regionale Produkte mit zertifizierter Qualität und nachvollziehbarer Herkunft verarbeitet werden. Auch bei den Gästen fördert Nicola grüne Mobilität, denn wer mit dem Zug anreist, wird gratis am Bahnhof abgeholt.
Hotel zum Weissensee: Nachhaltige Ladestation
Bis ins Jahr 1618 reichen die Wurzeln des Hotel zum Weissensee. Als der ursprüngliche Bauernhof entstand, war die Sommerfrische noch gar nicht erfunden. Die Schönheit des Sees und der Gailtaler Alpen untermalte nur harte Arbeit auf dem Hof. Als der Tourismus erblühte, eröffnete erst eine Gastwirtschaft, die dann zur Pension und schließlich zum Hotel wurde. Heute führt die Familie Koch das Haus in fünfter Generation.
Kärntner Gemütlichkeit, gelebte Gastfreundschaft und ein 2.000 Quadratmeter großer Badeplatz machen das Vier-Sterne-Hotel zur Ladestation für gestresste Seelen. Diese erholen sich mit gutem Gewissen, denn geheizt wird mit Pellets statt mit fossilen Brennstoffen, Photovoltaik-Anlagen decken den Strombedarf, wassersparende Maßnahmen helfen, Ressourcen zu schonen, und das Slow Food-Restaurant bietet saisonale und regionale Genüsse.
Kreuzwirt: Bergquellen und Blumenwiesen
In vierter Generation führt die Familie Aigner ihr Kinderhotel Kreuzwirt in und mit der Natur. 1930 übernahm Großvater Franz den Gasthof. Damals stärkten sich hier Fuhrleute auf dem Weg ins Weissenseer Hochland und ließen ihre Pferde rasten. Genuss, Erholung und Natur sind auch die Eckpfeiler des heutigen Vier-Sterne-Hotels. Neben dem Urlaubsglück von Familien stehen Schonung und Schutz der Umwelt im Mittelpunkt.
Im ersten biozertifizierten Kinderhotel in Europa arbeitet die Küche nur mit saisonalen Produkten aus der eigenen Bio-Landwirtschaft und aus der Umgebung. Das Heizen mit Hackschnitzeln aus dem Wald der Aigners und von umliegenden Höfen spart 200 Tonnen CO2 im Jahr. Die komfortablen Zimmer aus Zirben- und Eichenholz entstanden in Niedrigenergie-Bauweise. Die Kinder spielen auf Blumenwiesen und entwickeln in der zertifizierten Naturpark-Kinderbetreuung ihre Liebe zur Natur.
Neusacherhof: Genuss mit positiver Energiebilanz
Morgens ins Wasser des Weissensees springen, im Wald frische Luft tanken, im Spa abtauchen und am Abend ein exquisites Menü genießen: So schön kann nachhaltige Erholung sein. Bereits seit dem frühen 20. Jahrhundert genießen die Gäste auf dem Neusacherhof die einzigartige Natur am See. Im Lauf der Zeit wurde der Bauernhof zum Gasthof und dann zum Boutique- und Seminarhotel der Familie Rauter mit 16 Zimmern.
Nachhaltigkeit wird großgeschrieben, das Heizen und die Warmwasserbereitung mittels Wärmepumpe sowie die Energiegewinnung durch eine Solaranlage sorgen für eine positive Energiebilanz. Der mit drei Hauben ausgezeichnete Küchenchef Stefan Glantschnig arbeitet mit Bio-Produkten aus der Umgebung und der Region. Sein „Wirtshaus” ist nicht nur Genussort für die Gäste, sondern auch das Herz des dörflichen Lebens.
Hotel Winkler-Tuschnig: Seerosen und Berge
In Traumlage am Ufer des Weissensees bietet das Hotel Winkler-Tuschnig nachhaltige Urlaubsfreuden. Mit 17 Zimmern und zwei Ferienwohnungen, die mit maßgefertigten Möbeln von lokalen Handwerkern ausgestattet sind, einer regionalen Küche und emissionsfreien Vergnügungen am und auf dem Wasser sind die Bedingungen für eine umweltschonende Erholung ideal.
Am Badestrand mit Seerosenbucht und Liegewiese lässt sich die Szenerie aus Bergen und dem See mit Wasser in Trinkwasserqualität beim Schwimmen, Rudern und Träumen genießen. Dabei liegen der Inhaberfamilie Winkler die Regionalität und Saisonalität der Küche besonders am Herzen. Gemüse, Fisch und Fleisch stammen von Höfen der Umgebung, Kräuter aus dem eigenen Garten – und so viel wie möglich aus Bio-Erzeugung.
www.weissensee.com / www.slowfood.travel
Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.