Die World Cetacean Alliance (WCA) hat die Whitsundays als „Whale Heritage Area” ausgezeichnet. Für Australien ist die Inselgruppe damit die zweite Region mit diesem Status nach der bereits 2019 dazu gekürten Hervey Bay an der Fraser Coast von Queensland.
„Whale Heritage Areas” sind ein Teil des umfassenderen Programms der „Wildlife Heritage Areas”, die von der World Cetacean Alliance und der World Animal Protection ins Leben gerufen wurden. Die Auszeichnung hebt besonders wildtierfreundliche und um den Naturschutz bemühte Reiseziele hervor.
Hervey Bay – die weltweit erste „Whale Heritage Area” – macht vor allem als Australiens „Whale Watching Capital” und australischer Sitz der Non-Profit Organisation „Pacific Whale Foundation” von sich reden. Diese hat sich dem Schutz der Wale und Delfine im gesamten Pazifikraum verschrieben. In Hervey Bay können die Besucher auf der „Ultimate Whale Watch” an der Seite von Forschern der Foundation auf Walbeobachtungstour gehen.
Die Strände der Whitsundays – darunter der weltberühmte Whitehaven Beach und das Panorama des Hill Inlet – zählen zu den bekanntesten Postkartenmotiven der Welt. Dabei bilden die 74 Inseln im Great Barrier Reef mehr als nur ein tropisches Paradies: Das Gebiet gilt als bedeutende Geburtsstätte für Buckelwale. Von Juli bis September sind hier Mutterwale mit ihren neugeborenen Kälbern zu sehen, während sie ihnen das Schwimmen, Tauchen und Spielen beibringen.
Darüber hinaus finden in den Whitsundays noch fünf weitere Wal- und vier Delfinarten eine Zuflucht. Einige – wie der Kurzflossen-Grindwal – sind das ganze Jahr über zu sehen, während andere auf ihrer Wanderung hier vorbeiziehen.
Heuer im Juni feiern die indigenen Bewohner der Region, die Ngaro, erstmalig die Ankunft der Wale mit dem Cultural Welcome Whale Event. Diese kulturelle Veranstaltung markiert den Beginn der Walsaison und widmet sich der tiefen spirituellen Verbindung zwischen den traditionellen Besitzern des Gebietes und den Walen.
Im August rückt das „Great Barrier Reef Festival” die Schätze der marinen Landschaft vor Ort ins Rampenlicht. Vier Tage lang dreht sich dann alles um die Wunder der Ozeane und die Kultur der Küstenregion – von Paraden und Märkten über Workshops zum Riff bis zu speziellen Touren an der Seite von Master Reef Guides und Erlebnissen für die ganze Familie.
Um die kostbare Wildnis des Ozeans zu schützen, hat sich die Initiative „Whales of the Whitsundays” zum Ziel gesetzt, Einheimische und Touristen gleichermaßen über die Wale der Region und die Bedrohungen, denen sie gegenüberstehen, zu informieren. Das Projekt sieht etwa die Verankerung der Richtlinien für den Bootabstand und die Reduzierung der Lärmbelastung vor und ermutigt die Menschen, sich an Citizen Science Programmen zu beteiligen.
„Die Auszeichnung ist ein großer Erfolg für die Whitsundays und spiegelt die harte Arbeit und das Engagement der Gemeinschaft für den Meeresschutz und das kulturelle Erbe wider.“
Elizabeth Cuevas Zimbrón, Leiterin des Whale Heritage Areas Programms der WCA
Die Ausweisung der Region als „Whale Heritage Area” soll nun ebenfalls zur Förderung von Bürgerforschungsprojekten beitragen, lautet die Hoffnung des örtlichen „Whitsunday Local Marine Advisory Committee”. Dabei wird das Bewusstsein für die majestätische Tierwelt der Whitsundays geschärft und die Menschen werden dazu inspiriert, sich aktiv daran zu beteiligen, sie besser zu verstehen und zu schützen.
Zu den engagierten Akteuren der Region zählen auch ausgewählte Tourenveranstalter wie der Eco Tourism-zertifizierte „Whitsunday Paradise Explorer”, die auf einen nachhaltigen, respektvollen Tourismus setzen und spezielle Walbeobachtungstouren anbieten.
Auch wer zur Walsaison einen Bootsausflug ans Great Barrier Reef mit einem der anderen, nicht auf Whale Watching spezialisierten Anbieter bucht – etwa den mehrfach prämierten „Red Cat Adventures” oder „Sailing Whitsundays” – hat gute Chancen, Wale zu sehen.
Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.