Vorsicht, Touristenfallen: Tipps für berühmte Sehenswürdigkeiten

Die Vor­freude auf be­rühmte Se­hens­wür­dig­kei­ten ist meist groß – und die Ent­täu­schung manch­mal ebenso, wenn man dann end­lich vor Ort ist: Men­schen­mas­sen und hor­rende Preise sind zu fast schon üb­li­chen Be­gleit­erschei­nun­gen vie­ler tou­ris­ti­scher High­lights ge­wor­den.

Ho­lidu – die Such­ma­schine für Fe­ri­en­häu­ser – hat be­liebte Se­hens­wür­dig­kei­ten un­ter die Lupe ge­nom­men. Was gibt es vor Ort zu be­ach­ten? Sind viel­leicht ver­steckte Al­ter­na­ti­ven vor­han­den und die Se­hens­wür­dig­keit bes­ser ganz zu mei­den? Oder gibt es Hin­ter­tür­chen, mit de­nen man trotz­dem das Best­mög­li­che aus der Be­sich­ti­gung her­aus­ho­len kann?

Markusplatz /​ Venedig

Mar­kus­platz /​ Ve­ne­dig (c) pix­a­bay

Wer Ge­dränge mag und kein Pro­blem da­mit hat, auch mal 15 Euro für ei­nen Cap­puc­cino zu be­zah­len, wenn er Platz in ei­nem der Ca­fes nimmt, wird sich auf dem Mar­kus­platz sehr wohl füh­len. Die 5 Euro Ein­tritt in die Alt­stadt von Ve­ne­dig, die man ab die­sem Jahr an be­stimm­ten Ta­gen ent­rich­ten muss, fal­len da auch nicht mehr be­son­ders ins Ge­wicht. Na­tür­lich ist der weit­läu­fige Platz mit dem Do­gen­pa­last, dem Uh­ren­turm und dem Mar­kus­dom ein Traum – aber das fin­den eben un­zäh­lige Men­schen.

Ho­lidu-Tipp: Ve­ne­dig und der Mar­kus­platz ste­hen auf je­der Liste der Orte, die man ein­mal im Le­ben ge­se­hen ha­ben muss – und das zu­recht. Nur ist es bes­ser, au­ßer­halb der Sai­son hier­her zu kom­men. Den Mar­kus­platz be­sucht man wie­derum am bes­ten schon früh­mor­gens. Da­nach lo­cken ge­nü­gend schmale Gas­sen mit ver­steck­ten Lä­den und In­nen­hö­fen oder die ma­le­ri­schen In­seln Mu­rano und Bu­rano.

Uffizien /​ Florenz

Uf­fi­zien /​ Flo­renz (c) pix­a­bay

Die „Ga­le­ria degli Uf­fizi” ge­hört si­cher­lich zu den meist­be­such­ten Mu­seen der Welt und nimmt die Be­su­cher mit auf eine Reise durch die Kunst­ge­schichte. Aber bei vie­len Tou­ris­ten ist die Ent­täu­schung vor­pro­gram­miert, wenn sie blind dem Rei­se­füh­rer in die Uf­fi­zien fol­gen, aber ei­gent­lich gar kein In­ter­esse an Kunst ha­ben.

Tat­säch­lich ma­chen sich die we­nigs­ten Ge­dan­ken dar­über, ob eine welt­be­rühmte Se­hens­wür­dig­keit für sie per­sön­lich über­haupt ge­eig­net ist. In ei­ner der Google-Re­zen­sio­nen wird an­ge­merkt: „Wenn Sie Kunst lie­ben, wer­den Sie das Mu­seum lie­ben, wenn Sie nor­mal sind, dann ge­nie­ßen Sie den Rest von Flo­renz und er­spa­ren Sie sich die­sen un­nö­ti­gen Stress.”

Ho­lidu-Tipp: Für Kunst­lieb­ha­ber viel­leicht ein Must-See, wenn man das Ti­cket im Vor­hin­ein kauft, um stun­den­lan­ges An­ste­hen zu ver­mei­den. Die Uf­fi­zien auf­zu­su­chen, nur um sie auf der To-do-Liste ab­zu­ha­ken? Wir sa­gen: Nein! Flo­renz ist selbst ein Frei­licht­mu­seum. Wer mit of­fe­nen Au­gen durch die Stadt spa­ziert und auf die zahl­rei­chen De­tails ach­tet, ge­nießt kos­ten­los Kunst und Kul­tur – und zwar in ei­nem selbst ge­wähl­ten Aus­maß.

Montmartre /​ Paris

Mont­martre /​ Pa­ris (c) pix­a­bay

Herz­lich will­kom­men auf dem “Place du Tertre” im wun­der­schö­nen Pa­ri­ser Vier­tel Mont­martre! Darf es eine krea­tive Ka­ri­ka­tur oder ein über­teu­er­ter Sche­ren­schnitt sein, der je­dem, der ein we­nig lang­sa­mer über den Platz schlen­dert, in die Hand ge­drückt wird? Na­tür­lich muss der ver­dutzte Kunde zah­len, denn schließ­lich wurde das Pro­dukt schon an­ge­fer­tigt. Künst­ler an Künst­ler rei­hen sich dicht an dicht an­ein­an­der – und je­der passt auf wie ein Luchs. Die be­vor­zugte Beute? Tou­ris­ten!

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Ho­lidu-Tipp: Sacré Co­eur – nahe des „Place du Tertre” – lohnt si­cher­lich den Be­such. Schon al­lein die Aus­sicht, die der Vor­platz mit sich bringt, lässt das Herz hö­her schla­gen. Doch der „Place du Tertre” selbst? Der kann ge­trost von der Liste ge­stri­chen wer­den. Lie­ber die Zeit da­für nut­zen, durch die pit­to­res­ken Gas­sen zu schlen­dern und das Vier­tel fernab des über­lau­fe­nen und über­teu­er­ten Plat­zes voll mit über­eif­ri­gen Händ­lern zu ge­nie­ßen.

Westminster Abbey /​ London

West­mins­ter Ab­bey (c) Vi­sit Bri­tain /​ Ju­lian El­liott

Mit knapp 34 Euro Ein­tritt für ei­nen Er­wach­se­nen ist ein Be­such der West­mins­ter Ab­bey in Lon­don al­les an­dere als ein Schnäpp­chen. Dazu kom­men die stän­di­gen Be­glei­ter von Top-Se­hens­wür­dig­kei­ten: er­drü­cken­des Ge­dränge und lange War­te­zei­ten. Loh­nens­wert ist der Be­such nur für Fans der bri­ti­schen Royals oder der eng­li­schen Li­te­ra­tur – sind hier doch un­ter an­de­rem die Grä­ber von Charles Di­ckens und Ru­dyard Ki­pling zu fin­den.

Ho­lidu-Tipp: Es gibt auch ei­nen Weg, die West­mins­ter Ab­bey zu be­su­chen, ohne ei­nen Penny zu zah­len. Ein­fach bis 17 Uhr un­ter der Wo­che (au­ßer mitt­wochs) oder bis 15 Uhr am Wo­chen­ende war­ten und den „Even­song” be­su­chen. Dann singt der Kir­chen­chor eine Stunde lang für die Zu­hö­rer auf den Bän­ken – und das voll­kom­men gra­tis. Zwar kann die Kir­che auf diese Weise nicht selbst­stän­dig er­kun­det wer­den, doch den Blick schwei­fen und die be­ein­dru­ckende Ar­chi­tek­tur auf sich wir­ken las­sen ist nicht nur mög­lich, son­dern in die­ser ma­gi­schen Stim­mung so­gar ein ab­so­lut un­ver­gess­li­ches Er­leb­nis.

Cliffs of Moher /​ Irland

Cliffs of Mo­her /​ Ir­land (c) Ho­lidu

„Hier schie­ben sich Tou­ris­ten­mas­sen an der Steil­küste ent­lang. Jeg­li­che Ku­lisse wird ei­nem ver­dor­ben durch das auf Mas­sen und Rei­se­bus-Ko­lon­nen aus­ge­legte Küs­ten­ge­biet.” So heißt es auf Google in ei­ner Be­wer­tung der Cliffs of Mo­her. Die Klip­pen an der West­küste Ir­lands sind eben be­liebt – und wahr­schein­lich auch fo­to­gen, doch lässt sich das auf­grund des An­drangs und manch­mal auch auf­grund des Wet­ters nicht im­mer so leicht her­aus­fin­den. Ein be­fes­tig­ter Weg führt die Be­su­cher ent­lang der Küste. Die Ab­sper­run­gen dür­fen nicht über­tre­ten wer­den. Würde sich je­der daran hal­ten, wäre das eine oder an­dere Pan­ora­ma­bild si­cher­lich zu schie­ßen…

Ho­lidu-Tipp: Ver­zich­ten Sie dar­auf, sich mit den be­reits in der Ne­ben­sai­son zahl­rei­chen Rei­se­bus-In­sas­sen wie die Lem­minge ei­nen Weg ent­lang zu schie­ben, der Sie die im­po­san­ten Klip­pen kaum ge­nie­ßen lässt. Wir emp­feh­len statt­des­sen die Wan­de­rung von Hag’s Head zum Vi­si­tor Cen­ter. Der Weg ist teil­weise un­be­fes­tigt. Wer gut zu Fuß ist, kann aber so ki­lo­me­ter­lang ent­lang der Klip­pen spa­zie­ren und in Ruhe seine Fo­tos von der Um­ge­bung schie­ßen. Den teu­ren Park­platz am Vi­si­tor Cen­ter er­spart man sich auf diese Weise auch gleich. Pla­nen Sie rund vier Stun­den Geh­zeit hin und re­tour ein.

Blarney Stone /​ Irland

Blar­ney Castle /​ Ir­land (c) Ho­lidu

Der sa­gen­um­wo­bene „Blar­ney Stone” be­fin­det sich auf der Au­ßen­seite des obe­ren Wehr­gangs im Blar­ney Castle. Wer ihn küsst, er­hält die Gabe der Re­de­ge­wandt­heit, heißt es. Be­su­cher, die dies tun wol­len, müs­sen aber stun­den­lan­ges An­ste­hen, ei­nen schwin­del­erre­gen­den Auf­stieg und schließ­lich eine akro­ba­ti­sche Übung meis­tern: Um den Stein zu küs­sen, ist es not­wen­dig, sich rück­lings über die Brüs­tung zu leh­nen. Na­tür­lich wird au­to­ma­tisch ein Bild ge­schos­sen, das als Sou­ve­nir ge­kauft wer­den kann. Den „Blar­ney Stone” zu küs­sen, ist also was nun ge­nau: ma­gisch, wit­zig oder ek­lig? Im­mer­hin küs­sen ihn pro Tag Hun­derte Be­su­cher …

Ho­lidu-Tipp: Für Blar­ney Castle zah­len die Be­su­cher ei­nen ho­hen Ein­tritt, doch ist der Vor­gang, den Stein tat­säch­lich auch zu küs­sen, wirk­lich nicht je­der­manns Sa­che und auch nicht ge­rade hy­gie­nisch. Zwar sind die Gär­ten und Spa­zier­wege um Blar­ney Castle schön an­ge­legt, doch gibt es in Ir­land zahl­rei­che Bur­gen, die bil­li­ger und we­ni­ger stark fre­quen­tiert sind.

Prager Burg /​ Prag

Prag (c) pix­a­bay

Auf dem Ge­lände der Pra­ger Burg – hoch über der Haupt­stadt der Tsche­chi­schen Re­pu­blik – ver­lau­fen sich die Mas­sen zu man­chen Jah­res- und Ta­ges­zei­ten ein we­nig und las­sen die his­to­risch In­ter­es­sier­ten das Am­bi­ente ge­nie­ßen. Doch Vor­sicht! Ver­schie­dene Ti­ckets be­inhal­ten ver­schie­dene Se­hens­wür­dig­kei­ten. Die Be­su­cher soll­ten sich un­be­dingt im Vor­hin­ein dar­über klar sein, wel­che Orte sie be­sich­ti­gen möch­ten, und ge­nau prü­fen, wel­che Mu­seen bzw. Ge­bäude in wel­chem Ti­cket ent­hal­ten sind. Vor al­lem das be­rühmte „Gol­dene Gäss­chen” ist nicht in je­der Ti­cket­va­ri­ante da­bei und kos­tet ge­ge­be­nen­falls ex­tra.

Ho­lidu-Tipp: Um sich nicht im Nach­hin­ein zu är­gern, dass man mehr ge­zahlt hat, als man ei­gent­lich wollte, kann je­der, der nicht stark mit­tel­al­ter­lich oder his­to­risch in­ter­es­siert ist, auf die Burg­an­lage ge­trost ver­zich­ten. Eine fan­tas­ti­sche Aus­sicht bie­tet in Prag schließ­lich auch der Letná-Hü­gel mit sei­ner idyl­li­schen Park­an­lage. Kos­ten­frei lässt sich hier der Blick auf die Pra­ger Alt­stadt und auf die Burg selbst ge­nie­ßen.

Autor: Wolfgang Tropf

Wolf­gang ist seit 26 Jah­ren als Rei­se­jour­na­list tä­tig. In die­ser Zeit hat er ins­ge­samt 2.700 Tage auf Rei­sen im Aus­land ver­bracht und da­bei 118 der 193 in der UNO ver­tre­te­nen Län­der be­sucht – die meis­ten da­von mehr­fach. Wor­über er hier auf travel4news schreibt, kennt er da­her fast im­mer aus ei­ge­nen Er­fah­run­gen.

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