Dass Litauen viel zu bieten hat, spricht sich erst langsam in Europa herum. Auch im Jahr 2024 warten wieder einige neue Erlebnisse, Attraktionen und Geheimtipps, mit den denen die Besucher ihren Aufenthalt auf ganz besondere Weise gestalten können.
Saunieren im ehemaligen Gefängnis
Lukiškės 2.0 in Vilnius war einst ein Gefängnis und ist jetzt ein Zentrum für Musik, Kunst und Unterhaltung. Seit heuer kann hier auch ein gutes Sauna-Erlebnis genossen werden. Die igluförmige Sauna „Vytautas beats the gong” erwartet bis Mai die Saunaliebhaber und könnte sogar zu einer dauerhaften Einrichtung werden.
In dieser unkonventionellen Umgebung warten aber nicht nur heißer Dampf und ein Eiswasserbad, sondern auch thematische Programme von professionellen Saunameistern. Die neue Sauna „Vytautas beats the gong” ist bereits letztes Jahr im Herzen des Vingis-Parks eröffnet worden und zusätzlich wird heuer der Dampf auch auf einem speziell gebauten Ponton auf dem Fluss Neris aufsteigen.
Spaziergang auf dem Fernsehturm
Ein Spaziergang auf der Kante des Vilnius Fernsehturms in 170 Metern Höhe ist ein besonderes Erlebnis, das auf jede Bucketliste für Vilnius gehört. Nach einer kurzen Einweisung ist man bereit, die windige Freiheit und die atemberaubende Aussicht auf die Hauptstadt Litauens zu genießen – natürlich immer vorausgesetzt, dass man keine Höhenangst kennt …
Auf den Spuren einer heimlichen Liebe
Im 16. Jahrhundert erlebten Sigismund August, Großfürst von Litauen, und Barbara Radziwill, Königin von Polen, eine skandalöse und dramatische Liebesgeschichte, die Künstler aller Epochen inspirierte. Dem Pfad der heimlichen Liebe folgt man heute durch die wichtigsten Orte in Vilnius, an denen das berühmte Paar lebte, liebte und auf Widerstand stieß.
Mit dem Audioguide, der so gesprochen ist, als würde Barbara Radziwill selbst zu ihrem Geburtsort, ihren romantischen Momenten und ihrem tragischen Ende führen, taucht der Besucher regelrecht in die Geschichte der Liebenden ein. Es ist eine romantische Reise mit 21 Stationen, die zum Erkunden der Geschichte von Vilnius im 16. Jahrhundert einlädt.
Historische Autos in Vilnius
Ein historisches Automuseum von Weltrang lässt sich im legendären Taxipark von Vilnius – gleich hinter der Altstadt – entdecken. Die größte Sammlung in Litauen zeigt mehr als 100 Exemplare, die die Entwicklung des Automobils von den frühesten Kraftfahrzeugen bis zu modernen Supersportwagen darstellt.
Die einzigartigen und exklusiven Exponate erzählen dabei nicht nur ihre eigene Geschichte, sondern versetzen auch in bedeutende Momente der Weltgeschichte. Die Gelegenheit, Platz in einem historischen „Delage” oder im Auto des Königs von Nepal zu nehmen und Fahrzeuge zu erleben, die mit Persönlichkeiten wie Coco Chanel, Paul McCartney und Albert Einstein in Verbindung gebracht werden, sollte man nicht verpassen.
Litauische Weingärten
Vielfältige Arten von Wein aus Kirschen, Äpfeln, Johannisbeeren, Heidelbeeren, Quitten, Preiselbeeren, Sanddorn, Erdbeeren und sogar Tomaten kann man im Weinberg „Miella vyninėje” in der Region Alytus probieren. Für das Jahr 2024 sind in diesem jungen, von 5.000 Rebstöcken umgebenen Weinberg unter anderem lehrreiche Verkostungen unter dem Motto „Lernen Sie den litauischen Wein kennen” geplant.
Übernachtung in einem kaputten Bett
Kaum jemand hat schon einmal von einem sehr schlechten Hotel in Kaunas gehört. Die Macher des „Very Bad Hotel“ in Žaliakalnis werden jedenfalls schon bald in ein neues Hotel namens „Broken Bed“ einladen. Laut „Kaunas IN” wird die Schwester des „Very Bad Hotel” in einem Haus untergebracht sein, das an die Residenz der „Adams Family” erinnert, und soll die perfekte Wahl für Besucher von Kaunas sein, die eine etwas andere Art von Unterkunft suchen.
Kleines Versailles in Vilnius
Der Großhetman des Großfürstentums Litauen und Gouverneur von Vilnius, K.J. Sapiega, war einer der reichsten und einflussreichsten Adligen in Litauen. Man nannte ihn sogar den ungekrönten Herrscher von Litauen. Daher ist es auch kein Wunder, dass seine Residenz aus dem 17. Jahrhundert später gerne „Klein-Versailles” genannt wurde.
Nun wird der Sapiega-Palast in Vilnius in diesem Frühjahr zu neuem Leben erweckt und soll als Zweigstelle des Zentrums für zeitgenössische Kunst fungieren. Er wird Konzert‑, Konferenz- und Videovorführräume, Flächen für Ausstellungen und Bildungsaktivitäten, einen Lesesaal und ein Café umfassen. Führungen bieten die Möglichkeit, die Geschichte des Palastes und sein künstlerisches Erbe kennenzulernen.