Bhutan ist zu Recht auf der Bucket List vieler Globetrotter. Doch bei der Planung der Reise stellen sich auch Fragen: Wie kommt man hin? Wie schwierig ist es, ein Visum zu erhalten? Und was hat es eigentlich mit der berüchtigten „Tourism Fee” auf sich?
Wir wollen hier mit den gängigsten Bhutan-Mythen aufräumen und erklären, warum es eigentlich ganz easy ist, das Königreich mit seinen majestätischen Landschaften und einzigartigen kulturellen Erlebnissen selbst zu erkunden. Denn ein vereinfachter Visaprozess, eine gesenkte Gebühr für nachhaltige Entwicklung und erweitere Flugoptionen machen Bhutan nun noch leichter zugänglich.
Vereinfachtes Visaverfahren
Alle Besucher Bhutans benötigen ein Visum. Allerdings gibt es keine Einschränkungen hinsichtlich der Nationalität. Die Visa sind nicht limitiert und es gibt keine Obergrenze für die Zahl der Besucher in Bhutan. Jeder ist willkommen. Durch die Einführung eines Online-Systems zur Beantragung eines Visums ist der Prozess auch effizient geworden. In der Regel werden Visa innerhalb von fünf Arbeitstagen bearbeitet.
Das Visum ist bis zu 90 Tage gültig und muss – mit Ausnahme von Besuchern aus Indien, Bangladesch und den Malediven – vor der Ankunft beantragt werden. Dabei werden eine Gebühr für nachhaltige Entwicklung – die sogenannte „Sustainable Development Fee” (SDF) – und eine Visumgebühr in der Höhe von rund 36 Euro fällig. Die Besucher können das Visum direkt online, über einen Reiseveranstalter oder über ein Hotel beantragen.
Wer das Visum selbst beantragt, muss lediglich ein Online-Formular mit den wichtigsten Daten ausfüllen. Darüber hinaus sind nur eine digitale Kopie eines gültigen Reisepasses, ein aktuelles digitales Passfoto, die Nennung von Ankunfts- und Abreisedatum, eine gültige Reiseversicherung für die Dauer der geplanten Reise und die Angabe der Zahlungsinformationen erforderlich.
Ermäßigte Gebühr für nachhaltige Entwicklung
Die Gebühr für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Fee) ist ein täglicher Beitrag der Besucher zur Entwicklung des Landes. Sie wird von der königlichen Regierung Bhutans transparent und verantwortungsbewusst eingesetzt. Der Fond unterstützt verschiedene Bereiche des Königreiches wie Gesundheit, Bildung, Umwelt, Kultur und Wirtschaft und fördert so langfristige und nachhaltige Projekte für die Bürger.
Als kohlenstoffneutrale Nation nutzt das Land des Donnerdrachens die Gebühr auch, um seine großen Waldflächen zu erhalten. Im vergangenen September senkte Bhutan die SDF bis zum 31. August 2027 um 50 Prozent. Die neuen Tarife belaufen sich nun auf rund 91 Euro pro Person und Nacht. Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren zahlen die Hälfte und Kinder unter sechs Jahren nichts.
Erweitertes Flugangebot
Die bhutanischen Fluggesellschaften Drukair und Bhutan Airlines haben ihr Flugangebot erweitert und bieten mit Nonstop- und Transitflügen ab Indien, Singapur, Thailand, Nepal und Bangladesch zum internationalen Flughafen Paro eine direkte Verbindung ins Königreich Bhutan.
In Kürze nimmt Bhutan Airlines auch Flüge von Sharjah in den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Paro auf. Außerdem unterzeichnete Bhutan ein Luftverkehrsabkommen mit der Regierung von Kuwait. Dieser Ausbau der Flugverbindungen steht im Einklang mit Bhutans Bestreben, auf die steigende Nachfrage von Reisenden zu reagieren.
Beste Reisezeit für Bhutan
Das Visum, der Flug und die SDF-Gebühr sind geklärt. Es stellt sich aber noch die Frage, was denn die beste Reisezeit für Bhutan ist. Dabei sollte man sich überlegen, was man vor Ort genau erleben möchte. Denn die beste Reisezeit hängt von der gewünschten Aktivität ab – je nachdem, ob man eine Wanderung unternehmen, bestimmte Orte besuchen oder an traditionellen Festen teilnehmen möchte.
Von Mitte März bis Mai blühen die Rhododendren im östlichen Himalaya, die Temperaturen sind milder und der Himmel ist etwas weniger klar als im Herbst. Der April bietet sehr gute Möglichkeiten für Wanderungen in niedrigeren Höhen. Im April, Mai, Oktober und November sind die Trekkingbedingungen optimal, wobei der Frühling mehr Niederschlag bringt und der Herbst eine klarere Sicht auf die Berge und angenehme Tagestemperaturen von 20 Grad Celsius bietet.
In der Sommersaison, die von Juni bis Mitte September geht, sind Wanderungen wegen der Regenfälle weniger empfehlenswert. Der Oktober bietet angenehmes Wetter, einen klaren Himmel, farbenfrohe Feste und ausgezeichnete Trekking-Bedingungen. November und Dezember hingegen sind die beste Zeit, um die Schwarzhalskraniche im Phobjikha-Tal zu beobachten. Sie bleiben bis März im Tal.
Der Sommer ist ideal, um hoch gelegene alpine Wildblumen wie den seltenen Blaumohn zu entdecken. Dazu kommen Sommerfeste in weniger besuchten Gebieten wie dem Haa-Tal. Obwohl es im Sommer regnet, handelt es sich in der Regel nicht um einen heftigen Monsun. Die Niederschläge führen aber zu sprudelnden Wasserfällen und Flüssen und die Landschaft verwandelt sich in üppiges Grün.
Der Winter dauert von November bis Februar und ist ebenfalls eine gute Zeit, um den größten Teil Bhutans zu besuchen. Eine Ausnahme bilden hier nur die hohen Bergpässe. Weniger Touristen und das milde Wetter in den Tälern sorgen für ein entspanntes Erlebnis – auch wenn warme Kleidung definitiv empfohlen wird. In den wichtigsten touristischen Tälern fällt kaum Schnee und der klare Himmel macht diese Zeit zu einer beliebten Saison für Fotografen.
Ein Besuch der eindrucksvollen religiösen Feste in Bhutan zählt zu den absoluten Highlights bei einer Reise ins Land des Donnerdrachens. Die Festivals richten sich nach dem Mondkalender. Einheimische versammeln sich in traditioneller Kleidung – zusammen mit Mönchen und lokalen Händlern.
Während die beliebten Tsechus in Paro und Thimphu viele Touristen anziehen, bieten kleinere regionale Feste ein persönlicheres Erlebnis. Das „Royal Highland Festival” im Oktober mit seiner einzigartigen Mischung aus Pferderennen, Musik und Yak-Schönheitswettbewerben zählt definitiv zu den Höhepunkten des Jahres.