Die Seychellen genießen weltweit einen hervorragenden Ruf dank ihrer Bilderbuchstrände mit Palmen, feinem Sand und Granitfelsen. Doch abseits vom Sonnenschirm warten ebenfalls zahlreiche Erlebnisse. SeyVillas – der Spezialist für den individuellen Seychellen-Urlaub – verrät, was man auf der Inselgruppe im Indischen Ozean nicht versäumen sollte.
Ein Blick ins Innere der Inseln gibt einen Einblick in Kultur und Kulinarik, Feste und Lieblingsgerichte. Aldabra-Schildkröten und die Riesennuss „Coco de Mer” stehen an der Spitze der faszinierenden Flora und Fauna der Seychellen. Statt zum Sonnenbaden geht es auf den Golfplatz, zum Reitausflug oder auf spannende Wanderungen.
Die kleinste Hauptstadt der Welt
Victoria bildet mit seinen 26.000 Einwohnern die größte Siedlung der Inselgruppe. Die 1778 von französischen Siedlern gegründete Stadt liegt im Nordosten der Insel Mahé und gilt als kleinste Hauptstadt der Welt. Ihren Namen erhielt sie von den britischen Kolonialmächten, die sie zu Ehren ihrer Königin Victoria tauften.
Die Hafenstadt ist der wichtigste Umschlagplatz der Seychellen für Exporte, zu denen Gewürzvanille, Kokosnüsse, Kokosöl und Seifen zählen. Zu jedem Besuch gehört unbedingt ein Stopp auf dem „Sir Selwyn Selwyn Clarke Market” in Victoria.
Der beste Zeitpunkt für eine Visite ist der Samstagmorgen, denn am Haupteinkaufstag der Seychellois präsentiert sich der Markt mit seinem reichen Fisch‑, Gewürz- und Obstangebot besonders quirlig. Als Nationaldenkmal der Seychellen steht die Nachbildung einer Uhr, die 1897 in London an der Kreuzung der Victoria Street mit der Vauxhall Bridge Road errichtet wurde. Die Seychellois nennen sie in ihrer kreolischen Landessprache „Lorloz”.
Feste auf den Seychellen
Egal in welchem Monat die Ferien im Indischen Ozean anstehen – fast immer findet gleichzeitig auch ein besonderes Event statt. Lebensfreude pur spüren die Besucher der Seychellen beispielsweise am Nationalfeiertag, dem Tag der Verfassung am 18. Juni.
Besonders die Bewohner von La Digue feiern am 15. August ausgelassen Mariä Himmelfahrt. Auf dem Programm stehen eine Messe sowie eine Prozession. Zuvor putzen sie die Häuser auf der Insel heraus und dekorieren die Altäre der Kirchen.
Das größte Event im Veranstaltungs-Kalender der Seychellen ist das „Festival Kreol” im Oktober. Wie der Name vermuten lässt, zelebrieren die Bewohner ausgiebig die Traditionen ihrer Heimat. Alles dreht sich um Musik, Tanz, Kunst und Literatur der Seychellen. Ziel der Veranstaltungen ist, das traditionelle Erbe der Insel gleichermaßen ins Bewusstsein der Einheimischen wie der Touristen zu bringen.
Rund um das nasse Element geht es beim „Seychelles Ocean Festival” im November. Hier treten die besten Unterwasser-Fotografen und ‑filmer bei einem Wettbewerb an. Auch Weihnachten ist in tropischen Gefilden ein Erlebnis für sich. Abgerundet wird der Kalender der Festivitäten durch Silvester. Am 1. Jänner gehen die Einheimischen in die Kirche und begrüßen hier mit der Gemeinde das neue Jahr.
Inselgeschichte
Einen wertvollen Einblick in die Geschichte der Inseln bietet das L’Union Estate auf La Digue. Die alte Kokosnuss- und Vanilleplantage gewährt spannende Einblicke in die Historie der Inseln und besitzt auch eine traditionelle Kopra-Mühle mit einem Brennofen zur Verarbeitung des Kokosnuss-Fleisches. Außerdem können die Besucher ein majestätisches Plantagenhaus und die hier lebenden Landschildkröten bewundern.
Kulinarische Erlebnisse
Eine Reise auf die Seychellen ist auch ein aufregendes Erlebnis für den Gaumen. Feinschmecker kommen im Inselstaat dank der kreolischen Küche voll auf ihre Kosten. Den historisch gewachsenen Mix aus asiatischen, afrikanischen und europäischen Rezepten gibt es so nirgends auf der Welt.
Ein fester Bestandteil der Speisekarte ist frischer Fisch. Außerdem fließen traditionelle Wurzelgewächse wie Maniok und Brotfrucht sowie typische Früchte wie Kokosnuss oder Mango ein. Der sprichwörtliche Star ist für viele Einheimische das gelbe Fisch-Curry „Kari Pwason”. Neben dem festen, weißen Fischfleisch zählen Zwiebeln, Tomaten, Knoblauch, Ingwer, Kurkuma und Curry-Blätter zu den festen Zutaten dieses Gerichts.
Ebenso einfach wie schmackhaft ist die kreolische Variante des Mango-Salats. Er fällt je nach Reifegrad süßer oder herzhafter aus. Die typische Version besteht aus hellgrünen Früchten. Das Linsengericht „Lantir” kommt sowohl als Hauptspeise als auch als Beilage zu Fisch- und Fleisch-Spezialitäten auf den Tisch.
Die lokale Spezialität „Flughund-Curry à la Seychellois” findet sich eher in den Restaurants der Einheimischen. Gewöhnungsbedürftig für europäische Gaumen, erinnern die Pflanzenfresser geschmacklich an Wildbret. Süße Speisen finden sich natürlich ebenfalls auf dem Speiseplan der Seychellen – darunter beispielsweise der Papaya-Kuchen „Gato Papay”.
Einmalige Tierwelt
Die Tierwelt der Seychellen ist ebenso vielfältig und farbenfroh wie die Inseln selbst. Die imposanten Aldabra-Riesenschildkröten erreichen spielend ein Alter von mehr als 100 Jahren. Auf dem Aldabra-Atoll – einem Teil der Outer Islands – stehen sie unter einem besonderen Schutz. Dort leben mittlerweile stolze 150.000 Exemplare.
Die Glattechse Seychellen-Skink lebt in Mauerritzen, in Steinspalten und auf Bäumen. Die bis zu 20 Zentimeter langen Tiere ernähren sich von kleinen Insekten – beispielsweise Käfern. Ihre Körper scheinen zu glänzen, da ihre Schuppen besonders dicht anliegen.
Bis zur Ankunft des Menschen waren die Seychellen-Flughunde die einzigen Säuger auf den Seychellen. Die Tiere leben meist in Kolonien. Wenn sie schlafen, hängen sie kopfüber von den Bäumen. Mit einer Flügel-Spannweite von bis zu einem Meter wirken sie sehr imposant. Beim Fressen haben sie einen guten Geschmack, denn ihre Lieblingsspeise sind Mangos.
Auf den Seychellen gibt es kein einziges giftiges oder gefährliches Landtier. Die Urlauber können dafür eine unvergleichliche Bandbreite an Vögeln entdecken. Die klangvollen Namen wie „Vasapapagei” oder „Feenseeschwalbe” deuten schon auf das faszinierende Gefieder der Flugtiere hin.
Nationalparks
Berühmt sind die Inseln im Indischen Ozean für die Meereskokosnuss „Coco de Mer”, die als größte Nuss der Welt gilt. Sie kommt ausschließlich auf den Seychellen vor. In großer Fülle zu sehen sind sie im Naturpark „Vallée de Mai”, der zum UNESCO-Weltnaturerbe zählt.
Alternativ erkunden die Reisenden das Fond Ferdinand Nature Reserve. Das Schutzgebiet gibt es erst seit wenigen Jahren, daher gilt es als noch unentdeckt und auch die Eintrittspreise liegen deutlich niedriger.
Am Vormittag nehmen Guides die Gäste mit besonderem Interesse an der endemischen Flora und Fauna mit auf Führungen. Für den gemächlichen Besuch gibt es einen ebenerdigen Weg. Sportlich Aktive genießen eine zwei- bis dreistündige Wanderung bis zu einem Aussichtspunkt, wo sie mit einem imposanten Blick über gleich mehrere Inseln belohnt werden.
Wandern
Als Geheimtipp gelten die Seychellen im Indischen Ozean für Wanderer. Zahlreiche Routen ziehen sich durch die tropische Natur. Auf der Hauptinsel Mahé geht es zum Beispiel auf die kurze Wanderroute „Glacis Trois Frères“. Sie überzeugt mit einem atemberaubenden Blick über La Victoria und den vorgelagerten „Saint Anne Marine National Park”. Hölzerne Wegweiser sorgen für Orientierung.
Drei Stunden dauert die anspruchsvolle Wanderung „Salazie Fairview“ für Sportliche mit Ausgangspunkt an der Salazie Tea Plantation. Sie liegt nahe La Victoria und lässt sich bequem mit dem Bus von der Inselhauptstadt erreichen. Von hier startet ein beschilderter Trail.
Die erste Hälfte der Tour führt auf einem angelegten Weg entlang von Mahagoniwäldern und Tee-Plantagen. Hier betrieben die Seychellois früher viel Landwirtschaft, wovon noch Überreste zeugen. Auch heute lässt sich beobachten, wie die Einheimischen die Teeblätter ernten. Die zweite Hälfte der Tour ist anspruchsvoller, da sie durch einen dichten Wald mit Felsen führt.
Reiten
Auf Mahé gibt es auch die Möglichkeit, das Glück auf dem Rücken eines Pferdes zu erleben. Dabei geht es in den tropischen Regenwald oder auch entlang des Strandes. Im Westen der Insel liegt mit der Anse Barbarons einer der schönsten Strände der Seychellen – von Palmen und Takamaka-Bäumen gesäumt.
Turquoise Horse Trails bietet hier geführte Reittouren an – auf Wunsch auch mit einem romantischen Picknick. Sie sind ein besonderes Highlight am Abend, wenn die Strände leer und die Schatten länger werden. Die Pferde lassen sich auch für Fotoshootings buchen.
Golfen
Passionierte Golfspieler kombinieren ihre Leidenschaft mit einem Traumurlaub in tropischer Umgebung. Der größte Golfplatz des Inselstaats ist die 18 Loch-Anlage des luxuriösen Constance Lemuria Resorts auf der Insel Praslin. Der anspruchsvolle Course reicht über fünfeinhalb Kilometer.
Erbaut im Jahr 2000 und integriert in die Hotellandschaft, zeichnet er sich durch ein abwechslungsreiches Terrain aus. Zwölf Löcher liegen unter Palmen, ab Loch 13 spielen die Golfer inmitten bewaldeter Hügellandschaften. Der Golfplatz bietet an vielen Orten imposante Ausblicke auf das Meer und eignet sich gleichermaßen für Profis und Laien.
Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.