Wer Australien erkunden will, begibt sich am besten auf einen der vielen möglichen Roadtrips. Zahlreiche Erlebnisrouten lotsen die Urlauber auf tausenden Kilometern entlang malerischer Küsten, durch das abgelegene Outback und durch saftig-grüne Weinlandschaften.
Den wohl besten Ausgangspunkt für einen Roadtrip bildet der Bundesstaat Südaustralien, wo gleich sechs der schönsten und abwechslungsreichsten Strecken des Landes ans Steuer bitten. Mit dem Camper oder Auto wird hier bereits der Weg zum lohnenswerten Ziel.
Southern Ocean Drive: Küsten und Wildnis
Auf dem rund 800 Kilometer langen „Southern Ocean Drive” werden mobile Urlauber von den vulkanischen Naturwundern an der Limestone Coast über die unberührte Wildnis auf Kangaroo Island bis zur sanft hügeligen Fleurieu Peninsula gelotst – sicherlich einer der schönsten Roadtrips in Australien.
Der weite Meeresblick ist fast immer inklusive bei dieser Tour, die vom Städtchen Mount Gambier an der Grenze zum Bundesstaat Victoria ins trendige Adelaide führt. Unterwegs warten einige der besten Weingüter Australiens, weite Strände, tiefblaue Kraterseen wie der berühmte „Blue Lake”, eine reiche Tierwelt und außergewöhnliche geologische Formationen.
Explorers Way: Vom Wein in die Wüste
Der „Explorers Way” ist eine Reise voller Kontraste und gilt als einer der längsten Roadtrips in Australien. Auf insgesamt 3.000 Kilometern führt die Route von Adelaide in Südaustralien nach Darwin an der Nordküste des Kontinents, durch das Weinanbaugebiet Clare Valley weiter zu den spektakulären Flinders Ranges und mitten ins faszinierende Outback.
Hier fahren Individualreisende meist auf roten Schotterpisten, die von wilden Orchideen und Blumen gesäumt werden, erleben die vielfältige Tierwelt mit Kängurus, Emus oder Adlern und treffen auf spektakuläre Felskulissen und alte Bahntrassen, die einen Einblick in die Geschichte Südaustraliens geben.
Coastal Way: Strände und skurrile Städte
Sechs Tage lang Bauchkribbeln verspricht der 460 Kilometer lange „Coastal Way”. Auto- und Camperfahrer entdecken bei diesem Küsten-Roadtrip die Yorke Peninsula und ihre unberührten Strände, skurrile Städte und ausgedehnte Nationalparks.
Unterwegs warten Sonnenbäder bei salziger Brise wie rund um Warooka, reiche Fischgründe zum Angeln an den Piers der alten Hafenstadt Port Vincent, Schwimm-Spots am Fuße des 500-Einwohner-Orts Edithburgh und Idyllen wie der Dhilba Guuranda-Innes Nationalpark. Hier locken neben Buschwanderungen auch einmalige Ausblicke auf die Küste und dort lebende Delfine.
Epicurean Way: Picknick in den Weingütern
Eine kulinarische Genussreise auf vier Rädern bietet sich Fernreisenden, die auf dem „Epicurean Way” von Adelaide ins etwas weiter nördlich gelegene Clare steuern. Die entspannte Erlebnisroute führt durch vier der bekanntesten Weinanbaugebiete Südaustraliens – das McLaren Vale, die Adelaide Hills, das Barossa Valley und das Clare Valley.
Für den etwas mehr als 200 Kilometer langen Weg, der auch gut für Roadtrip-Anfänger geeignet ist, sollten mindestens drei Tage eingeplant werden, um genügend Zeit für Stopps an den vielen kleinen Hofläden, Käsereien, Lebensmittelläden und Weingütern zu haben. Mehr Zeit kann aber auch nicht schaden.
Mighty Murray Way: Majestätische Flussreise
Der Murray River ist der längste Fluss Australiens und nicht nur auf dem Wasser ein Erlebnis. Er fließt auf mehr als 2.500 Kilometern von den Snowy Mountains in den australischen Alpen bis zum Ozean in Südaustralien. Der „Mighty Murray Way” begleitet dabei den „Amazonas Australiens” auf den schönsten 400 Kilometern des Flusses.
Der Roadtrip nimmt die Reisenden mit durch wechselnde Landschaften – von der Weinregion Riverland bis zur Murray-Mündung – und zeigt, wie sich das Leben entlang des majestätischen Flusses entwickelt hat. Von der reichen Kultur der Aborigines über ufernahe Kleinbrauereien und Feinkoststuben bis zur modernen Flusskreuzfahrt gibt es hier jede Menge zu erleben.
Seafood Frontier Route: Seelöwen und Hafenstädte
Entlang der 1.200 Kilometer langen „Seafood Frontier Route” erkunden die Urlauber nahezu die gesamte Küstenlinie der Eyre Peninsula. Neben menschenleeren Stränden sind es vor allem kleine Hafenorte und ihre erstklassigen Fischrestaurants, die Entdecker immer wieder zum Halten animieren.
Daneben ist die Halbinsel ideal für Wassererlebnisse und Einblicke in die maritime Vielfalt der Region. An Orten wie Port Lincoln, Whyalla oder der Coffin Bay können alle, die vom Meer und seinen Bewohnern fasziniert sind, mit mächtigen Seelöwen schwimmen, Austernfischer begleiten, spielende Delfine beobachten oder beim Tauchen im sicheren Käfig den Weißen Haien begegnen.
Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.