Wenn der Sommer in Südtirol langsam ausklingt und der Himmel so klar wie noch nie erscheint, kann man im Val Gardena rund um Gröden ein ganz besonderes Phänomen beobachten – die „Burning Dolomites“.
Von Mitte September bis November verwandelt die untergehende Sonne die bleichen Berge im UNESCO-Weltnaturerbe der Dolomiten in rot glühende Gipfel – ein einzigartiges Naturschaupiel. Die Spitzen, Kanten und Türme erstrahlen dabei intensiv im Sonnenlicht – mit einem strahlend blauen Himmel als Rahmen, der typisch für die stabile Schönwetterlage im Herbst ist.
In dieser Zeit besuchen zahlreiche Naturliebhaber das ruhig und besinnlich gewordene Dolomitental, dessen Farbenspektakel auch langjährige Gäste immer wieder begeistert. Ein ähnliches Lichtspiel bietet sich übrigens in umgekehrter Reihenfolge zum Sonnenaufgang, sodass Frühaufsteher sogar zweimal in den Genuss dieses Phänomens kommen.
Die eindrucksvolle Atmosphäre der „Enrosadira”, wie das Dolomiten-Glühen von den Einheimischen genannt wird, können die Besucher beispielsweise im Rahmen einer geführten Wanderung zum Sonnenuntergang erleben. Eine leichte Variante startet immer donnerstags vom Parkplatz Cristauta oberhalb von St. Christina und verläuft rund 400 Höhenmeter durch zauberhafte Wälder bis zum Sëurasas.
Das Licht der Abendsonne taucht die Panoramaterrasse der Almhütte in eine zauberhafte Atmosphäre und von der Felskanzel Crujëta lassen sich das einzigartige Farbschauspiel des Himmels und die Rotfärbung der Berge genießen. Der Preis pro Person beträgt 30 Euro. Gäste der Mitgliedsbetriebe von „Val Gardena Active” bezahlen 10 Euro.
Eine weitere, mittelschwere Tour wird immer am Dienstagnachmittag angeboten. Sie führt von Stevia zum „Burning Dolomites” auf der Juac-Alm. Für die 730 Höhenmeter sind fünf Stunden eingeplant. Die Kosten betragen 20 Euro pro Person. Für Val-Gardena-Active-Gäste ist die Teilnahme kostenlos.
Für Frühaufsteher eignet sich jeweils donnerstags die Sonnenaufgangswanderung auf die Raschötz-Hütte. Hier tauchen die ersten Sonnenstrahlen die Berge im Naturpark Puez-Geisler in ein farbenfrohes Licht, während die Natur langsam erwacht. Abgerundet wird die Wanderung mit einem zünftigen Frühstück in der Almhütte.
Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.