Wenn der Herbst anbricht, liegt ein besonderer Zauber in der Bergluft, den aktive Genießer nützen, um den Vitamin D‑Haushalt und die Kraftreserven für den bevorstehenden Winter aufzufüllen. Panoramen, die ihresgleichen suchen, buntes Herbstlaub am Horizont und knisterndes Blätterwerk unter den Füßen zeichnen den Herbst in Bayern und Südtirol aus.
Zum letzten Mal vor der Almhütte die wärmenden Strahlen der Herbstsonne einfangen und beim Törggelen mit den Einheimischen ein gutes Glas Suser genießen, zeichnet den Herbst in Südtirol aus. Man kann aber auch noch einmal die große Herausforderung in Bayern suchen, bevor die Kälte Einzug hält, und auf dem 200 Kilometer langen „Spitzenwanderweg” die Berge rund um die Zugpitze erobern.
Südtirol: Der herbstliche Almhüttenweg
Der „Kleine Almhüttenweg” gilt als idyllische Panorama-Wanderung auf Südtirols Sonnenhochplateau Meransen. Nur 300 Meter vom Boutique Biohotel Gitschberg entfernt, startet die Gondelbahn hinauf auf 2.107 Meter Seehöhe.
Dort geht es vom Ochsenboden mit einmaligem Weitblick über den Kleinen Gitsch weiter zur Moser- und Bacherhütte. Besondere Highlights entlang des Weges sind die goldenen Farben der Lärchen, die hochalpine Flora im Herbst und das eindrucksvolle Panorama über Südtirols Dolomiten.
Von 14. Oktober bis 5. November zaubern die Hütten der Almenregion Gitschberg Jochtal im Rahmen der kulinarischen Eventreihe „Südtiroler Almkost“ außerdem ganz besondere Herbst-Köstlichkeiten auf die Teller.
Die Wanderung umfasst fünf Kilometer bei 80 Metern Aufstieg und 550 Metern Abstieg und dauert rund zweieinhalb Stunden. Die bequemere Retour-Alternative führt mit der Bergbahn von der Mittelstation zurück nach Meransen.
Als stilvolles Basislager hält das Boutique Biohotel Gitschberg alles bereit, was das Wanderherz begehrt. Wanderrucksack, Wanderkarten und Wanderstöcke stehen zum Verleih zur Verfügung – und mit der kostenlosen Almencard-Gästekarte ist auch die Nutzung der Bergbahnen Gitschberg und Jochtal für die Gäste frei.
Immer donnerstags begleitet Wanderführer Konrad die Gitschberg-Gäste zu den schönsten Themenwanderungen im Herbst. Wer seine müden Füße im Anschluss rundum verwöhnen lassen möchte, für den ist die Quellkraft-Massage im naturheilkundlich inspirierten „Fenilia Spa” des Biohotels die richtige Wahl.
Südtirol: Erlebniswege durch die Reben
Der vier Kilometer lange „WeinKulturWeg” mit Startpunkt am Marlinger Kirchplatz führt entlang wenig befahrener Dorfstraßen über die Kellereigenossenschaft Meran und zahlreiche Weinhöfe zurück ins Marlinger Zentrum. Überlebensgroße Weinbau-Utensilien wie ein Reber, ein Moster und uralte Wein- und Messgefäße zieren den Weg.
Als idealer Ausgangspunkt eignet sich das Vinum Hotel Oberwirt, in dem auch Wanderrucksäcke und ‑stöcke verliehen werden. Kulinarisch verwöhnt hier Küchenchef Werner Seidner seit bereits 35 Jahren mit bodenständigen und gleichzeitig raffinierten Gaumenfreuden.
Auch der „Feldthuner Keschtnweg” ist ein besonders empfehlenswerter Wanderweg im Herbst. Er führt von Klausen nach Feldthurns durch Wälder, Obstwiesen und Kastanienhaine zum Benediktinerinnenkloster Säben und auf den malerisch gelegenen Herrensitz Moar zu Vier, der im Herbst auch als traditioneller Törgglehof genutzt wird.
Ein ideales Refugium in der Nähe ist das Vinum Hotel Feldthurnerhof, das neben den Genusswanderungen zu einem Weinbauern auch wöchentliche Törggelewanderungen sowie die begehrte Weinherbst-Wanderung anbietet und Rucksäcke sowie Wanderstöcke verleiht.
Südtirol: Suser und herbstliches Törggelen
Umrahmt von der eindrucksvollen Herbstlandschaft des mystischen Saltens und des UNESCO-Weltnaturerbes Dolomiten, besticht das Eco Hotel Saltus auf 1.100 Metern Höhe mit einer erdenden Atmosphäre. Es ist ein Ort, an dem Loslassen leichtfällt und der Geist zur Ruhe kommt. Der ideale Ausgangspunkt also, um fernab von Hektik und Alltag in das Wandergebiet einzutauchen und das traditionelle Törggelen fern von touristischem Trubel zu genießen.
Die vom Hotel empfohlene, rund vierstündige Herbstwanderung samt Törggelen beginnt beim Hotel Saltus in Jenesien und führt Richtung Glaning über Treppen auf den Weg Nr. 33a zum Gasthof Locher. Von dort aus geht es zu den Erdpyramiden und zum Tschaufenhaus auf dem Weg Nr. 2 und anschließend über den Salten zurück zum Hotel auf dem Weg Nr. 7.
Wie jeden Herbst lockt nach vollendeter Weinlese und ausgiebiger Wanderung das beliebte Törggelen. Typische Köstlichkeiten, die hier nicht fehlen dürfen, sind Kastanien, Knödel, Sauerkraut, eine Schlachtplatte und verschiedene Käsesorten. Besonderes Highlight ist der junge Wein Suser.
Zurück im Hotel, lockt das „Forest Spa” mit seiner eindrucksvollen Lage mitten im Wald und gold-schimmernder Natur. Besonders empfehlenswert für müde Füße ist ein kühlendes Heublumenbad mit anschließender Fußreflexzonenmassage zur ganzheitlichen Harmonisierung und Aktivierung der Selbstheilungskräfte.
Bayern: Wanden in der Zugspitz Region
Im Herbst ist das Naturschauspiel auf dem „Spitzenwanderweg” besonders reizvoll. 200 Kilometer bestens markierte Wege führen zu den Natur- und Kultur-Highlights der Zugspitz Region wie dem Murnauer Moos, Schloss Linderhof, dem Königshaus am Schachen, der Höllentalklamm, den Kuhfluchtwasserfällen und der Geigenbaumetropole Mittenwald.
Bei guten Bedingungen wird man für den Aufstieg mit einem einmaligen Blick auf das herbstliche Wettersteinmassiv belohnt. Der Rundweg ist sehr gut an das öffentliche Verkehrssystem angebunden, sodass sich die Etappen wunderbar in individueller Länge und Dauer erwandern lassen.
Als besonderer Tipp der Einheimischen empfiehlt es sich, den „Spitzenwanderweg” im Uhrzeigersinn zu begehen, da hier die Ausblicke besonders eindrucksvoll sind. Der Rundweg hat allerdings keinen festgelegten Start- oder Zielpunkt. Er ist selbst das Ziel.
Als Basislager eignet sich die Werdenfelserei im Herzen von Garmisch-Partenkirchen – Bayerns erstes Vollholz-Boutiquehotel. Die Gastgeber Familie Erhardt gibt ihren Gästen einen gut gefüllten Picknickrucksack mit und um dem Muskelkater vorzubeugen, sollte die Waden- und Rückenbehandlung im Spa schon vor dem Antritt der Wanderung gebucht werden.
Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.