Mit 110 Kilometern schönster Strände ist die Adria der Romagna – dem an der Küste gelegenen Teil der Doppelregion Emilia Romagna – ein perfektes Ziel für den Badeurlaub im Sommer. Zugleich bietet das Hinterland eine Fülle an Kunst, Kultur und Aktivitäten. Wir haben dazu ein paar Tipps gesammelt.
Romagna – Glamping und Kunststädte
Noch nie war die Küste der Romagna so bequem zu erreichen wie in diesem Sommer. Von München, Wien, Innsbruck und Salzburg geht es bis 9. September regelmäßig per Zug über Bologna in die Städte Cesena, Rimini, Riccione und Cattolica.
Hier erwarten die Reisenden alle Freuden des adriatischen Sommers. An gepflegten Stränden die Sonne und das Meer genießen, malerische Fischerorte wie Cervia oder Cesenatico erkunden, in Ferrara, Ravenna, Forlì, Cesena und Rimini die Kunstschätze und historischen Monumente erleben, Glamping und Camping in schattigen Pinienwäldern von den Lidi di Comacchio bis hinab zu den Stränden Cattolicas: Der Sommer ist so facettenreich wie die Küste.
Provinz Ferrara – Weiße Pferde und rosa Flamingos
Mit Laubwäldern, Pinienhainen, Lagunen, Flüssen und einer großen Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten bildet der Naturpark des Po-Deltas eine außergewöhnliche Naturlandschaft. Er ist UNESCO-Weltnaturerbe, Biosphärenreservat und eine Landschaft voller Wunder.
Wo der Po und mehrere kleinere Flüsse in die Adria münden und sich Süß- und Salzwasser vermischen, ist ein einzigartiger und ökologisch überaus wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen entstanden. Ein Ritt durchs Mündungsdelta auf den in Freiheit lebenden, aber zahmen Camargue-Pferden ist unvergesslich.
Rosa Flamingos, die hier ebenso heimisch sind wie zahlreiche andere Vogelarten, lassen sich vom Pferderücken aus besonders gut beobachten. Auch Bootsausflüge vermitteln den Reichtum der Landschaft. An den sieben Stränden Comacchios, die ans Delta grenzen, können die Urlauber die Umgebung zudem bei SUP- oder Strand-Yoga und Meditation auf sich wirken lassen.
Provinz Ravenna – Mosaike und Piadina
Kunst, Natur und kulinarischer Genuss prägen die Provinz Ravenna im nördlichen Bereich der Küste. Weltberühmt sind die Mosaike und frühchristlichen Bauwerke in Ravenna, die die UNESCO als Meisterwerke der byzantinischen Kunst zum Weltkulturerbe zählt. Wer tiefer in diese Welt vordringen will, kann sich in einem der 70 Workshops der Initiative „Mosaic on Tour” an den Stränden von Comacchio bis Cesenatico selbst in dieser Kunst üben.
Neben diesen außergewöhnlichen Kunstschätzen besitzt der Küstenabschnitt aber auch reiche Natur. So lässt es sich im Schatten der duftenden Pinienwälder rund um Cervia sowie entlang der neun Lidi von Ravenna herrlich radeln. Neue Kraft verleiht anschließend eine „Piadina” – ein köstliches, hier meist mit Schinken, Rucola und dem Käse „Squacquerone” gefülltes Fladenbrot, das schnell zum Lieblingsessen avanciert.
Provinz Forlì-Cesena – Zeitreise für Bücher-Fans
Als Sitz der mittelalterlichen Herrschersippe der Malatesta gelangte die im Herzen der Romagna gelegene und schon vom Dichter Dante besungene Stadt Cesena zu bleibendem Ruhm. Als Standort der weltbekannten Malatesta-Bibliothek ist sie daher auch eines der wichtigsten Kunstziele in der Region. Die 1452 begründete Bibliothek war die erste bürgerliche Büchersammlung Italiens und wird von der UNESCO zum Weltdokumentenerbe gezählt. Dabei sieht sie heute noch so aus wie vor bald 600 Jahren.
Die Festung der Malatesta und die über der Stadt thronende, 1.000-jährige Benediktinerabtei Santa Maria del Monte machen einen Besuch in Cesena zur spannenden Zeitreise. Ebenfalls sehenswert ist der Museumskomplex San Domenico in Forlì mit Ausstellungen, die die Besucher in unterschiedlichste Epochen eintauchen lassen. Abkühlung bietet der feinsandige Strand von Gatteo Mare und San Mauro Mare, wo die Urlauber ein umfangreiches Sportprogramm von Aerobic über Kanufahren bis Zumba erwartet.
Provinz Rimini – Die Spuren Federico Fellinis
Rimini ist mit seinen 15 Kilometern Strand der wohl berühmteste Badeort der Adria. Doch die Heimatstadt des Regisseurs Federico Fellini besitzt auch eine reiche Geschichte und eine wunderschöne Altstadt mit römischen Spuren, mittelalterlichen Monumenten und romantischen Gassen und Plätzen.
2021 eröffnete im Castel Sismondo das Fellini-Museum. Als das größte einem Regisseur gewidmete Museum der Welt präsentiert es das Werk Fellinis sowie einige seiner Lieblingsschauspieler multimedial. Auch seiner Liebe zu Rimini wird hier ein Denkmal gesetzt. Zum Museum gehören zudem das Kino „Fulgor”, das er im Film „Amarcord” verewigte, und Installationen auf der Piazza dei Sogni.
Natürlich ist auch an den Stränden von Rimini und den nahen Küstenorten der Provinz wie Bellaria-Igea Marina, Riccione, Misano Adriatico oder Cattolica viel los. Sonnenaufgangs- und Wasseryoga sowie Meditation und Gymnastik werden angeboten und der schwimmende Wasserpark „BoaBay” bietet mit Rutschen, Rampen und Hüpfburgen viel Spaß und Abkühlung.