Das älteste Hotel auf Capri ist seit diesem Sommer auch das schönste der Insel. Zu verdanken haben wir das der Oetker Collection und ihrem Partner Reuben Brothers, die das ehemalige Locanda Pagano aus dem Jahr 1822 in ein stilvolles Boutiquehotel unter dem neuen Namen „Hotel La Palma“ verwandelt haben.
Das Locanda Pagano war bereits im 19. Jahrhundert als einzigartiger Rückzugsort bekannt, in dem sich regelmäßig kreative Menschen aus der ganzen Welt einfanden – inspiriert vom Genius Loci und bezaubert von der familiären Atmosphäre dieses exzentrischen Hotels.
Der ursprüngliche Besitzer Giuseppe Pagano beherbergte Künstler, Dichter, Schriftsteller, Architekten, Maler und Musiker in seiner Villa, die ihre Dankbarkeit zeigten, indem sie im „Künstlerhotel” die Wände bemalten, Gedichte schrieben, sangen und spielten. Die Maler August Kopisch und Ernst Fries waren hier ebenso häufig zu Gast wie Theodor Fontane und Gerhard Hauptmann – um nur ein paar von vielen großen Namen zu nennen.
Nun ist die stattliche Villa im Herzen von Capri, die nur wenige Schritte von der berühmten „Piazetta” trennen, nicht nur die älteste, sondern auch wieder die schickste Adresse der Insel. Während der mehr als zwei Jahre dauernden Renovierung wurde dafür die Zahl der Zimmer drastisch reduziert: Statt 80 stehen jetzt nur noch 50 bereit – davon 18 Suiten. Sie verfügen alle über einen eigenen Balkon oder eine Terrasse.
Für die Neugestaltung war der anerkannte Designer Francis Sultana verantwortlich. Gemeinsam mit den besten italienischen Handwerkern und lokalen Künstlern gelang es ihm, die wunderbare Leichtigkeit und den Minimalismus Capris einzufangen und gleichzeitig mit Flair und Schnörkeln an die Jetset-Ära der 1950er-Jahre zu erinnern.
Sanfte mediterrane Blau‑, Grün- und Türkistöne schaffen ruhige, einladende Räume, in denen Kunstwerke von Luisa Lambri und handgefertigte Rattanmöbel von Bonacina das Ambiente prägen. Auch die mit feinem Marmor und Bronze ausgekleideten Bäder der Zimmer, die mit maßgefertigten Armaturen von Stella ausgestattet sind, spiegeln Sultanas unverwechselbare Ästhetik wider.
Das kulinarische Konzept des Fünf-Sterne-Hotels steht unter der Leitung von Küchenchef Gennaro Esposito, der in den letzten 23 Jahren das mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Restaurant „Torre del Saracino” in Neapel führte. Seine unkomplizierte, authentische italienische Küche wird im „Gennaro’s” serviert, das sich als stilvoller Schritt zurück in das Capri der 1950er-Jahre präsentiert.
Das moderne Lokal direkt über der Taverna „Anema e Core” verfügt auch über eine Terrasse mit Blick auf die belebten Straßen Capris. Ein weiteres Highlight ist das glamouröse, neu erbaute Rooftop-Restaurant „Bianca” mit Bar, das einen spektakulären Blick über Capri und das Meer in der Ferne bietet. Darüber hinaus beherbergt das Hotel La Palma ein brandneues Pooldeck mit der eleganten „Aqua Bar”, die im Stil des goldenen Zeitalters schwelgt.
Nur eine kurze Fahrt entfernt, finden die Gäste des Hotel La Palma in der Marina Piccola an der Südküste von Capri den „Da Gioia by La Palma Beach Club” vor, der ebenfalls von Francis Sultana entworfen wurde und über 42 Sonnenliegen sowie einen separaten Privatstrand verfügt. Die Speisekarte von Gennaro Esposito verspricht frische regionale Produkte und italienische Klassiker wie Aubergine Parmigiana, Hummerpasta und Fisch in Salzkruste.
Kehren die Gäste nach einem sonnenverwöhnten Tag am Meer zurück, lockt das „La Palma Spa” mit drei Behandlungsräumen, einem Salzraum, einer Sauna, einem türkischen Bad und Erlebnisduschen. Im Fitnessbereich stehen modernste Technogym-Geräte bereit. Die Zimmerpreise beginnen bei 1.700 bis 2.350 Euro pro Nacht mit Frühstück für zwei Personen. Nur im Oktober ist das Hotel schon ab 900 bis 1.100 Euro pro Nacht buchbar. Die Saison endet aber bereits am 21. Oktober.
www.oetkercollection.com/hotels/hotel-la-palma
Autor: Wolfgang Tropf
Wolfgang ist seit 26 Jahren als Reisejournalist tätig. In dieser Zeit hat er insgesamt 2.700 Tage auf Reisen im Ausland verbracht und dabei 118 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – die meisten davon mehrfach. Worüber er hier auf travel4news schreibt, kennt er daher fast immer aus eigenen Erfahrungen.