Irland: Die Geheimnisse des alten Königssitzes in Rathcroghan

Rath­croghan – auf Irisch „Cru­achan Aí” – liegt mit­ten in der Mitte von Ir­land und war einst die Haupt­stadt der his­to­ri­schen Pro­vinz Con­nacht. Heute birgt die ma­jes­tä­ti­sche Land­schaft den wohl äl­tes­ten Kö­nigs­sitz in Nord­west­eu­ropa – „Slighe As­sail“ oder Con­nachts Royal Site. Ein ech­ter Ge­heim­tipp vol­ler Ge­heim­nisse.

Hier re­si­dierte die Krie­ger­kö­ni­gin Medb, die Con­nacht un­an­ge­foch­ten von Rath­crog­han aus be­herrschte, und hier wer­den ihre My­then le­ben­dig. Auch das „Sam­hain Fes­ti­val” soll hier ent­stan­den sein, sagt die Le­gende. Es lo­dert je­den­falls in die­ser Ge­gend Ir­lands auch heute noch zu Hal­lo­ween in der ur­sprüng­li­chen, kel­ti­schen Tra­di­tion wie­der auf.

Royal Sites of Ireland

Rath­crog­han (c) Tou­rism Ire­land

Diese be­son­dere, ge­schichts­träch­tige Re­gion – auch be­kannt als „Royal Sites of Ire­land“ – ist Be­wer­ber und aus­sichts­rei­cher Kan­di­dat für den Sta­tus ei­nes UNESCO-Welt­erbes. Es wäre das vierte in Ir­land nach dem Giant’s Cau­se­way in Nord­ir­land so­wie Brú na Bóinne und Skel­lig Mi­chael in der Re­pu­blik Ir­land.

Am Be­ginn des Be­suchs soll­ten zwei Aus­stel­lun­gen ste­hen: „Ex­pe­ri­ence Rath­crog­han“ führt mit rei­chen ar­chäo­lo­gi­schen Fun­den in ein fer­nes Land – ver­wo­ben in My­tho­lo­gie und His­to­rien. Die „Óen­ach Cru­achain Ex­hi­bi­tion“ prä­sen­tiert wie­derum eine Samm­lung von 35 Ar­te­fak­ten aus Ro­scom­mon, die bis­her un­zu­gäng­lich für die Öf­fent­lich­keit im Na­tio­nal Mu­seum in Dub­lin auf­be­wahrt wur­den.

Das vergessene Königreich Slighe Assail

Rath­crog­han Vi­si­tor Centre (c) Tou­rism Ire­land

Im Rath­crog­han Vi­si­tor Centre star­ten aber auch ge­führte Tou­ren in die grauen Vor­zei­ten. Ein­ge­weihte brin­gen ihre Gäste auf ver­bor­ge­nen We­gen zu aben­teu­er­li­chen bis rät­sel­haf­ten Or­ten des ver­ges­se­nen Kö­nig­reichs „Slighe As­sail“ – aber auch si­cher und gut in­for­miert wie­der zu­rück.

In die­sem Land er­wacht die Ge­schichte zu neuem Le­ben, ur­alte Le­gen­den neh­men Ge­stalt an und My­then aus dem „Táin Bó Cuailnge“ wer­den le­ben­dig. Die­ses na­tio­nale alt­iri­sche Epos er­zählt von le­gen­dä­ren Hel­den, dem Krie­ger Frá­och und dem Hel­den­kna­ben Cú Chul­ainn, de­ren Na­men und Ta­ten un­aus­lösch­lich mit der Land­schaft rings herum ver­bun­den sind.

Irlands „Tor zur Hölle”

Rath­crog­han (c) Fen­ton Ow­ey­na­gat

Das le­gen­däre „Ow­ey­na­gat“ – auf Eng­lisch „Cave of the Cats” – wurde be­reits von frü­hen christ­li­chen und eher furcht­sa­men mo­nas­ti­schen Ko­pis­ten als Ir­lands „Tor zur Hölle” be­zeich­net. Hier am Ein­gang zur An­ders­welt scheint an Sam­hain die Ver­bun­den­heit zu den Ah­nen spür­bar.

Hin­auf geht es zur Spitze des rät­sel­haf­ten „Rath­crog­han Mound”, der in der Ei­sen­zeit von ei­nem höl­zer­nen Pa­li­sa­den­wall und ze­re­mo­ni­el­len He­cken um­ge­ben war. Ihr ver­bor­ge­ner Mit­tel­punkt ist bis heute ein un­ge­lös­tes Mys­te­rium ge­blie­ben. Doch nicht alle Fra­gen ha­ben Ant­wor­ten. Nur ei­nes trifft frag­los zu: Ein Be­such in Rath­crog­han ist eine wahr­haft kö­nig­li­che Reise in die schöns­ten Ge­schich­ten des his­to­ri­schen Ir­lands.

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Rath­crog­han Mound (c) Tou­rism Ire­land /​ Joe Fen­wick
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