Die schwedische Hauptstadt gehört zu den grünsten Metropolen in Europa, ist aber nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern auch in ihrem Denken umweltorientiert. Nachhaltigkeit wird in Stockholm in so ziemlich allen Bereichen des Alltags großgeschrieben – und nahezu überall lassen sich innovative Lösungen zugunsten von Klima und Natur entdecken.
Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen
Beispiele gefällig? Die öffentlichen Verkehrsmittel in Stockholm tragen das Umweltzeichen „Bra Miljöval“ des schwedischen Naturschutzvereins, in der Mode-Szene weisen qualitätsbewusste Secondhand-Läden wie „Arkivet” den Weg hinaus aus der Fast-Fashion-Falle und für Cafés und Restaurants gehören Gerichte aus der Region und lokal geröstete Kaffeebohnen längst zum guten Ton.
Die berühmte Fotogalerie “Fotografiska” hat nicht nur einen Garten mit hydroponisch kultiviertem Salat im Keller, sondern lässt ihr Restaurant-Personal auch Schürzen tragen, die CO2 binden. In der Söderhallarna – der Markthalle von Södermalm – kann man sich wiederum bei „Sopköket“ mit einer Tagessuppe und Sauerteigbrot stärken.
Der Name des Lokals bedeutet aber nicht etwa „Suppenküche“, sondern heißt übersetzt „Abfallküche“. Das Konzept zielt nämlich darauf ab, entsorgten Lebensmitteln eine zweite Chance zu geben. Die Idee dafür kam dem Gründer Filip Lundin bei einer Reise durch Indien. Für seinen Feldzug im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung wurde er schon mehrfach ausgezeichnet.
Erkundung von Stockholm mit dem Fahrrad
Jetzt, wo es wieder wärmer und heller wird, bietet es sich an, Stockholm per Fahrrad zu erkunden. Ausgewiesene Radwege mit einer Gesamtlänge von rund 1.440 Kilometern ziehen sich durch das Zentrum und in die Randbezirke. Für mehr Nachhaltigkeit hat Stockholm zudem seit 2022 E‑Bikes als offizielle Stadträder – und zwar zu symbolischen Preisen. So kostet ein Tag umgerechnet knapp einen Euro, eine Woche nur 2,50 Euro.
Eine Rundfahrt über die grüne Insel Djurgården bietet sich an. Das ehemalige Jagdrevier des Königs steht zum Großteil unter Naturschutz und gehört zum ersten Nationalstadtpark der Welt. Gleichzeitig sind auf der Insel zahlreiche bekannte Sehenswürdigkeiten angesiedelt. So hat etwa das Freilichtmuseum Skansen im europäischen Sustainable Brand Index 2023 in der Kategorie „Reisen & Tourismus“ schwedenweit am besten abgeschnitten.
Das Nordische Museum informiert in der Ausstellung „In der Arktis – während das Eis schmilzt“ über die dramatische Entwicklung im hohen Norden und der Nutzgarten „Rosendals Trädgård” zeigt, dass nachhaltiger Anbau von Obst und Gemüse mitten in einer Millionenstadt möglich ist. Vor Ort werden die Zutaten zu köstlichen Gerichten und Backwerk verarbeitet. So werden entspannte Momente möglich – beispielsweise eine Pause unter den Apfelbäumen mit einer Zimtschnecke in der Hand.