Portugal: Die unbekannten Inseln vor der Küste der Algarve

Orange-röt­li­che Fels­klip­pen, lange, fein­san­dige Buch­ten und bei Sur­fern be­liebte Spots an der raue­ren West­küste: Die Strände der Al­garve im Sü­den von Por­tu­gal sind welt­be­rühmt. Dass man hier auch auf stil­len In­seln sein Glück fin­den kann, wis­sen bis­lang aber nur In­si­der.

Zwi­schen Quinta do Lago im Wes­ten und Cacela Velha im Os­ten zieht sich vor dem Na­tur­park Ria For­mosa eine Reihe von schma­len Bar­riere-In­seln, die das Fest­land vom of­fe­nen Meer ab­schir­men. Sie sind kleine Pa­ra­diese für je­den, der ein­mal Ro­bin­son-Fee­ling er­le­ben und da­bei herr­li­che Strände mit kris­tall­kla­rem Was­ser ge­nie­ßen möchte.

Ilha Deserta

Ilha De­serta (c) Al­garve Tou­rism Bu­reau

Von Faro ge­langt man mit der Fähre auf die llha De­serta – die ver­las­sene In­sel, die ih­rem Na­men alle Eh­ren macht. Da­bei ist schon die An­fahrt ein Er­leb­nis, denn die Ria For­mosa fas­zi­niert im­mer wie­der aufs Neue mit ih­rem La­by­rinth aus Un­tie­fen und Ka­nä­len, das von Ebbe und Flut täg­lich neu ge­schaf­fen wird. Un­ter­wegs sieht man sel­tene Vö­gel wie Fla­min­gos und fas­zi­nie­rende Was­ser­pflan­zen.

Auf der sie­ben Ki­lo­me­ter lan­gen und ma­xi­mal 600 Me­ter brei­ten Sand­in­sel selbst, die auch un­ter dem Na­men „Ilha da Bar­reta” be­kannt ist, gibt es keine stän­di­gen Be­woh­ner. Die Be­bau­ung be­schränkt sich auf eine Fi­scher­hütte und das emp­feh­lens­werte Re­stau­rant „O Es­t­aminé” – und nicht sel­ten sind die nächs­ten Ba­de­gäste ei­nen Ki­lo­me­ter ent­fernt…

Ilha do Farol

Ilha do Farol © Al­garve Tou­rism Bu­reau

Ei­gent­lich ist Farol gar keine ei­gene In­sel, son­dern ein Teil der sie­ben Ki­lo­me­ter lan­gen und ei­nen Ki­lo­me­ter brei­ten In­sel Cu­latra. Da Farol aber über eine ei­gene Ha­fen­mole auf der lang­ge­zo­ge­nen Sand­bank ver­fügt, trägt die­ser Teil der In­sel ei­nen ei­ge­nen Na­men. Der er­klärt sich beim ers­ten Blick, denn „Farol” be­deu­tet „Leucht­turm” – und tat­säch­lich ist der 1851 er­baute Farol do Cabo de Santa Ma­ria mit rund 50 Me­tern Höhe un­über­seh­bar.

Man kann das mäch­tige Bau­werk so­gar über 220 Stu­fen be­stei­gen. Von der Platt­form er­öff­net sich dann ein atem­be­rau­ben­der Blick über die Ria For­mosa und die Küs­ten­li­nie der Al­garve. Das kleine Dorf Farol liegt beim Boots­an­le­ger im Wes­ten der In­sel. Es be­steht aus ein­fa­chen Häus­chen, die ei­ni­gen Fi­schern und Mu­schel­züch­tern als stän­dige Un­ter­kunft und man­chen Fa­mi­lien vom Fest­land als Som­mer­fri­sche die­nen.

Ilha do Farol (c) pix­a­bay

Im Win­ter ver­ir­ren sich nur we­nige Be­su­cher auf das reiz­volle In­sel­chen. Ho­tels sucht man ver­ge­bens, wer aber in den ein­fa­chen Re­stau­rants fragt, be­kommt viel­leicht ein Zim­mer für ei­nige Nächte ver­mie­tet. Au­tos gibt es hier ebenso we­nig wie Stra­ßen – und je wei­ter man den wei­ßen, fein­san­di­gen Strand in Rich­tung Os­ten geht, desto ein­sa­mer wird es.

In den Som­mer­mo­na­ten wa­chen Ret­tungs­schwim­mer über die Ba­de­gäste, die im kris­tall­kla­ren Was­ser plant­schen, schnor­cheln und schwim­men. An der Praia dos Han­ga­res er­in­nert ein ver­fal­le­ner Bun­ker an die Zeit, als die por­tu­gie­si­sche Ma­rine die In­sel noch als Stütz­punkt für ihre Was­ser­flug­zeuge nutzte. Von Ol­hão fährt ein Boot das ganze Jahr über auf die In­sel, im Som­mer gibt es auch eine Ver­bin­dung ab Faro, au­ßer­dem kann man Was­serta­xis mie­ten.

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Ilha da Culatra

Cu­latra (c) Al­garve Tou­rism Bu­reau

An den Sand­strand der au­to­freien In­sel Cu­latra rol­len ge­mäch­lich kleine Wel­len, das Was­ser ist wun­der­bar klar. Im al­ten Fi­scher­dorf Cu­latra fin­det man ei­nige Re­stau­rants, in de­nen fri­sche Fisch- und Mu­schel­ge­richte auf der Karte ste­hen. Im­mer­hin gibt es eine Bä­cke­rei und für die we­ni­gen hier le­ben­den Kin­der so­gar eine Schule. Über san­dige Wege und ei­nen Holz­steg, der durch die Dü­nen führt, ge­langt man zum Strand.

Auch auf Cu­latra geht es wun­der­bar ge­mäch­lich zu. Hunde lie­gen in der Sonne, im Wind flat­tert die Wä­sche der we­ni­gen Fi­scher­fa­mi­lien oder Mu­schel­samm­ler. Die Zeit scheint still zu ste­hen. Mas­sen­tou­ris­mus kennt man nicht. Mit et­was Glück kann man bei den Ein­hei­mi­schen ein Zim­mer mie­ten. Ganz wun­der­bar ru­hig ist es, wenn am Abend die letzte Fähre zum Fest­land ab­ge­legt hat.

Ilha da Armona

Ar­mona © Al­garve Tou­rism Bu­reau

Ge­rade ein­mal 50 Men­schen le­ben dau­er­haft auf der neun Ki­lo­me­ter lan­gen und bis zu ei­nen Ki­lo­me­ter brei­ten Sand­in­sel in der Ria For­mosa, die man mit dem Fähr­boot ab Ol­hão oder mit dem Was­sertaxi er­reicht. Im klei­nen Dorf gibt es ei­nige Fe­ri­en­häus­chen und ei­nen Cam­ping­platz mit klei­nen Bun­ga­lows. Die Kö­che in den Bars, Ca­fés und Re­stau­rants ha­ben sich ganz auf re­gio­nale Fisch­ge­richte spe­zia­li­siert.

Der lang ge­streckte, fein­san­dige Strand an der Meer­seite na­mens „Praia da Ar­mona Mar” er­streckt sich weit in Rich­tung Os­ten. Im Som­mer ist dort im­mer ein stil­les Plätz­chen für das Ba­de­tuch frei. Im Win­ter kann man herr­li­che Strand­spa­zier­gänge un­ter­neh­men und da­bei viele Vo­gel­ar­ten be­ob­ach­ten, die auf der In­sel hei­misch sind.

Auch an der dem Fest­land zu­ge­wand­ten Seite fin­det man beste Ba­de­mög­lich­kei­ten. An der Praia da Ar­mona Ria ist das Was­ser aber ru­hi­ger und et­was wär­mer – vor al­lem gleich bei der Ha­fen­ein­fahrt, wo die Sand­bänke ein na­tür­li­ches Schwimm­be­cken bil­den. Nicht zu­letzt ist Ar­mona auch ein Ort für Ro­man­ti­ker, denn die Son­nen­un­ter­gänge sind schlicht sen­sa­tio­nell.

Ilha de Tavira

Ilha de Ta­vira (c) Al­garve Tou­rism Bu­reau

Im­mer­hin rund 14 Ki­lo­me­ter lang ist die Sand­in­sel vor der lie­bens­wer­ten Klein­stadt Ta­vira. Auf das au­to­freie Ei­land geht es mit der Fähre von der An­le­ge­stelle Qua­tro Águas, mit dem Boot vom Ha­fen in Ta­vira und zu Fuß oder mit der klei­nen Schmal­spur­bahn über eine Brü­cke von der Praia do Bar­ril bei Pe­dras del Rei.

Ho­tels sucht man auf der Ilha de Ta­vira ver­geb­lich. Wer hier den­noch über­nach­ten möchte, kann sein Zelt auf ei­nem klei­nen, ein­fa­chen Cam­ping­platz auf­schla­gen. Ei­nige Bars und Re­stau­rants stel­len si­cher, dass nie­mand hun­gern oder durs­ten muss. Be­liebt sind vor al­lem die Praia do Bar­ril mit ei­nem FKK-Be­reich im west­li­chen Ab­schnitt, die Praia da Terra Estreita und die Praia da Ilha de Ta­vira.

Die sau­be­ren Strände fal­len alle flach ins klare Was­ser ab und wer­den teil­weise von Ret­tungs­schwim­mern be­wacht. An der Strand­seite zur La­gune ist das Was­ser im­mer ei­nige Grad wär­mer. Auch für Was­ser­sport­ler ist die Ilha de Ta­vira ein gu­tes Ziel: Sie kön­nen hier wind­sur­fen oder kleine Boote mie­ten – und eine ver­fal­lende An­la­ge­stelle bil­det eine tolle Lo­ca­tion zum Schnor­cheln und Tau­chen.

Ilha de Cabanas

Ca­ba­nas de Ta­vira (c) Al­garve Tou­rism Bu­reau

Öst­lich der Ilha de Ta­vira liegt ge­gen­über der Ort­schaft Ca­ba­nas die Ilha de Ca­ba­nas – ein schma­ler Sand­strei­fen, von dem noch heute Fisch­fang be­trie­ben wird. Nur we­nige Mi­nu­ten dau­ert die Boots­fahrt über den schma­len Was­ser­arm, ehe eine höl­zerne Strand­pro­me­nade durch die Dü­nen zum ein­zi­gen Re­stau­rant der In­sel führt.

Tru­bel ist auf der Ilha de Ca­ba­nas un­be­kannt. Wer den lan­gen, wei­ßen Sand­strand ent­lang wan­dert, fin­det schnell Ruhe und Ein­sam­keit. Es ist der ideale Ort, um bar­fuß durch fla­ches Was­ser oder über den wei­chen Sand zu schlen­dern und Mu­schel­scha­len zu sam­meln. Wind­sur­fer fin­den hier gute Be­din­gun­gen, in der Hoch­sai­son kann man auch Jet­ski mie­ten.

www.visitalgarve.pt

Autorin: Elisabeth Kapral

Als Ju­ris­tin hat Eli­sa­beth ge­lernt, ex­akt zu for­mu­lie­ren. Das kommt ihr jetzt zu­gute, wenn sie für travel4news schreibt. Wor­über sie schreibt, weiß sie da­bei ganz ge­nau, denn sie hat be­reits 108 der 193 in der UNO ver­tre­te­nen Län­der be­sucht – und viele von ih­nen auch mehr­fach.

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