Malerische Inseln, türkisblaue Seen, tosende Wasserfälle und pittoreske Karstformationen: Die acht Nationalparks in Kroatien bieten ihren Besuchern eine unglaubliche Vielfalt und einzigartige Naturerlebnisse. Fünf davon empfehlen wir ganz besonders.
Plitvicer Seen: Der älteste Nationalpark Kroatiens
Schon 1949 wurden die Plitvicer Seen zum ersten Nationalpark in Kroatien ernannt. 30 Jahre später folgte aufgrund ihres einzigartigen ökologischen Werts die Aufnahme in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes. Die Hauptattraktion bilden 16 Seen, die durch Wasserfälle über Barrieren aus Travertin – einer besonderen Form des Kalksteins – miteinander verbunden sind.
Die gut ausgebauten Wege des Nationalparks führen die Besucher zu rauschenden Wasserfällen und an die von Felsen gesäumten Ufer der smaragdgrünen Seen. Einen anderen Blickwinkel auf die beeindruckende Natur ermöglichen eine Fahrt mit der Panorama-Bahn an Land oder eines der lautlosen Elektroboote auf dem Wasser.
Brijuni: Das Inselparadies Istriens
Eine malerische Landschaft in sattem Grün, umgeben vom Rauschen des Meeres, macht den Reiz des Nationalparks Brijuni aus, der aus zwei größeren und zwölf kleineren Inseln an der Südwestküste Istriens unweit von Pula besteht. Auch das Meer, das die Inseln umgibt, ist geschützt und gehört zum Nationalpark, der zudem spannende Einblicke in die Geschichte der Adriaküste ermöglicht.
Auf einer Schnorchel-Tour an der Ostseite der Insel Veliki Brijun in der Bucht Verige lässt sich nicht nur die einzigartige Unterwasserwelt bestaunen, sondern auch die Ruine einer römischen Villa. Lohnenswert ist auch eine Besichtigung des byzantinischen Castrums und der Basilika der Heiligen Maria. Für sportbegeisterte Urlauber bietet sich ein Kayak-Ausflug auf die Insel Mali Brijun an, die mit ihrer unberührten Natur und einem reichen historischen Erbe besticht.
Raue Felslandschaft im nördlichen Velebit
Im nördlichen Teil des Velebit-Gebirges liegt der Nationalpark Sjeverni Velebit, der mit einer reichen Flora und Fauna und einer einzigartigen, von bizarren Felsformationen geprägten Landschaft beeindruckt, aber wegen seiner Lage abseits der größeren Straßen zu den am wenigsten besuchten Nationalparks in Kroatien zählt.
Ein Highlight ist hier der Botanische Garten, in dem mehr als 300 Pflanzenarten und ein großer Steingarten bestaunt werden können. Für Wanderer empfiehlt sich vor allem der Premužić-Pfad durch die raue, bergige Wildnis. In den 1930er-Jahren vom Velebit-Enthusiasten und Ingenieur Ante Premužić angelegt, gilt er auch heute noch als schönster Wanderweg Kroatiens und bietet an vielen Stellen einen herrlichen Ausblick auf das Meer und die Kvarner-Inseln.
Mljet: Die grüne Insel mit den Salzwasser-Seen
Der 1960 gegründete Nationalpark Mljet umfasst 5.375 Hektar im nordwestlichen Drittel der nur sehr dünn besiedelten und weitgehend von grünen Wäldern bedeckten Insel Mljet in Dalmatien, die nur mit der Fähre erreichbar ist. Eine Besonderheit sind hier die beiden malerischen Salzwasser-Seen, die nur durch einen schmalen, kaum sichtbaren Kanal mit dem Meer verbunden sind – der „Große See” und der „Kleine See”.
Ein beliebtes Ausflugsziel bildet eine kleine Insel im „Großen See”, auf der sich eine Kirche und ein ehemaliges Benediktiner-Kloster aus dem 12. Jahrhundert befinden. Von beiden sind allerdings leider nur noch Ruinen übrig geblieben. Die Einheimischen nennen die Insel „Melita” – nach dem Hotel und dem Restaurant gleichen Namens, die bis vor kurzem in dem alten Klostergebäude untergebracht waren.
Die Wasserfälle der Krka
Der Nationalpark Krka wurde erst 1985 ins Leben gerufen. Mit 10.900 Hektar umfasst er den größten Teil des Flusses Krka – vom Ursprung in der Nähe von Knin bis zur Meeresbucht bei Skradin, die nur wenige Kilometer von Sibenik entfernt ist. Seine Hauptattraktion bilden zweifelsohne die sieben wunderschönen Wasserfälle, die aber im Sommer tagtäglich von unzähligen Touristen heimgesucht werden.
Etwas ruhiger geht es im noch immer von Mönchen bewohnten Franziskanerkloster auf der Insel Visovac zu, die inmitten eines vom Fluss gebildeten Sees liegt und regelmäßig von Ausflugsbooten angefahren wird. Die Gemäldegalerie und die Kirche, deren Anfänge bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen, steht den Besuchern offen. In der Schlucht am Oberlauf des Flusses, der von drei Burgruinen gesäumt wird, findet sich zudem das orthodoxe Kloster Krka.
Nationalparks in Kroatien
- Nationalpark Plitvicer Seen: Gespanschaft Lika-Senj / 29.500 Hektar UNESCO-Weltnaturerbe mit 16 kleinen Seen und unzähligen Wasserfällen / Gründung 1949
- Nationalpark Paklenica: Gespanschaft Zadar / 9.600 Hektar im Südlichen Velebit mit steilen Felswänden, Höhlen und zwei atemberaubenden Schluchten bis hinab zum Meer / Gründung 1949
- Nationalpark Risnjak: Gespanschaft Primorje – Gorski kotar / 3.198 Hektar in einem waldreichen Bergmassiv nahe der Stadt Rijeka auf 300 bis 1.500 Metern Seehöhe / Gründung 1959
- Nationalpark Mljet: Gespanschaft Dubrovnik-Neretva / 5.375 Hektar im westlichen Teil der Insel Mljet mit zwei malerischen Salzwasser-Seen, die nur über einen schmalen Kanal mit dem offenen Meer verbunden sind / Gründung 1960
- Nationalpark Kornaten: Gespanschaft Šibenik-Knin / 22.000 Hektar mit rund 140 unbewohnten Inseln und Felsen vor der Küste von Šibenik / Gründung 1980
- Nationalpark Krka: Gespanschaft Šibenik-Knin / 10.900 Hektar vom Ursprung der Krka in der Nähe von Knin bis zur Meeresbucht bei Skradin / Gründung 1985
- Nationalpark Sjeverni Velebit: Gespanschaft Lika-Senj / 10.900 Hektar im nördlichen Teils des Velebits mit großartigen Karstformationen, einem einzigartigen Botanischen Garten und einer der tiefsten Höhlen der Welt / Gründung 1999
- Nationalpark Brijuni: Gespanschaft Istrien & 3.390 Hektar auf zwei größeren und zwölf kleineren Inseln unweit von Pula mit einem wertvollen Erbe aus der römischen und byzanthinischen Zeit / Gründung 1983