Farbenfrohe Hauswände statt Grau in Grau: Gemeinsam mit www.weg.de stellen wir zwölf bunte Städte vor, die mit ihrer Farbenpracht mittlerweile Besucher aus der ganzen Welt anlocken.
Pachuca de Soto / Mexiko
In der Stadt Pachuca de Soto – etwa 90 Kilometer nördlich von Mexiko City – haben Künstler im Rahmen eines Street-Art-Projekts im Jahr 2015 das komplette Stadtviertel Palmitas in Regenbogenfarben bemalt. Mehr als 200 Häuser am Hang erstrahlen seither in leuchtenden, farbenfrohen Wellen und bilden so ein riesiges Wandbild.
Kapstadt / Südafrika
Am Fuße des Signal Hill in Kapstadt liegt das bunte Stadtviertel Bo-Kaap. Seine Einwohner – die Kap-Malaien – sind Nachfahren der Sklaven, die im 17. und 18. Jahrhundert von der Holländisch-Ostindischen Handelskompanie aus Indonesien, Sri Lanka, Indien und Malaysia hierher verschleppt wurden. Sie durften damals ausschließlich Grau und Braun tragen. Durch ihre Befreiung gewannen sie auch die Farben zurück. Die bunten Häuser sind bis heute ein Zeichen dieser wiedergewonnenen Freiheit.
Burano / Italien
Gemeinsam mit Murano und Torcello gilt die kleine Fischerinsel Burano als eine der drei sogenannten „Perlen“ in der Lagune von Venedig. Bekannt ist sie vor allem für ihre farbenfrohen Häuser und die friedliche Atmosphäre. Die Bewohner führen hier ein noch immer recht einfaches und beschauliches Leben fernab der Touristenmassen. Laut einer lokalen Legende wurde Burano so farbenfroh gestaltet, um den Fischern den Weg zurück nach Hause zu weisen.
Valparaíso / Chile
Die Hafenstadt Valparaíso ist bekannt für ihre bunten Häuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die sich an den verschiedenen Hügeln der Stadt befinden. Am bekanntesten sind die Hügel Cerro Alegre und Cerro Concepción – und sie lassen sich auch am besten zu Fuß erkunden: Am Cerro Concepción befindet sich der Paseo Gervasoni, in dem sich kunterbunte Graffitis befinden. Auf den Cerro Alegre gelangen die Besucher mit dem Aufzug El Peral und entdecken von dort aus die farbenfrohen Treppen der Calle Urrida und Calle Galvez.
Stockholm / Schweden
Wer zum ersten Mal nach Stockholm kommt, sollte in jedem Fall Gamla Stan besuchen, denn hier befand sich gewissermaßen die Urzelle der schwedischen Hauptstadt. Viele bedeutende Gebäude wie das Königliche Schloss, die Deutsche Kirche und die Storkyrkan sind hier zu finden. Viele Touristen verbinden mit der Altstadt jedoch vor allem die engen Gassen, die vielen bunten Giebelhäuser und die kleinen Plätze mit ihren Cafés, Restaurants und Galerien. Die Insel, auf der Gamla Stan liegt, heißt übrigens „Stadsholmen“.
Buenos Aires / Argentinien
Die Wellblechhäuser des Stadtviertels La Boca in Buenos Aires haben mittlerweile Kultstatus erreicht. Zu verdanken ist die Farbenpracht dem Künstler Benito Quinquela Martín: 1959 bewegte er die Anwohner der Fußgängerzone Caminito dazu, ihre Häuser in leuchtenden Farben zu streichen. Bei einem Spaziergang entdecken die Besucher heute kleine Cafés, Ateliers und Restaurants oder beobachten die Tangotänzer und ausstellenden Künstler in der Straße.
Little India / Singapur
Ganz wie im „echten“ Indien werden auch in Singapurs Stadtviertel „Little India“ alle Sinne angesprochen. Die engen, geschäftigen Straßen sind mit einer Vielzahl an Gewürzständen gefüllt – und die Häuser des Viertels sind so bunt wie der indische Subkontinent. Ein einzigartiges Bauwerk ist dabei das Haus von Tan Tang Niah, das im Jahr 1900 als Villa für die Frau eines chinesischen Geschäftsmanns erbaut wurde.
Kopenhagen / Dänemark
Ein beliebtes Fotomotiv sind die bunten Giebelhäuser, die sich im Stadtviertel Nyhavn in Kopenhagen aneinanderreihen. Nach Fertigstellung des gleichnamigen Kanals entstand hier im Jahr 1681 das Haus Nummer 9, das heute das älteste in Nyhavn ist. Mittlerweile ist das Stadtviertel mit seinen vielen Restaurants, Bars und Clubs das beliebteste Vergnügungsviertel in Kopenhagen.
Cinque Terre / Italien
In Manarola – einem Ortsteil von Riomaggiore und Teil des Nationalparks der Cinque Terre – wurde jeder Meter genutzt: Teilweise hat man hier die Häuser nicht nur nebeneinander, sondern sogar übereinander gesetzt. Das bunte Städtchen galt lange Zeit als Ort der Maler, in dem berühmte Künstler wie Renato Birolli arbeiteten. Von der Hauptstraße lässt sich Manarola über kleine Treppengassen links und rechts den Hang hinauf erkunden.
St. John’s / Neufundland
St. John‚s ist der größte Ort im kanadischen Neufundland und beheimatet viele farbenfrohe Holzhäuschen, die sich bei einem Rundgang entdecken lassen. Wenn die Besucher einmal den Signal Hill erklommen haben, genießen sie vom Cabot Tower – dem Wahrzeichen der Stadt – einen herrlichen Ausblick. Am Naturhafen können zudem mit ein wenig Glück Buckelwale und Papageientaucher in freier Wildbahn beobachtet werden.
Colmar / Frankreich
Colmar ist die drittgrößte Stadt im Elsass und vor allem durch ihre sehr gut erhaltene historische Architektur bekannt. Die Altstadt zeigt sich dabei in einem Farbenspiel aus Fachwerkhäuschen, bunten Blumen und kleinen Kanälen. Der „Quai de la Poisonnerie“ führt an der Lauch entlang und ist ein beliebtes Fotomotiv bei den Besuchern.
Kampung Pelangi / Indonesien
Die Idee, die Häuser seines Dorfes bunt zu streichen, kam dem Rektor einer Schule in Kampung Pelangi, wo einst tristes Grau herrschte: Mehr als 220 Häuser wurden im Rahmen eines Projekts bunt gestrichen – und damit war das „Regenbogendorf“ geboren. Seither freut sich Kampung Pelangi über den wachsenden Tourismus, denn viele Besucher nutzen das Dorf für einen Foto-Stopp während ihrer Reise auf der indonesischen Insel Java.
Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.