Wenn man mit dem Elektroauto in den Winterurlaub fährt, sollte man auf die Menge an Gepäck achten, die Route inklusive Ladestopps vorab planen und mit einer eventuell geringeren Reichweite kalkulieren.
In einer umfangreichen ÖAMTC-Befragung von Langzeit-Elektroauto-Nutzern zeigte sich, dass eine hohe Reichweite und schnelles Laden die wichtigsten Kriterien beim Kauf eines Elektroautos sind.
Auch wenn sich die Reichweite im Winter reduzieren kann, ist die Ladeinfrastruktur mit über 13.500 Ladepunkten in ganz Österreich mittlerweile so gut ausgebaut, dass die Skigebiete problemlos erreicht werden können.
„Tiefe Temperaturen wirken sich negativ auf die Antriebsbatterien von E‑Autos aus und man benötigt mehr Zeit beim Laden. Das in Kombination mit viel Gepäck kann die Reichweite eines E‑Autos um bis zu einem Drittel reduzieren. Kurze Ladestopps zwischendurch sollte man sicherheitshalber einplanen – oft reichen schon zehn Minuten. Diese lassen sich auch super mit Pausen verbinden, um sich die Füße zu vertreten.”
Markus Kaiser, ÖAMTC-Experte für Elektromobilität
Tipps für die Urlaubsfahrt mit dem E‑Auto
- Vor Abfahrt und Rückreise: Das Fahrzeug vollständig aufladen, um eine maximale Reichweite zu haben. Viele Elektroautos sind standardmäßig so eingestellt, dass sie nur bis zu 80 Prozent aufgeladen werden, was vorab kontrolliert und gegebenenfalls umgestellt werden sollte.
- Routenplanung: Plant man die Route inklusive Ladestopps, steht einer entspannten Urlaubsfahrt nichts mehr im Weg. Beachten sollte man nur, dass während der Urlaubszeit mit mehr Andrang an den Ladesäulen zu rechnen ist – vor allem entlang der Autobahnen. Mit dem ÖAMTC-Routenplaner findet man die optimale Strecke in den Urlaub.
- Beladung: Zusätzliches Ladegewicht wirkt sich negativ auf den Energieverbrauch und somit auf die Reichweite von Elektroautos aus. Der Experte des Mobilitätsclubs empfiehlt, eine unter Umständen montierte Dachbox nach dem Skiurlaub möglichst zeitnah wieder zu entfernen. Diese erhöht nämlich den Luftwiderstand und das kostet zusätzliche Energie.
- Heizen: Bei der erwähnten Befragung von Elektroauto-Nutzern gaben knapp 15 Prozent an, während der Fahrt sehr auf Zusatzverbraucher wie beispielsweise die Heizung im Winter zu achten. Die Heizung der Fahrgastzelle hat technisch gesehen einen nachteiligen Effekt auf den Verbrauch. Man sollte aber nicht an der falschen Stelle sparen, denn neben der richtigen Raumtemperatur im Auto trägt der Komfort wesentlich zur Fahrsicherheit und Stressminderung bei. Abgesehen von der Luftheizung sollte man vor allem auf körpernahe Heizsysteme wie Sitz- und Lenkradheizung zurückgreifen. Das spart Energie.
- Reichweite: Damit die Heizung eine möglichst geringe Auswirkung auf die Reichweite hat, kann das Auto vorgewärmt werden, während es noch an der Ladestation angeschlossen ist. Die Energie für den Aufheizvorgang der Fahrgastzelle wird so nicht von der Batterie, sondern über das Netz bezogen. Das verringert zwar in Summe nicht den Energiebedarf, erhöht aber die Reichweite für den Fahrbetrieb.
- Im Urlaubsort: Wenn möglich und vorhanden, sollte das Elektroauto in einer Garage abgestellt werden. Dadurch wird die Temperaturdifferenz zwischen Auto und Umgebung möglichst gering gehalten und der Heizenergiebedarf reduziert sich deutlich. Zudem sollte man sich vorab informieren, wo eine geeignete Ladeinfrastruktur zur Verfügung steht – direkt bei der Unterkunft oder mit öffentlichen Ladepunkten in der Nähe.
- Ladetarif: Neun von zehn Langzeit-Elektroauto-Nutzern gaben bei der Befragung an, dass sie bei öffentlichen Ladestationen eine Abrechnung nach Energiemenge – also nach kWh – bevorzugen. In Österreich wird jedoch überwiegend nach Ladezeit abgerechnet. Bei tiefen Temperaturen erhöht sich die Ladezeit und dadurch steigen auch die Kosten im Fall einer Abrechnung nach Zeit. Es ist daher ratsam, sich im Vorhinein mit den Ladetarifen in der Urlaubsregion vertraut zu machen. Wenn vorhanden und möglich, sollte man auch die Batteriekonditionierung mitverwenden.