Sie segelte weit mehr als eine Million Meilen mit der königlichen Yacht, besuchte 120 Länder und hatte dabei nicht einmal einen Reisepass – ihre Majestät Queen Elizabeth II. lastminute.de und die Royal-Expertin Kate Williams haben das Logbuch der Monarchin geöffnet und so manches Geheimnis gelüftet.
Königliche Kilometer – die zurückgelegten Meilen
Als die am längsten regierende britische Monarchin aller Zeiten legte die Queen im Zuge ihrer royalen Verpflichtungen wahrlich einiges an Meilen zurück. Allein in den ersten zwölf Monaten nach der Thronbesteigung brachte es Queen Elizabeth II auf 65.000 Kilometer, als sie auf ihrer sechsmonatigen Commonwealth-Reise von November 1953 bis Mai 1954 zwölf Länder besuchte.
Und das war erst der Anfang: Laut Schätzungen entsprechen die Kilometer, die die Queen während ihres langen Lebens zurückgelegt hat, rund 42 Reisen um den kompletten Globus. Mehr als vier Jahrzehnte – von 1953 bis 1997 – war dabei die königliche Yacht „Britannia“ die schwimmende Residenz ihrer Majestät. Im Laufe der Jahre segelte die Queen auf ihr weit mehr als eine Million Meilen und besuchte sogar die Karibik und Südafrika.
Königliche Geschenke – ein Zoo voller Überraschungen
Während sich im Hotel die „normalen“ Gäste an Gratis-Badeschlapfen und Pralinen erfreuten, durfte es bei der Queen gern ein wenig extravaganter ausfallen, wenn es um den royalen Willkommensgruß ging. Zu Besuch in Deutschland, gab es für Queen Elizabeth II zum Beispiel gleich das ganze Brandenburger Tor aus Marzipan und tatsächlich auch ein Ölgemälde vom Bundespräsidenten.
Nicht essbar, dafür ebenso außergewöhnlich war eine mit pinken und roten Federn verzierte Friedenspfeife, die Queen Elizabeth II im Jahr 1973 auf einem ihrer Kanada-Besuche erhielt. Sie ist heute in der „Royal Collection“ zu bewundern. Auf einem ihrer Besuche in Kamerun wurde ihre Majestät sogar stolze Besitzerin eines Babyelefanten namens „Jumbo“ und in Brasilien überreichte man ihr einmal zwei Faultiere.
Diese tierischen Geschenke gingen übrigens meist an den London Zoo. Zu den weiteren eher seltsamen Willkommenspräsenten gehörten unter anderem eine aus schwarzen Korallen gefertigte Skulptur eines Corgi (der Queen liebster Hund) während eines Besuchs auf Grand Cayman, ein Eishockeytrikot aus Kanada und echte Cowboystiefel während einer USA-Reise.
Besuchte Länder – am liebsten in Deutschland
Seit ihrer Krönung im Jahre 1953 bereiste Queen Elizabeth II durchschnittlich zwei Länder pro Jahr. Mit insgesamt 120 Destinationen besuchte sie also mehr als 60 Prozent des gesamten Globus (196 Länder insgesamt). Ihre wohl legendärsten Jetsetter-Dekaden waren dabei die 1970er- und 1980er-Jahre. Allein im Jahr 1979 besuchte ihre Majestät auf ihrer Reise durch den Mittleren Osten sechs Länder in nur zwei Monaten.
Dauerbrenner unter den royalen Langstreckenzielen war Kanada. Ganze 25 Mal durften sich die Kanadier über königlichen Besuch freuen. Wenn es um Kurzstreckenziele ging, wuchsen ihrer Majestät vor allem Deutschland, Frankreich und Italien ans Herz. Die Queen besuchte Italien fünfmal und war die erste britische Monarchin, die den Papst traf – das war 1961.
Deutschland war mit sieben Besuchen europaweit das beliebteste Land von Queen Elizabeth II. So wurden während eines Besuchs der Queen in Frankfurt auch schon einmal 300 Meter Kopfsteinpflaster kurzerhand mit Teppich abgedeckt. Spanien hingegen – immerhin eines der liebsten Reiseziele der Briten – war eher kein royaler Reisefavorit. Dorthin verschlug es ihre Majestät lediglich 1988 – und danach nie mehr wieder.
Hotel, Zug und Flug – Bed & Breakfast nicht ausgeschlossen
Eine Menge Küchenpersonal, Kissen mit Spitzenbesatz und ein striktes „Ruckelverbot“ während der royalen Badezeit um 7.30 Uhr morgens – so reiste es sich mit der königlichen Bahn. „Privatjet vor Linienflug“ lautete das royale Motto hingegen über den Wolken. Dennoch nutzte sie manchmal auch Linienflüge, als diese mit der Zeit immer beliebter wurden. So ging es 1977 per Linie in die USA – natürlich mit der Concorde.
Wie man sich bettet, so liegt man. Die Queen tat das natürlich in Fünf-Sterne-Hotels. Einige dieser Luxusherbergen waren das Raffles Hotel in Singapur, das Ahwahnee Hotel in Yosemite (dort buchte ihre Majestät im Jahr 1983 sogar das komplette Hotel), das Fairmont Royal in Toronto, das Phoenicia auf Malta, das St. Regis in Washington und das Waldorf Astoria in New York im Jahr 1957.
Bei all diesem Luxus war sich die Queen jedoch nicht zu schade, auch in deutlich „irdischeren“ Unterkünften zu nächtigen. Als ihre Majestät im Jahr 1981 nahe Bristol in einen Schneesturm geriet, musste sie Zuflucht in einer einfachen Pension suchen. Der leicht eingeschüchterte Hotelmanager gab ihr daraufhin gleich seine komplette Wohnung im Obergeschoss.
Resümee: Das Reisefieber fließt im blauen Blut
Länder, die von der Queen besucht wurden
Abu Dhabi, Aden (heute Jemen), Algerien, Anguilla, Antigua, Äthiopien, Australien, Bahamas, Bangladesh, Barbados, Belgien, Belize, Bermuda, Botswana, Brasilien, Britisch-Guayana, British Solomon Islands (vor 1975), British Virgin Islands, Brunei, Cayman Islands, Ceylon (heute Sri Lanka), Chile, China, Cocos Island, Cook Islands, Dänemark, Deutschland, Dominica, Estland, Fiji, Finnland, Frankreich, Gambia, Ghana, Gibraltar, Grenada, Guyana, Hongkong, Island, Indien, Indonesien, Iran, Irland, Italien, Jamaika, Japan, Jordanien, Jugoslawien, Kanada, Kenia, Kiribati, Kuwait, Lettland, Liberia, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malawi, Malaysia, Malediven, Malta, Mauritius, Mexiko, Montserrat, Marokko, Mosambik, Namibia, Nauru, Nepal, Niederlande, Neue Hebriden, Neuseeland, Nigeria, Norfolk Island, Norwegen, Oman, Österreich, Pakistan, Papua-Neuguinea, Polen, Portugal, Qatar, Russland, Sambia, Samoa, Saudi-Arabien, Schweden, Schweiz, Seychellen, Sierra Leone, Simbabwe, Singapur, Slowakei, Slowenien, Solomon Islands (nach 1975), Südafrika, Südkorea, Spanien, Sri Lanka, St. Helena, St. Kitts & Nevis, St. Lucia, St. Vincent, Sudan, Tansania, Thailand, Tonga, Trinidad & Tobago, Tschechien, Tunesien, Türkei, Turks & Caicos, Tuvalu, Uganda, Ungarn, USA, Vatikan, Vereinigte Arabische Emirate, Zypern