Kenia: Sechs Lodges für einen nachhaltigen Safari-Urlaub

Der Schutz der Um­welt und der um­lie­gen­den Ge­mein­den ist zu ei­nem im­mer wich­ti­ge­ren Be­stand­teil des nach­hal­ti­gen Rei­sens ge­wor­den. Auch Ke­nia als Hei­mat au­then­ti­scher Sa­fa­ris und Lodges setzt sich kon­se­quent für um­welt­freund­li­che Er­leb­nisse ein.

Die Lodges in Ke­nia ar­bei­ten daran, aut­arke und nach­hal­tige Un­ter­künfte zu schaf­fen. Dies steht im Ein­klang mit den be­schlos­se­nen COP-26-Er­klä­run­gen. Darin hat sich Ke­nia ver­pflich­tet, da­für zu sor­gen, dass nur noch Fahr­zeuge, die mit­tels er­neu­er­ba­rer En­er­gien be­trie­ben wer­den, die Na­tio­nal­parks und Re­ser­vate be­fah­ren dür­fen.

Em­boo Ri­ver Camp © Brian Siambi

Au­ßer­dem müs­sen alle Gast­ge­werbe- und Tou­ris­mus­ein­rich­tun­gen – wie die Lodges in Ke­nia – bis 2030 eben­falls mit er­neu­er­ba­ren En­er­gien be­trie­ben wer­den. Um die Er­hal­tung ge­si­cher­ter Le­bens­räume für die Wild­tiere wei­ter zu för­dern, ar­bei­tet Ke­nia auch an der Wie­der­her­stel­lung je­ner Ge­biete, in de­nen die Wie­der­auf­fors­tung be­reits in Pla­nung ist. Ei­nige Lodges set­zen sich be­son­ders nach­hal­tig für die Pflege und den Schutz der ein­hei­mi­schen Tier­welt und der um­lie­gen­den Ge­mein­den ein.

El Karama Lodge /​ Laikipia

El Ka­rama Lodge © KTB

Die El Ka­rama Lodge in Lai­ki­pia ist eine der fa­mi­li­en­ge­führ­ten Lodges in Ke­nia, liegt in ei­nem 14.000 Hektar gro­ßen pri­va­ten Schutz­ge­biet und fügt sich naht­los in die Um­ge­bung ein, ohne sie zu be­ein­träch­ti­gen. Frü­her ein ein­fa­cher Cam­ping­platz , wurde sie aus re­cy­cel­ten Ma­te­ria­lien wie ab­ge­stor­be­nem Holz und wie­der ver­wen­de­ten Stei­nen er­rich­tet, was den acht Cot­ta­ges und dem zen­tra­len Spei­se­saal mit Blick auf den Fluss ein rus­ti­ka­les Am­bi­ente ver­leiht.

Der Be­trieb der Lodge er­folgt aus­schließ­lich mit So­lar­ener­gie und er­neu­er­ba­ren En­er­gien ‑von der Er­wär­mung des Was­sers und des che­mie­freien Pools bis zur Be­leuch­tung und der Elek­tri­zi­tät im ge­sam­ten Camp. Die Mahl­zei­ten sind im­mer frisch. Min­des­tens 80 Pro­zent der Le­bens­mit­tel wer­den im haus­ei­ge­nen Gar­ten an­ge­baut. Die Fleisch­pro­dukte stam­men aus Wei­de­hal­tung im Um­kreis von 60 Ki­lo­me­tern um die Lodge.

Auf der Su­che nach Aben­teu­ern kön­nen die Gäste täg­lich Wan­der­sa­fa­ris und Aus­ritte un­ter­neh­men, wäh­rend die Kin­der in der Lodge an der Busch­schule teil­neh­men, wo sie tra­di­tio­nelle Fer­tig­kei­ten er­ler­nen. Ge­fähr­dete Tier­ar­ten – wie die Strei­fen­hyäne und das Grevy-Ze­bra – kön­nen auf dem Ge­lände aus­ge­macht wer­den. De­ren Be­her­ber­gung un­ter­streicht den mi­ni­mal-in­va­si­ven Cha­rak­ter der An­lage.

Emboo Fluss Camp /​ Maasai Mara

Em­boo Ri­ver Camp © Brian Siambi

Die Sa­fari-Fahr­zeuge des Em­boo Ri­ver Camps bil­den die erste so­lar­be­trie­bene Flotte in der Re­gion und be­we­gen sich prak­tisch laut­los durch das Gras­land der Maa­sai Mara, die für ihre „Big Five” – Ele­fant, Nas­horn, Kaf­fern­büf­fel, Löwe und Leo­pard – welt­be­rühmt ist. So wird den Gäs­ten eine un­ver­gleich­li­che Pirsch­fahrt ge­bo­ten wird, bei de­nen sie nur die Ge­räu­sche der Na­tur hö­ren und den um­her­strei­fen­den Wild­tie­ren noch nä­her kom­men.

Die Zim­mer am Fluss­ufer und bie­ten ei­nen Blick auf den Fluss, in dem Fluss­pferde ba­den und Ele­fan­ten trin­ken. Sie sind so kon­zi­piert, dass sie voll­stän­dig ge­öff­net wer­den kön­nen. Die Gäste schla­fen dann nur mit Mos­ki­to­net­zen, wäh­rend die Wild­tiere durch das nicht ein­ge­zäunte Camp strei­fen. Ein wei­te­res High­light sind die Na­tur­du­schen der Zim­mer.

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Nach Er­kun­dungs­tou­ren durch die Mara zu Fuß oder im Fahr­zeug kön­nen die Gäste am na­tür­li­chen Pool ent­span­nen und fle­xi­ble Mahl­zei­ten mit Pro­duk­ten aus dem ei­ge­nen, zwei Hektar gro­ßen Gar­ten ge­nie­ßen. Das Camp be­zieht seine En­er­gie zu 100 Pro­zent aus So­lar­ener­gie und pflanzt je­den Mo­nat 50 Bäume. Da­mit sol­len die CO2-Emis­sio­nen aus­ge­gli­chen wer­den. Auch die Gäste er­hal­ten die Mög­lich­keit, ihre ei­ge­nen Bäume zu pflan­zen, wenn sie das Camp be­su­chen.

Lewa Wilderness /​ Laikipia

Lewa Wil­der­ness © KTB

Lewa Wil­der­ness war eine der ers­ten Lodges in Ke­nia, die ein Elek­tro­fahr­zeug in ihre Flotte auf­ge­nom­men hat. Dank der Lage im Lewa Wild­life Con­ser­vancy, das zum UNESCO-Welt­na­tur­erbe ge­hört und über 70 Säu­ge­tier- und 350 Vo­gel­ar­ten be­hei­ma­tet, gibt es bei ei­nem Auf­ent­halt in die­ser Lodge viel zu be­stau­nen. Die Sich­tung des vom Aus­ster­ben be­droh­ten Grevy Ze­bras ist bei­spiels­weise et­was ganz Be­son­de­res. Zwölf Pro­zent der welt­wei­ten Po­pu­la­tion le­ben dort.

Die Gäste kön­nen auch eine ein­zig­ar­tige Wan­der­sa­fari mit „Wal­king Wild” un­ter­neh­men – ei­nem ge­mein­de­ei­ge­nen Sa­fa­ri­un­ter­neh­men, das von der Lodge aus ope­riert. Diese Part­ner­schaft wurde aus der Er­kennt­nis her­aus ge­bo­ren, dass Na­tur­schutz ohne die Hilfe der lo­ka­len Ge­mein­den nicht ge­lin­gen kann. Ge­gen ei­nen Auf­preis kön­nen die Gäste zu­dem eine mo­bile Sa­fari er­le­ben, bei der Ka­mele das Ge­päck und die Zelte trans­por­tie­ren.

Die stroh­ge­deck­ten Hüt­ten des Lewa Wil­der­ness sind in den Hang ge­baut und bie­ten ei­nen atem­be­rau­ben­den Blick über das öst­li­che Ma­ria­natal, bei dem die Gäste das Ge­fühl ha­ben, die ein­zi­gen Men­schen weit und breit zu sein. Mahl­zei­ten un­ter dem Ster­nen­him­mel, Ab­küh­lung im Salz­was­ser-Pool und die un­glaub­li­che Aus­sicht vom Busch-Fit­ness­stu­dio sind wei­tere High­lights des Camps.

Elephant Watch Camp /​ Samburu

Ele­phant Watch Sam­buru © Tim Bed­dow

Das pri­vate Ele­phant Watch Camp im Sam­buru-Na­tio­nal­re­ser­vat liegt in ei­nem Ge­biet, das eine der größ­ten Ele­fan­ten­po­pu­la­tio­nen in Ke­nia be­her­bergt. Die Lodge mit ih­ren sechs ge­räu­mi­gen Zel­ten im Wüs­ten­stil wurde ge­schickt aus um­ge­stürz­ten Bäu­men und an­de­ren nach­hal­ti­gen Ma­te­ria­lien er­rich­tet. Da es keine Ein­zäu­nung gibt, kön­nen die Ele­fan­ten zwi­schen den Zel­ten um­her­strei­fen und so den Gäs­ten ein un­ver­gess­li­ches Er­leb­nis bie­ten.

Der ge­samte Strom im Ele­phant Watch Camp kommt von der Sonne. Das Was­ser wird aus ei­nem Brun­nen vor Ort ge­pumpt, be­vor es an die um­lie­gen­den Bäume wei­ter­ge­ge­ben wird. In den pri­va­ten Du­schen im Freien wird das Was­ser in Ei­mern er­hitzt. Die Be­su­cher wer­den au­ßer­dem auf­ge­for­dert, ihre ei­ge­nen, wie­der­ver­wend­ba­ren Was­ser­fla­schen mit­zu­brin­gen. In den Zim­mern und im Re­stau­rant wer­den Glas­fla­schen ver­wen­det, um Plas­tik­müll zu ver­mei­den.

Die in­time Ver­bin­dung mit den Ele­fan­ten und den er­fah­re­nen Füh­rern sen­si­bi­li­siert die Gäste für die Not­wen­dig­keit nach­hal­ti­gen Rei­sens. Durch die enge Zu­sam­men­ar­beit mit dem Pro­jekt zum Schutz wild­le­ben­der Ele­fan­ten „Save the Ele­phants“, das fluss­ab­wärts von der Lodge an­säs­sig ist, kön­nen die Gäste bei ei­nem Be­such des Zen­trums auch aus ers­ter Hand er­fah­ren, wie der Na­tur­schutz vor Ort funk­tio­niert.

Borana Lodge /​ Laikipia

Borana Lodge © Borana Lodge and KTB

Die Borana Lodge liegt im Her­zen des Borana Con­ser­vancy – Ke­nias neu­es­tem Nas­horn-Schutz­ge­biet. Sie ver­wen­det alle Ein­nah­men aus den kom­mer­zi­el­len Ak­ti­vi­tä­ten, um die ge­stie­ge­nen Kos­ten für den Na­tur­schutz zu de­cken. 1993 er­öff­net, ar­bei­tet die Lodge seit­her un­er­müd­lich daran, ei­nen si­che­ren Le­bens­raum für Nas­hör­ner zu schaf­fen und ge­gen Wil­de­rer vor­zu­ge­hen. 14 Pro­zent der ge­fähr­de­ten Spitz­maul­nas­hör­ner Ke­nias le­ben heute in die­sem Schutz­ge­biet.

Die Gäste kön­nen ei­nen Blick hin­ter die Ku­lis­sen wer­fen und sich den en­ga­gier­ten Scouts oder dem be­waff­ne­ten Anti-Wil­de­rer-Team an­schlie­ßen, um zu ler­nen, wie man Nas­hör­ner auf­spürt und iden­ti­fi­ziert. Im Jahr 2020 er­hielt die Borana Lodge den Sta­tus “Glo­bal Ecos­phere Retreat” in An­er­ken­nung ih­rer Ar­beit, die sich po­si­tiv auf den Pla­ne­ten aus­wirkt. Zu­dem be­fin­det sie sich auf ei­nem gu­ten Weg, in­ner­halb der nächs­ten drei Jahre kli­ma­neu­tral zu wer­den.

Die Borana Lodge wurde voll­stän­dig aus lo­ka­len Ma­te­ria­lien von hei­mi­schen Hand­wer­kern und der Fa­mi­lie Dryer er­baut und be­steht aus vier pri­va­ten Cot­ta­ges mit atem­be­rau­ben­den Aus­bli­cken von den pri­va­ten Ve­ran­den. Zwei wei­tere, mit­ein­an­der ver­bun­dene Cot­ta­ges sind per­fekt für grö­ßere Fa­mi­lien. Im Borana Con­ser­vancy ist dar­über hin­aus Ex­klu­si­vi­tät ga­ran­tiert – egal ob sich die Gäste für eine Er­kun­dungs­tour im Fahr­zeug oder zu Fuß mit ei­nem Füh­rer ent­schei­den.

Little Governors-Camp /​ Maasai Mara

Ele­phant im Little Go­ver­nors Camp © LGC /​ KTB

Das Little Go­ver­nors Camp hat ei­nen in­ti­men Cha­rak­ter mit 17 Zim­mern rund um ein Was­ser­loch, an dem es von Wild­tie­ren nur so wim­melt. Es ist der per­fekte Aus­gangs­punkt, um die Maa­sai Mara zu er­kun­den. Nach ei­ner kur­zen Boots­fahrt über die Mara und ei­nem an­schlie­ßen­den Spa­zier­gang durch den Fluss­wald ist ein Auf­ent­halt im Little Go­ver­nors Camp ab­so­lut ein­zig­ar­tig.

Alle Pro­dukte in den Zim­mern stam­men aus lo­ka­ler Pro­duk­tion und sind um­welt­ver­träg­lich her­ge­stellt. Das Camp un­ter­stützt zu­dem die um­lie­gen­den Ge­mein­den. Auch die Gäste kön­nen sich en­ga­gie­ren und über das Camp zum Bei­spiel Un­ter­richts­ma­te­ria­lien stif­ten, die in ih­rem Na­men an die ört­li­chen Schu­len ver­teilt wer­den.

Ein wei­te­res wich­ti­ges Pro­jekt wid­met sich dem Schutz der ge­fähr­de­ten Ge­parde. Das von Dr. Elena Che­lys­heva ins Le­ben ge­ru­fene Mara-Meru-Ge­par­den­pro­jekt er­mög­licht es den Gäs­ten, ge­mein­sam mit Elena selbst auf Pirsch­fahrt zu ge­hen, um von ih­rem Fach­wis­sen zu pro­fi­tie­ren und die scheuen Tiere be­ob­ach­ten zu kön­nen. Diese Ex­kur­sion ist nur nach Vor­anmel­dung mög­lich, und es wird eine Min­dest­spende ver­langt, um den Schutz der be­droh­ten Tier­art zu un­ter­stüt­zen.

www.magicalkenya.com

Autorin: Elisabeth Kapral

Als Ju­ris­tin hat Eli­sa­beth ge­lernt, ex­akt zu for­mu­lie­ren. Das kommt ihr jetzt zu­gute, wenn sie für travel4news schreibt. Wor­über sie schreibt, weiß sie da­bei ganz ge­nau, denn sie hat be­reits 108 der 193 in der UNO ver­tre­te­nen Län­der be­sucht – und viele von ih­nen auch mehr­fach.

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