Die Kultur der Maya verbinden viele in erster Linie mit Mexiko. Aber auch in den kleineren Ländern in Zentralamerika finden sich faszinierende Maya-Stätten. Wer die mühevolle Anreise auf sich nimmt, kann in Belize, Guatemala, Honduras und El Salvador so manche Schätze entdecken, in denen Geschichte lebendig wird – weit abseits des Massentourismus.
Belize: Maya-Erbe im Dschungel
Belize bietet neben seiner reichen Natur auch außergewöhnliche Maya-Ruinen inmitten seines tropischen Dschungels. Das Land beherbergt sogar die höchste Konzentration an Ruinen der Maya in ganz Zentralamerika. Beim Eintauchen in den Nebelwald können Abenteuerlustige einen der schönsten Orte der Welt entdecken – die Maya-Ruinen von Xunantunich mit dem 40 Meter hohen Tempel „El Castillo”.
Sehenswert ist auch die archäologische Stätte Caracol, in der verschiedenste Bauwerke der Maya auf insgesamt 200 Quadratkilometern zum Entdecken einladen. 150.000 Menschen lebten hier in der Blütezeit der Maya-Kultur. Die zweitgrößte Maya-Stadt war Lamani am Laguna New River. Forscher fanden hier die meisten Kupferartefakte der gesamten Maya-Epoche.
Guatemala: Die Maya-Hauptstadt Tikal
Ein Stopp in Guatemala darf auf einer Reise durch die Maya-Geschichte in Zentralamerika nicht fehlen. Denn hier liegt das antike Tikal – einst die größte Maya-Stadt der Welt. Die Hauptstadt des Königreichs war seit dem 6. Jahrhundert vor Christus bewohnt und beherbergt bis heute verschiedene prächtige Tempel und Paläste.
Von der UNESCO zum ersten Weltkultur- und ‑naturerbe erklärt, sind hier mehr als 5.000 prähispanische Gebäude auf einer Fläche von etwa 16 Quadratkilometern verteilt. Der für das zentrale Maya-Tiefland charakteristische Baustil der Tempel mit ihrer typischen Form der Stufenpyramide ist dabei nirgendwo so eindrucksvoll zu bewundern.
Honduras: Kleines Maya-Paradies
Neben Stränden mit türkisblauem Wasser und einem üppigen Dschungel verfügt Honduras auch über ein außergewöhnliches Maya-Erbe. Die wichtigste Sehenswürdigkeit des Landes ist die antike Maya-Stätte Copán, die seit 1980 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die als „Alexandria der Mayas” bekannte Stadt beherbergt mehr als 3.400 Bauwerke und erstreckt sich über eine Länge von etwa 24 Kilometern.
Im Herzen des tropischen Regenwaldes gelegen, können die Besucher in atemberaubender Atmosphäre die Überreste entdecken – von frei stehenden Stelen bis zu vollständig mit Schriften und Symbolen bedeckten Treppen. Die älteste Stätte der Region besteht aus mehr als 4.500 Hügeln, auf denen Maya-Geschichte geschrieben wurde. Die rätselhaften Höhlen sollen zudem den Ausgangspunkt der letzten Reise der Maya bilden.
El Salvador: 3.200 Jahre Geschichte
In El Salvador überraschen die Überreste der südlichsten Kolonien der Maya-Welt. Nicht weit von der Hauptstadt entfernt, können die drei wichtigsten Stätten an einem Tag besucht werden – angefangen mit Joya de Cerén, das als „Pompeji Amerikas” bekannt ist und ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
Im Dorf erfahren die Besucher viel über das tägliche Leben der Bauern jener Zeit in Zentralamerika – und hier lassen sich auch Spuren einer landwirtschaftlichen Gemeinschaft entdecken, die um 600 vor Christus durch einen Vulkanausbruch zerstört wurde. Die Ruinen von San Andrés sind eine weitere wichtige politisch-religiöse Stätte der Maya in El Salvador, in der die Besucher eine beeindruckende Akropolis mit mehreren Bauwerken erwartet.
In Tazumal finden sich die wichtigsten und am besten erhaltenen Ruinen von El Salvador. Seit 1.200 nach Christus sind sie praktisch unversehrt geblieben und bieten einen erstaunlichen Einblick in die zeremonielle Architektur der Maya. Ein besonderes Highlight in Tazumal ist die größte Pyramide des Landes mit einem einzigartigen, von den Maya geschaffenen Entwässerungssystem.
Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.