Englisch, Italienisch oder gar Mandarin – Sprachen zu lernen liegt im Trend. Und kommt irgendwie nie aus der Mode. Kein Wunder, denn Fremdsprachen haben viele Vorteile. Welche das genau sind und mit welchen Tipps es Ihnen gelingt, eine neue Sprache zu lernen, verrät der folgende Beitrag.
„Do you speak German?“, „Where is the railway station?“ oder „How much is this sandwich?“ Mit englischen Floskeln wie diesen kommen die meisten Menschen im Laufe ihres Lebens einmal oder mehrmals bewusst oder unbewusst in Berührung. Schließlich gilt Englisch seit langem als die Lingua Franca schlechthin. Aber all das ist im Grunde genommen nur der Anfang, denn je mehr Sprachen Sie beherrschen, desto besser.
3 Gründe, warum es sich lohnt, Fremdsprachen zu lernen
Gründe, warum es sich lohnt, Fremdsprachen zu lernen, gibt es jede Menge. Drei davon stellen wir Ihnen kurz vor:
- Bessere Verständigung im Urlaub
Wer den Urlaub an der Adria oder in der Toskana verbringt, kann natürlich das Schulenglisch hervorkramen oder gar darauf hoffen, mit Deutsch das Auslangen zu finden. Noch besser ist es allerdings, wenn Sie sich Ihr „gelato“ tatsächlich in der Landessprache bestellen oder dem Bäcker am Morgen ein freundliches „Buongiorno“ zurufen können. Und wer etwa in Paris von Passanten angesprochen wird und nur Bahnhof versteht, sollte zumindest ein „Je ne parle pas français“, also, ich spreche kein Französisch, hauchen können. All das erleichtert die Verständigung im Urlaub immens und beugt Missverständnissen vor.
Insbesondere wenn Sie auf einer längeren Reise sind und in Gegenden verweilen, die weniger touristisch sind, können Kenntnisse der Landessprache von großem Vorteil sein. In zahlreichen Ländern Südamerikas wird beispielsweise wenig bis gar kein Englisch gesprochen. Wer ein paar fremdsprachige Brocken kann, zollt den Einheimischen damit aber auch Respekt und bringt ihnen Wertschätzung entgegen. Und alleine die Tatsache, dass sich ein Reisender die Mühe macht, die Basics einer fremden Sprache zu lernen, entlockt den meisten Einheimischen schon ein Lächeln – da müssen Aussprache oder Grammatik gar nicht perfekt sein. - Vorteile im Job
Wer den Lebenslauf mit Fremdsprachenkenntnissen aufpeppen kann, hat mitunter auch berufliche Vorteile. In der heutigen, vernetzten Welt ist Englisch mittlerweile in vielen Bereichen ohnehin eine Grundvoraussetzung, weitere Sprachen wie insbesondere Spanisch, Mandarin, Arabisch oder Hindi sind sprichwörtlich Trumpf.
Damit können Sie sich in global tätigen Firmen nicht nur bei Meetings besser verständigen, sondern haben auch die Nase vorn, bewerben Sie sich zum Beispiel für einen neuen Posten in einem internationalen Umfeld. Aber auch wenn Sie die jeweiligen Sprachen nicht unmittelbar im beruflichen Alltag benötigen, so zeugt alleine die Tatsache, dass Sie Fremdsprachen beherrschen davon, dass Sie zielstrebig und ehrgeizig sind. Auch solche Soft Skills sind mittlerweile unerlässlich geworden. - Tor und Pforte zu einer neuen Welt
Wer eine oder mehrere Fremdsprachen beherrscht, stößt damit aber auch Tor und Pforte zu einer neuen Kultur und Weltanschauung auf, denn jede Sprache ist eng mit dem jeweiligen Kulturkreis verbunden. Das wird zum Beispiel deutlich, indem man sich vor Augen führt, wie viele unterschiedliche Wörter manche Kulturen für ein bestimmtes Konzept haben. So können die Schotten etwa auf 421 Wörter zurückgreifen, um Schnee zu beschreiben. Und das ist bei genauerer Betrachtung kurios, schließlich schneit es in Schottland im Vergleich zu anderen Ländern eher selten. Aber vielleicht hat das außergewöhnliche Naturspektakel bei den Schotten gerade deswegen einen so hohen Stellenwert und eine Fülle an Wörtern hervorgebracht.
Eine weitere Sonderbarkeit, die die verschiedenen Denkweisen unseres Planeten, die unmittelbar mit der jeweiligen Sprache verbunden sind, verdeutlicht, sind unübersetzbare Wörter. Und davon gibt es einige. Oft sind es Konzepte, die aus einer bestimmten Kultur nicht wegzudenken sind, in einer anderen allerdings für Kopfschütteln sorgen oder schlichtweg nicht den gleichen Stellenwert genießen, wodurch es nie zu einer Wortschöpfung gekommen ist.
Sprechen die Italiener zum Beispiel von „abbiocco“, so meinen sie jenes Gefühl von Müdigkeit, das sich einstellt, wenn man beim Essen über die Stränge geschlagen hat. Ist für Skandinavier etwas „lagom“, so drücken sie damit aus, dass die exakt richtige Menge von etwas vorhanden ist. Zum Beispiel die richtige Menge an Licht in einem Raum, die richtige Menge an Schokolade im Kuchen oder die richtige Menge an Zuneigung in einer Beziehung. Im Norden Spaniens, genauer gesagt in Galizien, klagen die Menschen hingegen oft über „morriña“, ein profundes, melancholisches und nostalgisches Heimweh. Wer mehrere Sprachen kann, bewegt sich somit automatisch in mehreren Welten.
5 Tipps fürs Lernen von Fremdsprachen
Eines vorweg: Jeder Mensch ist anders und deswegen kann es sein, dass Sie mehrere Tipps ausprobieren müssen, um letztendlich zur richtigen Lernstrategie zu kommen. Ein paar Möglichkeiten:
- Richtige Selbsteinschätzung: Eine neue Sprache lernt sich nicht in einem Tag. Darüber hinaus sind Menschen verschieden. Während der eine mühelos innerhalb kürzester Zeit eine Fülle an Vokabeln paukt, braucht der andere weitaus mehr Zeit. Daher ist es zu Beginn wichtig, sich selbst richtig einzuschätzen. Was ist in der zur Verfügung stehenden Zeit für Sie möglich? Und wo sollten Sie Abstriche machen, um sich nicht zu überfordern? Wer eine neue Sprache lernt, sollte in jedem Fall eine gewisse Passion dafür entwickeln und auf keinen Fall von schlechten Gefühlen heimgesucht werden beim Gedanken daran. Das Stecken von Zielen kann dabei sehr hilfreich sein. Oder aber Sie stellen sich eine Belohnung in Aussicht für ein bestimmtes erreichtes Sprachniveau. Vielleicht eine Reise in das besagte Land?
- Ins kalte Wasser springen: Wer eine neue Sprache lernt, sollte sich auch vom Perfektionismus verabschieden. Zu Beginn werden die Sätze nun einmal meist grammatikalisch nicht ganz perfekt sein oder es hapert noch bei der Aussprache. Aber das alles sollte Sie nicht daran hindern, weiterzumachen. Sprechen Sie am besten von Tag 1 an, suchen Sie sich einen Sprachpartner und vermeiden Sie es, aus Angst oder Scham zurück ins Deutsche zu wechseln. Viele schwören dabei auch auf Selbstgespräche: Sagen Sie sich einen Tag lang laut vor, was Sie als nächstes tun werden. Kochen, die Wäsche waschen, einen Spaziergang machen. Oder versuchen Sie jeden Gegenstand in Ihrem Zuhause korrekt zu benennen.
- Profis ins Boot holen: Auf eigene Faust lernen oder Profis ins Boot holen – auch das ist eine Frage des Typs. Aber gerade zu Beginn oder um ein gewisses Sprachniveau rasch zu erreichen, können professionelle Kurse und Lehrgänge hilfreich sein. Mittlerweile gibt es in Österreich sowohl Präsenzkurse als auch Online-Varianten und sowohl Gruppenseminare als auch Einzeltrainings. Eine Alternative zum klassischen Kurs sind Apps. Doch Achtung: Hierbei ist Selbstdisziplin gefragt!
- Auf Regelmäßigkeit setzen: Dranbleiben – das ist generell eine der wichtigsten Devisen in Sachen Fremdsprachen. Sie sollten sich gerade zu Beginn zwar nicht überfordern, aber Ihre Sprachaktivitäten dennoch nicht schleifen lassen. Studien zufolge brauchen wir Menschen im Schnitt zwischen zwei und drei Monate, damit eine neue Tätigkeit zur Routine wird. Das gilt auch für Sprachen.
- Zuhören und beobachten: Vokabeln lernen, Sätze formulieren, Grammatik pauken – das ist das eine. Auf der anderen Seite geht es beim Lernen einer Fremdsprache aber auch um das Zuhören und Beobachten. Schauen Sie Ihre Lieblingsserie in der Originalsprache, reisen Sie in das besagte Land oder wie wäre es mit Work and Travel?