Westaustralien: Totale Sonnenfinsternis am Ningaloo Reef

Das Nin­ga­loo Reef an der Ko­ral­len­küste von West­aus­tra­lien er­war­tet schon bald ein au­ßer­ge­wöhn­li­ches Na­tur­phä­no­men, wenn sich Sonne, Mond und Erde am 20. April zu ei­ner to­ta­len Son­nen­fins­ter­nis ver­ei­nen. Das ge­samte Spek­ta­kel wird fast drei Stun­den dau­ern.

Ex­mouth wird der ein­zige Ort der Welt sein, wo man die­ses Er­eig­nis vom Fest­land aus be­ob­ach­ten kann. Auf der Halb­in­sel Ex­mouth, die 2011 zu­sam­men mit dem Nin­ga­loo Reef und dem Cape Range Na­tio­nal­park zum UNESCO-Welt­na­tur­erbe er­klärt wurde, soll die voll­stän­dige Son­nen­fins­ter­nis um 11:27 Uhr Orts­zeit be­gin­nen.

Rick To­nello, Chef­as­tro­nom des Gra­vity Dis­co­very Centre, er­klärt: „Wenn das letzte Stück der Sonne hin­ter dem Mond ver­schwin­det, tritt ein in­ter­es­san­tes op­ti­sches Phä­no­men auf, das als Baily’s Beads oder Dia­mant­ring-Ef­fekt be­zeich­net wird. Da­bei pas­sie­ren die letz­ten Son­nen­strah­len die der zer­klüf­te­ten Mond­to­po­gra­fie.“

Die Be­we­gung des Mon­des über die Sonne dauere Stun­den, aber der Mo­ment der To­ta­li­tät, wenn die Sonne voll­stän­dig vom Mond ver­deckt wird, nur 62 Se­kun­den, so To­nello. Den­noch wer­den in der Re­gion bis zu 25.000 Be­su­cher zur „Nin­ga­loo Eclipse” er­war­tet. Da­her hat die west­aus­tra­li­sche Re­gie­rung den Aus­bau der In­fra­struk­tur mit um­ge­rech­net 14,4 Mil­lio­nen Euro ge­för­dert.

Ne­ben Ex­mouth bie­ten auch die um­lie­gen­den Orte ent­lang des „Co­ral Co­ast High­way” Un­ter­kunfts­mög­lich­kei­ten an – zum Bei­spiel Car­nar­von und On­slow. Cam­ping­plätze, Fly-in Ta­ges­aus­flüge nach Ex­mouth, Kreuz­fahrt­schiffe und Live-Über­tra­gun­gen des Er­eig­nis­ses er­hö­hen die Ka­pa­zi­tät.

Wäh­rend Ex­mouth für et­was mehr als eine Mi­nute in völ­li­ger Dun­kel­heit liegt, wird an an­de­ren Or­ten in West­aus­tra­lien – wie bei­spiels­weise in Perth – nur eine par­ti­elle Fins­ter­nis herr­schen. Die Gäste kön­nen das Spek­ta­kel aber per Live-Stream am Ya­gan Square ver­fol­gen.

We­gen der schier un­end­li­chen Weite des größ­ten Bun­des­staa­tes in Aus­tra­lien und ei­ner im Ver­hält­nis dazu ge­rin­gen Ein­woh­ner­zahl ist West­aus­tra­lien bei As­tro­no­men sehr be­liebt. Hier be­fin­det sich so­gar ei­nes der größ­ten Ra­dio-Te­le­skop-Pro­jekte der Welt. Mit so viel Raum und so we­nig Men­schen stört nur we­nig künst­li­ches Licht den nächt­li­chen Him­mel, so­dass die Milch­straße an vie­len Or­ten in kla­rer HD-Qua­li­tät zu se­hen ist.

Bei­spiels­weise wer­den Fo­to­gra­fen an den Pin­na­cles mit fun­keln­den Ster­nen über den auf­ra­gen­den Kalk­stein­säu­len be­lohnt. Wer sein Zelt im Ka­ri­jini Na­tio­nal­park in der Pil­bara-Re­gion auf­schlägt, kann Me­teo­ri­ten-Schauer ge­nie­ßen und auch an der Küste von Shark Bay, auf der Dam­pier-Halb­in­sel in der Kim­ber­ley-Re­gion oder im Cape Le Grand Na­tio­nal­park im Sü­den West­aus­tra­li­ens leuch­ten die Sterne be­son­ders schön.

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Wenn Be­su­cher mehr über den Ster­nen­him­mel in West­aus­tra­lien er­fah­ren möch­ten, kön­nen sie eine As­tro-Tour mit Greg Qui­cke bu­chen. Er ist ein ech­tes Ori­gi­nal aus Broome und wohl­be­kannt in der Per­len­stadt im Nord­wes­ten des Lan­des. Seine Mar­ken­zei­chen sind der bu­schige Bart und die Liebe zu Mo­tor­rä­dern. Eine echte Lei­den­schaft hat er für den Him­mel über der Kim­ber­ley-Re­gion ent­wi­ckelt.

Auf sei­nen Tou­ren be­trach­ten die Be­su­cher mit­hilfe star­ker Te­le­skope ge­bannt den nächt­li­chen Ster­nen­him­mel. Der ehe­ma­lige Per­len­tau­cher und Me­cha­ni­ker gibt heute As­tro­no­mie-Kurse, die ohne Theo­rie aus­kom­men, denn es geht ihm we­ni­ger um die Sterne selbst, son­dern viel­mehr darum, was wir von ih­nen ler­nen kön­nen.

Das Nin­ga­loo Reef an Aus­tra­li­ens West­küste zählt zu den größ­ten Saum­rif­fen der Erde und gilt als ei­nes der letz­ten in­tak­ten Mee­res­pa­ra­diese welt­weit. Es ist Hei­mat für mehr als 500 tro­pi­sche Fisch­ar­ten, 250 Ko­ral­len­ar­ten, Bu­ckel­wale, Man­ta­ro­chen, See­kühe und Schild­krö­ten.

Je­des Jahr zwi­schen März und Au­gust be­su­chen Wal­haie das Riff. Dann kön­nen die Be­su­cher die Tiere auf ei­nem „Whale Shark Swim“ aus der Nähe be­trach­ten. Seit 2016 ist es au­ßer­dem mög­lich, mit Bu­ckel­wa­len zu schwim­men. An­ders als am Great Bar­rier Reef kön­nen sich die Be­su­cher am Nin­ga­loo Reef di­rekt vom Strand aus mit Flos­sen und Schnor­chel auf Ent­de­ckungs­tour durch Ko­ral­len­gär­ten be­ge­ben.

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